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[quote="Barium"]Wenn ich schon Englisch hör, fällt mir ein, dass mindesten 90% meiner Bekannten zusammengesetzte Substantive getrennt schreiben, wie es im Englischen der Fall ist! Ich sehe im Grunde nie Zusammengeschriebenes. Bsp: heute im park haus ging die park uhr net. Bsp: hast du schon die drum sticks bestellt? Beim zweiten Beispiel sieht man, dass die Trennungswelle Überhand nimmt und selbst im Englischen ungetrennte Wörter trennt!!![/quote]
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Pemmican
Verfasst am: 02. Feb 2006 22:40
Titel:
Barium hat Folgendes geschrieben:
Wenn ich schon Englisch hör, fällt mir ein, dass mindesten 90% meiner Bekannten zusammengesetzte Substantive getrennt schreiben, wie es im Englischen der Fall ist! Ich sehe im Grunde nie Zusammengeschriebenes.
Schon Gustav Wustmann schrieb in seinem Werk "Allerhand Sprachdummheiten" (quasi dem Vorläufer von Bastian Sicks "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod"):
"Das Englische kennt keine Wortzusammensetzungen:
Die Wörter kollern da aufs Papier wie die Pferdeäpfel auf die Straße." *lol*
Gruß
-MrMagoo
Barium
Verfasst am: 02. Feb 2006 16:57
Titel:
Wenn ich schon Englisch hör, fällt mir ein, dass mindesten 90% meiner Bekannten zusammengesetzte Substantive getrennt schreiben, wie es im Englischen der Fall ist! Ich sehe im Grunde nie Zusammengeschriebenes.
Bsp: heute im park haus ging die park uhr net.
Bsp: hast du schon die drum sticks bestellt?
Beim zweiten Beispiel sieht man, dass die Trennungswelle Überhand nimmt und selbst im Englischen ungetrennte Wörter trennt!!!
Pemmican
Verfasst am: 02. Feb 2006 13:41
Titel:
Zauberwürfel hat Folgendes geschrieben:
Gretchen, Recht hast du!
Die deutsche Sprache verkümmert mehr und mehr, leidet unter zunehmenden Anglizismen und Eindeutschungen und was-weiß-ich-noch-alles.
Das ist schade und keiner schert sich was drum. Guck dir z.B. mal den Genitiv an, es sagt kaum noch jemand "Ich bin wegen des Buches hier" sondern "ich bin wegen DEM buch hier"
Als Literaturtipp empfehle ich da gerne "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod"
ACHTUNG!!
Dieses vielzitierte Genitivbeispiel "gilt"
so
nicht!
Der Genitiv ist den germanischen Sprachen eher fremd - sie haben ihn nie wirklich ausgebildet und schon immer eine Dativkonstruktion dem Genitiv vorgezogen.
Daß
der Genitiv in so vielen Wendungen 'häufig' war, d.h. in der Literatur oft anzutreffen war, hat den Grund, daß die deutsche Sprache (zumindest wenn es um die geschriebene Sprache geht) sehr stark von der Grammatik der "heiligen" Sprache Latein beeinflußt wurde und auch noch wird. Diese schreibt für viele Fälle, beispielsweise Gebrauch der Präpositionen, die Verwendung des Genitivs vor.
In der
gesprochenen Sprache
, die uns nur allzu dürftig überliefert ist, führte der Genitiv jedoch seit jeher ein Schattendasein - und gerade weil heute die gesprochensprachliche Kommunikation so erhebliche Fortschritte macht, weil eben mehr und mehr Kommunikation auf akustischem Wege geleistet wird (Telefon, Radio, Fernsehen, Videokonferenzen, etc.) und nicht mehr nur noch auf schriftlichem, wie noch vor gut 100 Jahren, ist es zu erklären, daß die Verwendung des Dativs heute einfach mehr "auffällt" als früher.
Dazu kommt, daß aus der Zeit von vor 100 Jahren, und auch weitaus früher, kaum Tonträger oder dergl. überliefert sind, fast alle Untersuchungen zur Verwendung des Genitivs bauen daher auf dem geschriebensprachlichen Bereich auf, der - wie erwähnt - viel stärker von der lateinischen Grammatik beeinflußt war, als die gesprochene Sprache (z.B. u.a. auch Dialekte).
Die Verwendung des Dativs ist demnach die "typischere", und somit auch die "germanischere" Konstruktion, und nicht der so vielgerühmte Genitiv.
Es sollte also nicht heißen "Rettet den Genitiv" sondern eher "Erhaltet den Dativ!"
Gruß
-Pemmican
abraxas
Verfasst am: 02. Nov 2005 14:13
Titel:
Gretchen175 hat Folgendes geschrieben:
Da geht etwas verloren, das wir besser behalten sollten.
jap... der Genetiv geht verloren... und damit gleicht sich die deutsche Sprache immer mehr den angelsächsischen an.
Fälle geben einem Freiheit in der Satzstellung (im englischen heisst's "word order"... und da ist die ganz streng: im Hauptsatz: SPO) und damit ein breiteres sprachliches Spektrum... aber leider sind sie auch schwierig zu handhaben... naja - nicht allzuschwierig...
würd mich gern drüber auslassen, hab jetzt aber ne mathevorlesung... vielleicht komm ich später dazu
gruß abraxas
Zauberwürfel
Verfasst am: 30. Okt 2005 16:46
Titel:
Gretchen, Recht hast du!
Die deutsche Sprache verkümmert mehr und mehr, leidet unter zunehmenden Anglizismen und Eindeutschungen und was-weiß-ich-noch-alles.
Das ist schade und keiner schert sich was drum. Guck dir z.B. mal den Genitiv an, es sagt kaum noch jemand "Ich bin wegen des Buches hier" sondern "ich bin wegen DEM buch hier"
Als Literaturtipp empfehle ich da gerne "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod"
Gretchen175
Verfasst am: 28. Okt 2005 13:37
Titel:
Vielen Dank fürs Grübeln!
Natürlich ist Sprache nicht statisch, das habe ich jetzt schon so oft gehört, aber bitte nur unter Berücksichtigung bestehender Regeln und bitte nicht als Zugeständnis an die Deutschanarchisten. Wenn ich mir als Hausfrau schon einen Kopf um die korrekte Grammatik mache, dann erst recht Leute, die dafür bezahlt werden, uns etwas zu vermitteln. Manchmal klingelt es ganz laut in den Ohren, in diesem Fall eher leise, zugegeben. Höre es in Gesellschaft jedoch immer öfter, immer lauter klingeln und das macht mich echt missmutig. Da geht etwas verloren, das wir besser behalten sollten.
Lieben Gruß,
Gretchen
abraxas
Verfasst am: 27. Okt 2005 13:11
Titel:
In der Tat sind auch - und eigentlich vor allem - Journalisten nicht vor grammatikalischen Fehlern gefeit.
Der Genetiv ist ja nicht das Problem, sondern an dieser Stelle das Indefinitpronomen (unbestimmtes Pronomen) "eines"... wahrscheinlich hat jemand angenommen, hier müsse der Genetiv herausgehoben werden und dabei vergessen, dass der "Anführer" maskulin ist und ausserdem das Indefinitpronomen einen Plural anzeigt! Und da liegt der Hund begraben. Wäre es nur ein Anführer müsste es tatsächlich "des Anführers" sein! Es handelt sich aber um einen von vielen. Und da würde in diesem Fall "einer" stehen... (Genetiv Prual: "[der Hund] der Anführer")
Aber da bin ich auch schon ins Grübeln gekommen... ich glaube aber, dass es falsch sein dürfte, was die Tagesschau da von sich gegeben hat.
Im übrigen fällt mir auf, dass ich ähnliche Formulierungen auch schon bei andern Nachrichtensendungen gehört habe. Es scheint, als würde sich diese Form so langsam aber sicher einbürgern... Naja - Sprache ist ja nicht statisch.
Gretchen175
Verfasst am: 26. Okt 2005 21:16
Titel: brauche einen Erklärbär
Eben in der Tagesschau zu hören:...handelt es sich um Vergeltung für die Tötung eines ihrer Anführer.
Bin total verwirrt. Ist schließlich die renommierte Tagesschau. Ist das richtig? Für wessen Tötung? Eines Anführers, klar. Oder eines ihrer Lieblingsspielzeuge. Aber eines ihrer Anführer, oder lieber einer ihrer Anführer.
Danke für die Hilfe, die hoffentlich kommen wird!!