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[quote="Lindenblatt"]Ja, die formale und inhaltliche Interpretation kannst du mit den o. gebotenen Hilfen leisten. ** Ich gehe hier nur auf die Struktur der inhaltlichen Entwicklung des Gedichts ein, auf die emotionale, psychische und dann religiöse Bewegung der psychischen und geistigen Energie ein: Von der Anschauung (der ästhetischen und völlig unkörperlichen Wahrnehmung) seiner Verlobten Luise Rau, für die das Sonett 1830 geschrieben wurde, kommt das [b]lyrische Ich[/b] (das auch Mörike selber als Geistlicher, als Liebender, als intensiv-freiender Ringender bei der Familie Rau und als Poet umfasst) zu einer Engels-Schau, die konsequent ins Religiöse, ins Himmlische [i]sublimiert[/i] wird. Die himmelhoch-jauchzende, selige Schau des Liebnden ist ohne jegliche Bechtung und Akzeptanz der Braut, ihrer weiblichen und familiären Situation, ihres individuellen Charakters, ihrer Möglichkeiten. Es ist eine solipsistische Verabsolutierung des Dichters, die erstaunlich ist ob ihrer realen, irdischen, leiblichen und matriellen Entgrenzung. Sie führte auch dazu - und das ist natürich außerhalb, aber als Folge des Gedicht hier zu sehen: zu dem allmählichen Unverständnis auf Seiten der Luise und zur völligen Auflösung der Bindung und Auflösung der Verlobung. Früher hat man (von männlichen Germanisten und eine solches Männerbild transportierenden Lehrern und Lehrerinnen) das [b]Ideal[/b] als glorioses Dokument des nach-romatischen Biedermeier gesehen: sprachlich kunstvoll, klanglich virtuos- und ideal in seiner transzendenten Liebesbindung ans Göttlich-Ideale. Die Frau aber war eine reine Imagination des Männlichen, des Priesters, der selber auch nicht glücklich als evangelischer Pastor wurde... Beachte bitte genau, was vom Lehrer (oder Lehrerin) von diesem Gedicht (vom großen Dichter Mörike!) erwartet: Huldigung und Nachvollzug - oder zum sinnvollen Beispiel eines epochentypischen Vergleichs, mit Brechts Liebes-Lyrik der 20er Jahre etwa. Vorher und nachher (außerhalb dieses Liebes-Werbens um Luise) hat Mörike auch erotische, ja sogar für die damalige Zeitumstände erstaunlich offene, sexuelle Gedichte geschrieben. Das alles fehlt in den Briefen und Gedichten für diese Verlobte, die gerne umstandlos als nach-klassische Form der idealen Liebe angehimmelt wird. - Es ist aber eine biedermeierlich-absolute, menschlich eingeschränkte Form der idealisierenden Aneignung des Weiblichen durch das Männliche. [b]Ergriffenheit als Ergreifen [/b] (ohne individuelle Rollen-Reflexion oder Rechtfertigung)! Es gibt eine konventionell-"gläubige" Interpretation TMD 25495 bei: www.School-Scout.de[/quote]
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Autor
Nachricht
Lindenblatt
Verfasst am: 30. Jan 2009 15:34
Titel:
Ja, die formale und inhaltliche Interpretation kannst du mit den o. gebotenen Hilfen leisten.
**
Ich gehe hier nur auf die Struktur der inhaltlichen Entwicklung des Gedichts ein, auf die emotionale, psychische und dann religiöse Bewegung der psychischen und geistigen Energie ein:
Von der Anschauung (der ästhetischen und völlig unkörperlichen Wahrnehmung) seiner Verlobten Luise Rau, für die das Sonett 1830 geschrieben wurde, kommt das
lyrische Ich
(das auch Mörike selber als Geistlicher, als Liebender, als intensiv-freiender Ringender bei der Familie Rau und als Poet umfasst) zu einer Engels-Schau, die konsequent ins Religiöse, ins Himmlische
sublimiert
wird.
Die himmelhoch-jauchzende, selige Schau des Liebnden ist ohne jegliche Bechtung und Akzeptanz der Braut, ihrer weiblichen und familiären Situation, ihres individuellen Charakters, ihrer Möglichkeiten.
Es ist eine solipsistische Verabsolutierung des Dichters, die erstaunlich ist ob ihrer realen, irdischen, leiblichen und matriellen Entgrenzung.
Sie führte auch dazu - und das ist natürich außerhalb, aber als Folge des Gedicht hier zu sehen: zu dem allmählichen Unverständnis auf Seiten der Luise und zur völligen Auflösung der Bindung und Auflösung der Verlobung.
Früher hat man (von männlichen Germanisten und eine solches Männerbild transportierenden Lehrern und Lehrerinnen) das
Ideal
als glorioses Dokument des nach-romatischen Biedermeier gesehen: sprachlich kunstvoll, klanglich virtuos- und ideal in seiner transzendenten Liebesbindung ans Göttlich-Ideale.
Die Frau aber war eine reine Imagination des Männlichen, des Priesters, der selber auch nicht glücklich als evangelischer Pastor wurde...
Beachte bitte genau, was vom Lehrer (oder Lehrerin) von diesem Gedicht (vom großen Dichter Mörike!) erwartet: Huldigung und Nachvollzug - oder zum sinnvollen Beispiel eines epochentypischen Vergleichs, mit Brechts Liebes-Lyrik der 20er Jahre etwa.
Vorher und nachher (außerhalb dieses Liebes-Werbens um Luise) hat Mörike auch erotische, ja sogar für die damalige Zeitumstände erstaunlich offene, sexuelle Gedichte geschrieben.
Das alles fehlt in den Briefen und Gedichten für diese Verlobte, die gerne umstandlos als nach-klassische Form der idealen Liebe angehimmelt wird.
- Es ist aber eine biedermeierlich-absolute, menschlich eingeschränkte Form der idealisierenden Aneignung des Weiblichen durch das Männliche.
Ergriffenheit als Ergreifen
(ohne individuelle Rollen-Reflexion oder Rechtfertigung)!
Es gibt eine konventionell-"gläubige" Interpretation TMD 25495
bei:
www.School-Scout.de
Inesba
Verfasst am: 25. Jan 2009 18:30
Titel:
Hallo!!
Habe am Dienstag Klausur in Methoden I .
Obiges Gedicht gilt es auch zu analysieren
?
Bin ich da am Holzweg oder geht das halbwegs?
Versmaß: 5 heb. Jambus - alternierend männliche und weibliche Kadenzen
4 Strophen (2 Quartette und 2 Terzette)
- somit ein Sonett (ital.Form)
Enjambement am Versende
Umarmender Reim in den Quartetten und dann -
Reimschema : cde - cde Kreuzreim mit 3 Zeilen?
Die letzten beiden Strophen .... sind auch Jamben - mit Metrikbruch (was dem Ganzen dann die interessante Note geben soll?)
ARHHHHHHHHHH!
Sollt das so klingen?
Von Tiefe dann zu Tiefen stürzt mein Sinn,
x X /
x
X x/ X x/ X x / X
...???? katalektisch/ hyperlektisch hin oder her - ich kapier das nicht -
*hilfe*
Danke
LG Inesba
feli
Verfasst am: 14. Nov 2006 16:41
Titel:
Hey
Ich hab hier mal paar Punkte einer Gedichtsanalyse für dich:
1. Schritt: Verstehensentwurf:
-Ichverstehe das Gedicht als...
-Für mich enthält das Gedicht folgende Aussage(n)...
-Beim Lesen des Gedichts entsteht bei mir folgender Eindruck...
2. Schritt:Textanalyse:
-Wie ist das Gedicht inhaltlich aufgebaut?
-Welche Formulierungen fallen auf, z.B. weil sie bildlich zu verstehen
sind?
-Welche Stilmittel prägen das Gedicht, z.B. Wiederholungen, Wortschöpfungen usw.?
-Welchesinntragenden Wortfelder lassen sich in dem Gedicht erkennen?
3.Schritt: Die Endfassung der Interpretation- die Analyseergebnisse ordnen und sinnvoll verknüpfen
Um die endgültige Fassung der Interpretation vorzubereiten, überarbeitet man die ergebnisse der Textanalyse: Man versucht, sie genauer zu fassen, erweitert sie oder schränkt sie ein. Schließlich werden die Notizen zu den Analyseergebnissen in einen plausiblen, zusammenhängenden Gedankengang gebracht.
4. Schritt: Die eigene Stellungnahme als Abschluss der Interpretation
Eure Interpretation sollte zum Schluss durch eine kurzew Stellungnahme abgerundet werden, eine Würdigung oder Kritik des Gedichts aus eurer ganz persönlichen Sicht. Dabei könnt ihr zum Vergleich auch auf andere Gedichte verweisen.
Das sind jz hier mal paar Punkte die ich von einem Arbeitsblatt abgeschrieben hab.
Mein Tipp: Nimm das Gedicht, schreib eine ausführliche Analyse und wenn noch Zeit ist bis zur Arbeit oder so, gebe die Analyse ab und lasse sie von deinem Lehrer/deiner Lehrerin kontrollieren und berichtigen. Guck dir deine Fehler genau an und berichtige sie gründlich.
Die meißten Lehrer machen da mit, weil sie ja auch wollen das ihr Schülerinnen und Schüler gute Noten schreiben. Sonst kannst du das auch deinewn Eltern oder älteren Geschwistern, Freunden, Oma, Opa, Tante Onkel oder was auch immer geben, die haben meißt auch noch was an Tipps oder können zumindestens sagen was sich komisch anhört.
Wenn du willst kannst du mir die Analyse auch kurz rüberschicken (coole-neusserin@web.de) und ich gucke sie mir an.
mfg: Die Feli
Marona
Verfasst am: 13. Nov 2006 14:37
Titel: Eduard Mörike - An die Geliebte
halloooo
musste jemand zufälligerweise schon eine analyse von dem gedicht machen?
brauch hilfe.. wir sollen dabei beachten, was das im bezug mit religion zu tun hat.
die form etc ist klar, aber ich habe immer problem beim deuten, interpretieren und dann dies am zu text belegen
Eduard Mörike (1804-1875)
An die Geliebte
Wenn ich, von deinem Anschaun tief gestillt,
Mich stumm an deinem heilgen Wert vergnüge,
Dann hör ich recht die leisen Atemzüge
Des Engels, welcher sich in dir verhüllt.
Und ein erstaunt, ein fragend Lächeln quillt
Auf meinem Mund, ob mich kein Traum betrüge,
Daß nun in dir, zu ewiger Genüge,
Mein kühnster Wunsch, mein einzger, sich erfüllt?
Von Tiefe dann zu Tiefen stürzt mein Sinn,
Ich höre aus der Gottheit nächtger Ferne
Die Quellen des Geschicks melodisch rauschen.
Betäubt kehr ich den Blick nach oben hin,
Zum Himmel auf - da lächeln alle Sterne;
Ich kniee, ihrem Lichtgesang zu lauschen.
wäre lieb..
grüße