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[quote="Lindenblatt"]So könnten die Materialien aussehen, mit denen du dich beschäftigen musst: Sarah Kirsch: Im Sommer Dünnbesiedelt das Land. Trotz riesigen Feldern und Maschinen Liegen die Dörfer schläfrig In Buchsbaumgärten; die Katzen Trifft selten ein Steinwurf. Im August fallen Sterne. Im September bläst man die Jagd an. Noch fliegt die Graugans, spaziert der Storch Durch unvergiftete Wiesen. Ach, die Wolken Wie Berge fliegen sie über die Wälder. Wenn man hier keine Zeitung hält Ist die Welt in Ordnung. In Pflaumenmuskesseln Spiegelt sich schön das eigne Gesicht und Feuerrot leuchten die Felder. * (aus: Sarah Kirsch, Rückenwind. Langewiesche-Brandt, 1977) * Der Text ist also vor 1977 geschrieben; versammelt und reflektiert die Natur, die Phänomene und die Probleme, die einer unabhängigen Frau und Künstlerin in der DDR sich boten, bzw. geboten waren. * Zur Biografie: http://de.wikipedia.org/wiki/Sarah_Kirsch Ausschnitt: „Nach ihrer Scheidung von Rainer Kirsch 1968 zog sie nach Ost-Berlin, wo sie 1969 ihren Sohn Moritz (Vater: Karl Mickel) gebar. Dort war sie als Journalistin, Hörfunkmitarbeiterin und Übersetzerin tätig. 1973 veröffentlichte sie den Lyrikband Zaubersprüche sowie die Prosabände Die Pantherfrau und Die ungeheuren bergehohen Wellen auf See. Im gleichen Jahr wurde sie Vorstandsmitglied im Schriftstellerverband der DDR. Im Westen Deutschlands erschien ein Jahr später eine Gedichtauswahl unter dem Titel Es war dieser merkwürdige Sommer. Da sie Erstunterzeichnerin der Protesterklärung gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns war, wurde sie 1976 aus der SED und dem Schriftstellerverband der DDR ausgeschlossen. Im Jahr darauf, 1977, zog Sarah Kirsch mit ihrem Sohn nach West-Berlin.“[/quote]
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Lindenblatt
Verfasst am: 02. Dez 2005 10:20
Titel: Die Kirsch im Sommer 1977
So könnten die Materialien aussehen, mit denen du dich beschäftigen musst:
Sarah Kirsch: Im Sommer
Dünnbesiedelt das Land.
Trotz riesigen Feldern und Maschinen
Liegen die Dörfer schläfrig
In Buchsbaumgärten; die Katzen
Trifft selten ein Steinwurf.
Im August fallen Sterne.
Im September bläst man die Jagd an.
Noch fliegt die Graugans, spaziert der Storch
Durch unvergiftete Wiesen. Ach, die Wolken
Wie Berge fliegen sie über die Wälder.
Wenn man hier keine Zeitung hält
Ist die Welt in Ordnung.
In Pflaumenmuskesseln
Spiegelt sich schön das eigne Gesicht und
Feuerrot leuchten die Felder.
*
(aus: Sarah Kirsch, Rückenwind. Langewiesche-Brandt, 1977)
*
Der Text ist also vor 1977 geschrieben; versammelt und reflektiert die Natur, die Phänomene und die Probleme, die einer unabhängigen Frau und Künstlerin in der DDR sich boten, bzw. geboten waren.
*
Zur Biografie:
http://de.wikipedia.org/wiki/Sarah_Kirsch
Ausschnitt:
„Nach ihrer Scheidung von Rainer Kirsch 1968 zog sie nach Ost-Berlin, wo sie 1969 ihren Sohn Moritz (Vater: Karl Mickel) gebar. Dort war sie als Journalistin, Hörfunkmitarbeiterin und Übersetzerin tätig. 1973 veröffentlichte sie den Lyrikband Zaubersprüche sowie die Prosabände Die Pantherfrau und Die ungeheuren bergehohen Wellen auf See. Im gleichen Jahr wurde sie Vorstandsmitglied im Schriftstellerverband der DDR. Im Westen Deutschlands erschien ein Jahr später eine Gedichtauswahl unter dem Titel Es war dieser merkwürdige Sommer. Da sie Erstunterzeichnerin der Protesterklärung gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns war, wurde sie 1976 aus der SED und dem Schriftstellerverband der DDR ausgeschlossen.
Im Jahr darauf, 1977, zog Sarah Kirsch mit ihrem Sohn nach West-Berlin.“
...
Verfasst am: 02. Dez 2005 09:52
Titel: ...
geh das ganze mal aus politicsher geschichte der ddr an
Laura
Verfasst am: 13. Nov 2005 22:35
Titel: Gedichtinterpretation
Ich suche eine Gedichtinterpretation zu dem gedicht von Sarah Kirsch "Im Sommer". Mein Problem ist vorallem die Entstehungsgeschichte und Interpretationsansätze