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[quote="Wagner"]Liebe Forumusteilnehmer, ich wende mich an Euch mit folgender Frage. Meine Tochter hat den folgenden Satz in einem Aufsatz als falsch angestrichen bekommen: "Karl kann nicht mehr in seinem Haus wohnen, weil dort jemand nachts klopft, aber als er aufmacht, niemand zu sehen ist." Ich bin völlig mit der Korrektur des Lehrers einverstandern, dass man am Ende das Verb an die richtige Position setzen muss: "..., aber als er aufmacht, IST niemand zu sehen." Und dennoch habe ich das (vermutlich falsche) Gefühl, dass man diesen Satz doch so schreiben (oder vielleicht auch nur umgangssprachlich verwenden) könnte. Es ist wirklich zu dumm, aber ich schaue immer wieder auf den Satz und ich finde beide Versionen irgendwie korrekt. Vielleicht, wenn man noch ein Komma hinzufügen würden: "..., aber, als er aufmacht, niemand zu sehen ist." Oder das zweite weglässt? Ich habe wohl mittlerweile ein Brett vor dem Kopf und würde mich über eine Hilfestellung bei diesem - zugegebenermaßen recht banalen - Problem freuen. Vielen Dank und viele Grüße Jakob[/quote]
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Wagner
Verfasst am: 08. Dez 2012 22:34
Titel:
Ich danke Dir sehr für Deine hilfreiche Antwort - ich hatte schon Zweifel an meinem Sprachgefühl. Deswegen freue ich mich, dass ich eine derartige Bestätigung bekommen habe.
Ich erlaube mir nichtsdestotrotz noch eine kleine Nachfrage: unter welcher grammatikalischen Regel kann man wohl die Begründung "Verstärkung einer Konjunktion" finden und konkretisieren (nicht, um mit dem Lehrer zu diskutieren, sondern einfach aus Interesse).
Herzlichen Dank sowie viele Grüße
Jakob
Ehrenmoderator
Verfasst am: 08. Dez 2012 06:39
Titel:
Das liegt an dem "aber". Es kann eine eigenständige Konjunktion sein oder eine andere Konjunktion verstärken:
1) Karl kann nicht mehr in seinem Haus wohnen, weil dort jemand nachts klopft, aber als er aufmacht, ist niemand zu sehen.
So hat es der Lehrer verstanden.
2) Karl kann nicht mehr in seinem Haus wohnen, weil dort jemand nachts klopft, aber niemand zu sehen ist, als er aufmacht.
So hat es deine Tochter gemeint.
Man müsste beim Satzeinschub also ein Komma einfügen:
3) Karl kann nicht mehr in seinem Haus wohnen, weil dort jemand nachts klopft, aber, als er aufmacht, niemand zu sehen ist.
Wagner
Verfasst am: 07. Dez 2012 22:49
Titel: "Komischer" Satz mit aber
Liebe Forumusteilnehmer,
ich wende mich an Euch mit folgender Frage. Meine Tochter hat den folgenden Satz in einem Aufsatz als falsch angestrichen bekommen:
"Karl kann nicht mehr in seinem Haus wohnen, weil dort jemand nachts klopft, aber als er aufmacht, niemand zu sehen ist."
Ich bin völlig mit der Korrektur des Lehrers einverstandern, dass man am Ende das Verb an die richtige Position setzen muss: "..., aber als er aufmacht, IST niemand zu sehen."
Und dennoch habe ich das (vermutlich falsche) Gefühl, dass man diesen Satz doch so schreiben (oder vielleicht auch nur umgangssprachlich verwenden) könnte.
Es ist wirklich zu dumm, aber ich schaue immer wieder auf den Satz und ich finde beide Versionen irgendwie korrekt.
Vielleicht, wenn man noch ein Komma hinzufügen würden: "..., aber, als er aufmacht, niemand zu sehen ist." Oder das zweite weglässt?
Ich habe wohl mittlerweile ein Brett vor dem Kopf und würde mich über eine Hilfestellung bei diesem - zugegebenermaßen recht banalen - Problem freuen.
Vielen Dank und viele Grüße
Jakob