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[quote="Xabotis"]Hallo etui, stell bitte das Gedicht hier hinein, dann werden wir dir gerne helfen. :wink:[/quote]
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Gast11022013
Verfasst am: 19. Feb 2011 21:33
Titel:
Solche Überlegungen sind natürlich rein spekulativ.
Da es Gedichte dieser Thematik zu allen Zeiten gab, ist es schwer die Motivation zu diesem Gedicht in speziellen historischen Umständen zu sehen. Es wäre - glaube ich - müßig, die Ursache eines solchen Gedichts alleine in politischen oder sozialen Lebensumständen suchen zu wollen. Wollte man nur annähernd Vollständigkeit erreichen, müsste man weit zurück gehen und sich beispielsweise fragen, ob es Parallelen gibt zwischen solcher Art Gedichten der Romantik und solcher Art Gedichten des 20. Jahrhunderts und wie diese Gemeinsamkeiten in historischen Ursachen wurzeln. Man kann das machen, ich finde das aber eher uninteressant. Du hast dazu vielleicht eine andere Ansicht.
Sicher kann man aber sagen, dass Gedichte (oder Kunstwerke allgemein) begünstigt sind durch gewissen existenzielle Sorgen oder Situationen. Die Nachwirkung des Krieges mag hier eine Motivation sein, da stimme ich Dir zu, ebenso vielleicht das langsam aufkeimende "Wirtschaftswunder". Wenn man sich ganz weit aus dem Fenster lehnen will, kann man sogar die Vorzeichen der 68er-Bewegung erkennen, aber ich halte davon nicht viel.
Du kannst dieses Gedicht in vielerlei Hinsicht als positiv oder als negativ empfinden: als Flucht oder als Errettung. Dementsprechend vielfältig ist daher auch der Versuch, historische Gründe für das Entstehen des Gedichts zu finden. 1952 waren die Kriegsschäden und -ängste weder überwunden, noch für jeden sehr bedrohlich. Armut war genauso verbreitet wie Wohlstand.
Daher wäre es, wenn man schon den Versuch wagt und Deine Frage stellt, wichtig zu wissen, wie der Dichter lebte und dachte.
Vielleicht findest Du in der Sekundärliteratur dazu etwas, im besten Fall Äußerungen des Dichters selbst.
etui444
Verfasst am: 19. Feb 2011 19:48
Titel:
Wisst ihr auch noch, wiso so ein Gedicht 1952 erschienen ist? Ein Grund wäre vll. das Nicht-Wahrhaben der Zerstörung nach dem Krieg...fällt euch sonst noch was ein?
Xabotis
Verfasst am: 19. Feb 2011 12:05
Titel:
Dennis hat vollkommen Recht, um die Deutungshypothese noch einmal konkret einzuordnen, die Deutungshypothes wird auch Themenfrage genannt und bei ideologiekritischen Quellenanaylen (wichtig im Bereich der Geschichte) auch als Frage formuliert, sie gehört in die Einleitung des Textes und dient einerseits dazu, von den vorher genannten Fakten (Autor, Textart, Titel, etc.) zum eigentlichen Interpretationsschwerpunkt zu gelangen,. andererseits stellt sie auch schon mal eine Eingrenzung der möglichen Interpretationsansätze dar, das ist für den Leser, der sich ja auch schon Gedanken zum Text gemacht hat, insofern wichtig, als dass er die These dees Autors verstehen kann.
Zur konkreten Hypothese dieses Gedichtes hat Dennis bereits alles vollkommen richtig erläutert.
Gast11022013
Verfasst am: 18. Feb 2011 22:08
Titel:
Hallo, etui444!
Ich kenne den Begriff der Deutungshypothese nicht, leite mir aber ab, dass damit in etwa Folgendes gemeint ist:
Man stellt eine Behauptung darüber auf, was das Gedicht bzw. das Werk aussagen könnte und muss dann diese Hypothese nach und nach "beweisen", indem man Zitation usw. nachliefert.
Demnach hast Du schon das entscheidende Stichwort geliefert: Naturmystik. Ein Aspekt davon ist das Einswerden von Mensch und Natur.
Dies scheint hier ja auch eindringlich beschrieben zu sein.
Eine denkbare Hypothese zur Deutung wäre also, dass das Gedicht über das ursprüngliche Leben des Menschen in der Natur handelt, über das Sich-Verlieren des Menschen im Unbegrenzten der Natur und die Geborgenheit des Menschen im Treiben seiner natürlichen Umgebung beschreibt.
Oder so ähnlich. Wie gesagt: Du hast das Stichwort geliefert.
etui444
Verfasst am: 18. Feb 2011 21:08
Titel:
Achja, ganz vergessen:
Im Grase
Wer sich ins Gras legt,
Wer lang liegt, für den ist
Zeit und Mühn nichts.
Wer liegt, der vergißt.
Was sich um ihn bewegt,
Wenn er liegt,
Bewegt ihn sanft mit.
Er wird gewiegt.
Ihn verläßt, ihn flieht
Zahl und Zeit.
Er entrinnt, ihm verrinnt
Lust und Leid.
Weise wird er, still
Wie das Gras, das grüne Moos.
Er bettet sich tief
In der Himmlischen Schoß.
Der Wind kommt und geht.
Die Wolke zieht.
Der Falter schwebt. Der Bach
Murmelt sein Lied.
Halm und Laub
Zittern und flüstern leis.
Wasser und Wind
Gehen im Kreis.
Was kommt, geht. Was geht, kommt
In der Wiederkehr Gang.
In der Himmlischen Bahn
Wird die Welt Tanz, wird Gesang.
Xabotis
Verfasst am: 18. Feb 2011 20:19
Titel: Re: Gedichtsanalyse "Im Grase" von F.G. Jünger
Hallo etui,
stell bitte das Gedicht hier hinein, dann werden wir dir gerne helfen.
etui444
Verfasst am: 18. Feb 2011 16:31
Titel: Gedichtsanalyse "Im Grase" von F.G. Jünger
Hi!
Ich muss als Hausaufgabe eine Gedichtsanalyse zu "Im Grase" von F.G. Jünger verfassen. Leider scheitert es schon an der Deutungshypothese...
Ich weiß, dass das was mit der magischen Naturlyrik zu tun hat und wir haben auch schon was im Unterricht besprochen, aber mir fehlt noch so der "Interpretationsschlüssel", also irgendwas worauf ich aufbauen kann. Ich habe schon im Internet gesucht, aber keine Analyse gefunden
Kann mir einer grob sagen, was man als Deutungshypothese sehen kann? Den Rest schaff ich alleine...
Danke im Vorraus!