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Barium
Verfasst am: 15. Jan 2008 20:32
Titel: Re: Fragen zu Faust I
Heute in Deutsch hatten wir zufällig noch eine interessante Theorie zu Folgendem kennen gelernt:
TheSaint hat Folgendes geschrieben:
1. In der Übersetzung des Johannesevangeliums verwirft Faust die Übersetzung "Im Anfang war das Wort" schlussendlich zugunsten "Im Anfang war die Tat". Welche Weltansicht wird hier vermittelt? (Verse 1224 - 1237)
Die
Entelechie
der Erde sei, so will Faust es, die Tat, denn das Streben (die Taten) brächten Erlösung. Und nach Erlösung strebt Faust.
TheSaint
Verfasst am: 10. Jan 2008 13:52
Titel:
Danke für Deine Antwort, Barium! Hat mir wirklich geholfen.
mfg, TheSaint
Zauberwürfel
Verfasst am: 09. Jan 2008 20:14
Titel: Re: Fragen zu Faust I
Barium hat Folgendes geschrieben:
TheSaint hat Folgendes geschrieben:
1. In der Übersetzung des Johannesevangeliums verwirft Faust die Übersetzung "Im Anfang war das Wort" schlussendlich zugunsten "Im Anfang war die Tat". Welche Weltansicht wird hier vermittelt? (Verse 1224 - 1237)
Mein Denkansatz: Faust hat genug von Worten und will endlich Taten sehen (allerdings scheint mir dies ein bisschen zu oberflächlich ...).
Ich finde den Denkansatz gut! Faust erwähnt ja schon im Eröffnungsmonolog, dass er genug von der ewigen Theorie hat (daher auch die drei Entgrenzungsversuche und das Eingehen auf den Pakt) - er will also das sehen, was ihn befriedigt - die Praxis. Dass zuerst also das theoretische Wort war, will Faust verdrängen: er wünscht sich, dass zuerst die Praxis war.
Irgendwie erinnert mich das ein wenig an Homo Faber von Max Frisch. Faber, ein Mann der Tat, weil Techniker und Rationalist, der keine Wort und Gefühlsduselein mag...
Barium
Verfasst am: 09. Jan 2008 19:24
Titel: Re: Fragen zu Faust I
TheSaint hat Folgendes geschrieben:
1. In der Übersetzung des Johannesevangeliums verwirft Faust die Übersetzung "Im Anfang war das Wort" schlussendlich zugunsten "Im Anfang war die Tat". Welche Weltansicht wird hier vermittelt? (Verse 1224 - 1237)
Mein Denkansatz: Faust hat genug von Worten und will endlich Taten sehen (allerdings scheint mir dies ein bisschen zu oberflächlich ...).
Ich finde den Denkansatz gut! Faust erwähnt ja schon im Eröffnungsmonolog, dass er genug von der ewigen Theorie hat (daher auch die drei Entgrenzungsversuche und das Eingehen auf den Pakt) - er will also das sehen, was ihn befriedigt - die Praxis. Dass zuerst also das theoretische Wort war, will Faust verdrängen: er wünscht sich, dass zuerst die Praxis war.
TheSaint hat Folgendes geschrieben:
2. Wie vermeint der Teufel, Faust verführen zu können? Warum glaubt Faust nicht, dass ihn Mephistopheles zu der Aussage bringen kann, die ihn zum Diener des Teufels, zum Verlierer der Wette machen würde?
Mein Denkansatz: Faust schließt im Pakt ab, dass er zum Diener des Teufels werde, "werd [er] zum Augenblick sagen: Verweile doch, du bist so schön". Mephisto versucht, Faust dazu zu bringen, Gretchen zu lieben, damit Faust in einem Augenblick, den er mit ihr verbringt, besagte Wörter von sich gibt (und genau das passiert auch, wenn ich mich recht erinnere, oder? Wenn ja, weiß jemand, wo genau (Verszahl)?).
Der Teufel will Faust verführen, indem er ihm das gibt, wonach er sucht - nämlich Befriedigung durch
1.) Verdrängen des schier ewigen Lernens und Lehrens
2.) Jugend durch Liebe
Ich erinner mich leider nicht daran, ob Mephisto rechtmäßig gewinnt oder nicht - auf jeden Fall verliert er am Ende ja.
Faust ist sich siegessicher, da ihm in seinem langen Leben bisher nie geholfen werden konnte - er will nämlich den Sinn des Lebens erkennen und sucht schon ewig danach. Er ist überzeugt davon, dass der Teufel ihm nicht auf die Schnelle (oder auch allgemein) geben kann, was er von jeher mühsam sucht.
TheSaint
Verfasst am: 09. Jan 2008 17:39
Titel: Fragen zu Faust I
Hi,
im Rahmen des Deutschunterrichts muss ich diverse (und zum Teil recht schwere) Fragen zu Goethes Faust I beantworten. Den Großteil habe ich geschafft, die folgenden zwei allerdings nicht:
1. In der Übersetzung des Johannesevangeliums verwirft Faust die Übersetzung "Im Anfang war das Wort" schlussendlich zugunsten "Im Anfang war die Tat". Welche Weltansicht wird hier vermittelt? (Verse 1224 - 1237)
Mein Denkansatz: Faust hat genug von Worten und will endlich Taten sehen (allerdings scheint mir dies ein bisschen zu oberflächlich ...).
2. Wie vermeint der Teufel, Faust verführen zu können? Warum glaubt Faust nicht, dass ihn Mephistopheles zu der Aussage bringen kann, die ihn zum Diener des Teufels, zum Verlierer der Wette machen würde?
Mein Denkansatz: Faust schließt im Pakt ab, dass er zum Diener des Teufels werde, "werd [er] zum Augenblick sagen: Verweile doch, du bist so schön". Mephisto versucht, Faust dazu zu bringen, Gretchen zu lieben, damit Faust in einem Augenblick, den er mit ihr verbringt, besagte Wörter von sich gibt (und genau das passiert auch, wenn ich mich recht erinnere, oder? Wenn ja, weiß jemand, wo genau (Verszahl)?).
Ich bitte euch, eure eigenen Denkansätze (die wahrscheinlich um einiges besser sind als meine) niederzuschreiben und Kritik an den meinigen vorzunehmen.
Mit herzlichem Dank im Vorraus,
TheSaint