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[quote="bmg81"]hallo, ich bitte um kurze beurteilung ung ggf verbesserungsvorschläge, vielen dank !!!! Das Mammographie-Screening sollte für alle Frauen ab 20 Jahren verbindlich sein. Erörtern Sie , was für und was gegen eine solche Reglung spricht . Die Sängerin Kylie Minogue erkrankte mit 36 an Brustkrebs, die Moderatorin Sylvie van der Vaart war auch erst 31 Jahre alt, als sie ihre Brustkrebserkrankung 2008 öffentlich machte, und Pop-Sängerin Anastacia traf es mit 29 . In Deutschland erkranken pro Jahr mehr als 57.000 Frauen an Brustkrebs. Im Durchschnitt sind sie bei der Diagnose 63 Jahre alt. Es trifft aber auch Frauen in jungem Alter, also schon vor dem 35. Lebensjahr. Ein Alter, in dem man ein Mammakarzinom nicht unbedingt vermutet, doch schließlich sind fast ein Drittel aller Brustkrebs Patienten unter 50 Jahre alt. Daher ergibt sich zwangsläufig die Frage, ob ein Mammographie-Screening bereits für Frauen ab 20 Jahren verbindlich angeboten werden soll. Dafür spricht, dass das Mammographie-Screening nach wie vor die sicherste Diagnostikform in der Krebsfrüherkennung ist, da man hierbei bereits geringste tumorartige Veränderungen sehen kann, welche man etwa beim Abtasten oder bei einer Ultraschall-Untersuchung eventuell nicht entdecken könnte. Dies würde sicherlich ein Mammographie-Screening ab dem 20. Lebensalter begründen, denn alleine durch die derzeitige Reglung für Frauen von 50-69 gibt es geschätzt 25 Prozent weniger Todesfälle bedingt durch Brustkrebs in Deutschland. Außerdem kommt hinzu, dass durch eine eventuelle Massenuntersuchungskampagne die jungen und zum Teil uninformierten Frauen sich nebenbei über die Krankheit aufklären, indem sie sich durch die Konfrontation mit dem Thema zwangsläufig hiermit befassen und auseinandersetzen. Hierbei werden dann auch einige andere Untersuchungsmöglichkeiten verdeutlicht und Risiken und Nebenwirkungen erwähnt. Schließlich fühlen sich Patientinnen durch Vorkenntnisse nicht mehr so verunsichert. In meinem beruflichen Alltag in einer Ambulanz fällt mir tagtäglich auf, dass aufgeklärte und informiert Patienten eher zufrieden und weniger verunsichert sind als solche, die sich mit Krankheiten nicht auseinandersetzen, beziehungsweise ausreichend informiert sind. Hinzu kommt, dass durch eine eventuelles verbindliches Mammographie-Screening ab 20 Jahren deutschlandweit viele neue Arbeitsplätze im Gesundheitswesen geschaffen werden können, vor allem bei geschulten radiologischen Assistenten, welche eine solche Vorsorgeuntersuchung selbstständig durchführen, sowie bei Radiologen zur Befundung der Bildern und einigen anderen Berufsgruppen, da man dann mit einigen Millionen Patientinnen im Jahr rechnen könnte. Es ist scheinbar offensichtlich, dass ein generelles Mammographie-Screening ab dem dritten Lebensjahrzehnt von Vorteil wäre. Jedoch muss man auch die negativen Aspekte bei dieser Annahme beachten. Ein solcher wäre beispielsweise die daraus entstehende, explosive Kostenentwicklung unseres Gesundheitssystems. Bei der Annahme von 5 Millionen zusätzlichen Untersuchungen im Jahr, wären dies bei einem Kostenpunkt von etwa 100 Euro pro Untersuchung eine halbe Milliarde mehr Kosten für die Krankenkassen, was im etwa der Kosten für die derzeitige Schweinegrippeimpfung gleichkäme. Es wäre sicherlich auch das teuerste Früherkennungsprojekt in Deutschland aller Zeiten. Dies ist wohl auch ein Grund, weswegen der Berufsverband der Frauenärzte gegen ein generelles Massen-Screening in solch jungen Jahren ist. Ein weiteres Argument dagegen ist sicherlich auch die gefährliche und hohe Strahlenbelastung, da bei jungen Frauen wegen des dichteren Brustgewebes durch erhöhte Strahlendosis die 4 Röntgenbilder der Brust gemacht werden. Hierdurch entsteht ein Krebsrisiko, wodurch Jahr für Jahr in Deutschland cirka fünf Frauen erkranken, eine höhere Dunkelziffer ist nicht ausgeschlossen. Das Hauptargument gegen ein verbindliches Brustkrebs-Screening ab 20 Jahren ist jedoch sicherlich die oftmals unnötige psychische und physische Belastung, zum Beispiel durch die falschen Positiv beziehungsweise falschen Negativ-Befunde und eine oftmalige Übertherapie bei entdeckten Krebsvorstufen. So kann ein falscher Negativ-Befund bei einer Patienten zu starken psychischen Belastungen führen, da sie vom Moment der Mammographie- Befundbesprechung bis hin zum Ergebnis der Biopsie, was insgesamt etwa zwei Wochen dauern kann, sich mit verschiedenen Gedanken auseinander setzen muss, wie zum Beispiel einer Brustamputation, Chemotherapie, bis hin zum Tod. Und dies eigentlich grundlos. Physische Belastungen entstehen sicherlich bei Überdiagnostik und einer daraus resultierenden Übertherapie. So können kleinste, vielleicht absolut harmlose , gutartige Krebsvorstufen entdeckt werden, welche dann biopsiert und operiert werden. Zudem kommt dann ein Leben in Angst, Angst jederzeit lebensgefährlich erkranken zu können, verbunden mit 2-jährlichen, aufwendigen Kontrolluntersuchungen. Die Überdiagnosen führen somit oftmals zu unnötigen Operationen, Strahlenbehandlungen und Chemotherapien. Brustkrebs-Screening führt nicht zu einer Abnahme, sondern zu einer Zunahme von therapeutischen Eingriffen, einschließlich von Mastektomien Abschließend lässt sich sagen dass die Zahl der Brustkrebserkrankten Frauen bis zum 35. Lebensjahr seit Jahren konstant bei unter 0,5 Prozent liegt. Eine generell vermutete Zunahme erklärt sich wohl durch die vermehrte Medienberichterstattung der letzten Zeit. Meiner Einschätzung nach sollte bei Frauen zwischen 20 und 50 Jahren kein generelles Mammographie-Screening verbindlich sein, die Indikation für eine solche Untersuchung muss mit Sorgfalt gestellt werden. Liegt ein hohes Risiko vor, am Mammakarzinom zu erkranken, oder finden sich Symptome, die durch Sonographie nicht einem sicher gutartigen Befund zuzuordnen sind, so ist der Nutzen einer ergänzenden Mammographie nicht umstritten. Ca 850 wörter[/quote]
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Nachricht
bmg81
Verfasst am: 07. Nov 2009 16:58
Titel: Erörterung Brustscreening ab 20 Jahren
hallo, ich bitte um kurze beurteilung ung ggf verbesserungsvorschläge, vielen dank !!!!
Das Mammographie-Screening sollte für alle Frauen ab 20 Jahren verbindlich sein. Erörtern Sie , was für und was gegen eine solche Reglung spricht .
Die Sängerin Kylie Minogue erkrankte mit 36 an Brustkrebs, die Moderatorin Sylvie van der Vaart war auch erst 31 Jahre alt, als sie ihre Brustkrebserkrankung 2008 öffentlich machte, und Pop-Sängerin Anastacia traf es mit 29 . In Deutschland erkranken pro Jahr mehr als 57.000 Frauen an Brustkrebs. Im Durchschnitt sind sie bei der Diagnose 63 Jahre alt. Es trifft aber auch Frauen in jungem Alter, also schon vor dem 35. Lebensjahr. Ein Alter, in dem man ein Mammakarzinom nicht unbedingt vermutet, doch schließlich sind fast ein Drittel aller Brustkrebs Patienten unter 50 Jahre alt. Daher ergibt sich zwangsläufig die Frage, ob ein Mammographie-Screening bereits für Frauen ab 20 Jahren verbindlich angeboten werden soll.
Dafür spricht, dass das Mammographie-Screening nach wie vor die sicherste Diagnostikform in der Krebsfrüherkennung ist, da man hierbei bereits geringste tumorartige Veränderungen sehen kann, welche man etwa beim Abtasten oder bei einer Ultraschall-Untersuchung eventuell nicht entdecken könnte. Dies würde sicherlich ein Mammographie-Screening ab dem 20. Lebensalter begründen, denn alleine durch die derzeitige Reglung für Frauen von 50-69 gibt es geschätzt 25 Prozent weniger Todesfälle bedingt durch Brustkrebs in Deutschland.
Außerdem kommt hinzu, dass durch eine eventuelle Massenuntersuchungskampagne die jungen und zum Teil uninformierten Frauen sich nebenbei über die Krankheit aufklären, indem sie sich durch die Konfrontation mit dem Thema zwangsläufig hiermit befassen und auseinandersetzen. Hierbei werden dann auch einige andere Untersuchungsmöglichkeiten verdeutlicht und Risiken und Nebenwirkungen erwähnt. Schließlich fühlen sich Patientinnen durch Vorkenntnisse nicht mehr so verunsichert. In meinem beruflichen Alltag in einer Ambulanz fällt mir tagtäglich auf, dass aufgeklärte und informiert Patienten eher zufrieden und weniger verunsichert sind als solche, die sich mit Krankheiten nicht auseinandersetzen, beziehungsweise ausreichend informiert sind.
Hinzu kommt, dass durch eine eventuelles verbindliches Mammographie-Screening ab 20 Jahren deutschlandweit viele neue Arbeitsplätze im Gesundheitswesen geschaffen werden können, vor allem bei geschulten radiologischen Assistenten, welche eine solche Vorsorgeuntersuchung selbstständig durchführen, sowie bei Radiologen zur Befundung der Bildern und einigen anderen Berufsgruppen, da man dann mit einigen Millionen Patientinnen im Jahr rechnen könnte. Es ist scheinbar offensichtlich, dass ein generelles Mammographie-Screening ab dem dritten Lebensjahrzehnt von Vorteil wäre.
Jedoch muss man auch die negativen Aspekte bei dieser Annahme beachten.
Ein solcher wäre beispielsweise die daraus entstehende, explosive Kostenentwicklung unseres Gesundheitssystems. Bei der Annahme von 5 Millionen zusätzlichen Untersuchungen im Jahr, wären dies bei einem Kostenpunkt von etwa 100 Euro pro Untersuchung eine halbe Milliarde mehr Kosten für die Krankenkassen, was im etwa der Kosten für die derzeitige Schweinegrippeimpfung gleichkäme. Es wäre sicherlich auch das teuerste Früherkennungsprojekt in Deutschland aller Zeiten. Dies ist wohl auch ein Grund, weswegen der Berufsverband der Frauenärzte gegen ein generelles Massen-Screening in solch jungen Jahren ist.
Ein weiteres Argument dagegen ist sicherlich auch die gefährliche und hohe Strahlenbelastung, da bei jungen Frauen wegen des dichteren Brustgewebes durch erhöhte Strahlendosis die 4 Röntgenbilder der Brust gemacht werden. Hierdurch entsteht ein Krebsrisiko, wodurch Jahr für Jahr in Deutschland cirka fünf Frauen erkranken, eine höhere Dunkelziffer ist nicht ausgeschlossen.
Das Hauptargument gegen ein verbindliches Brustkrebs-Screening ab 20 Jahren ist jedoch sicherlich die oftmals unnötige psychische und physische Belastung, zum Beispiel durch die falschen Positiv beziehungsweise falschen Negativ-Befunde und eine oftmalige Übertherapie bei entdeckten Krebsvorstufen. So kann ein falscher Negativ-Befund bei einer Patienten zu starken psychischen Belastungen führen, da sie vom Moment der Mammographie- Befundbesprechung bis hin zum Ergebnis der Biopsie, was insgesamt etwa zwei Wochen dauern kann, sich mit verschiedenen Gedanken auseinander setzen muss, wie zum Beispiel einer Brustamputation, Chemotherapie, bis hin zum Tod. Und dies eigentlich grundlos.
Physische Belastungen entstehen sicherlich bei Überdiagnostik und einer daraus resultierenden Übertherapie. So können kleinste, vielleicht absolut harmlose , gutartige Krebsvorstufen entdeckt werden, welche dann biopsiert und operiert werden. Zudem kommt dann ein Leben in Angst, Angst jederzeit lebensgefährlich erkranken zu können, verbunden mit 2-jährlichen, aufwendigen Kontrolluntersuchungen.
Die Überdiagnosen führen somit oftmals zu unnötigen Operationen, Strahlenbehandlungen und Chemotherapien. Brustkrebs-Screening führt nicht zu einer Abnahme, sondern zu einer Zunahme von therapeutischen Eingriffen, einschließlich von Mastektomien
Abschließend lässt sich sagen dass die Zahl der Brustkrebserkrankten Frauen bis zum 35. Lebensjahr seit Jahren konstant bei unter 0,5 Prozent liegt.
Eine generell vermutete Zunahme erklärt sich wohl durch die vermehrte Medienberichterstattung der letzten Zeit.
Meiner Einschätzung nach sollte bei Frauen zwischen 20 und 50 Jahren kein generelles Mammographie-Screening verbindlich sein, die Indikation für eine solche Untersuchung muss mit Sorgfalt gestellt werden. Liegt ein hohes Risiko vor, am Mammakarzinom zu erkranken, oder finden sich Symptome, die durch Sonographie nicht einem sicher gutartigen Befund zuzuordnen sind, so ist der Nutzen einer ergänzenden Mammographie nicht umstritten.
Ca 850 wörter