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Nachricht
candy
Verfasst am: 05. Mai 2015 11:45
Titel: Sachtextanalyse/ Beschreiben eines Textes
Meine Frage:
Hallo,
ich soll diesen Text (und seine Leser?!) beschreiben und benötige ein paar Denkansätze/ Meinungen und Starthilfen.
Beschreiben Sie den Text und seine Leser, der im Feuilleton der FAZ erschienen ist. (50 Punkte)
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.02.2009, Nr. 43, S. 33
Lerne, die Frauen zu lieben
Was nach hundert Jahren vom Futurismus bleibt
Wenn heute das Futuristische Manifest hundert Jahre wird, kann man auch mit gutem Grund das Gesicht verziehen und sagen, dass es ja gar nichts zu feiern gibt: Als der Schriftsteller Filippo Tommaso Marinetti am 20. Februar 1909 das berühmte Pamphlet auf die Titelseite der Pariser Tageszeitung "Le Figaro" druckte, wurde bekanntermaßen der aufheulende Motor gefeiert, der "schöner als die Nike von Samothrake" sein sollte, wogegen nichts einzuwenden ist. Ein paar Zeilen später forderte Marinetti aber auch die "Verachtung der Frauen", "Krieg und Militarismus" wurden dagegen besungen, später kam noch Kolonialismus dazu. Noch kurz vor seinem Tod am 2. Dezember 1944 pilgerte Marinetti zu Mussolini in dessen kurzlebige Soziale Republik von Salò, um ihm anhaltende Treue zu schwören.
Das Beste, was sich über die Futuristen sagen lässt, ist darum, dass bei ihnen Wort und Tat immer auseinanderpurzelten. Das gilt sowohl für Marinetti als auch die bildenden Künstler Umberto Boccioni, Giacomo Balla, Luigi Russolo, Gino Severini und Carlo Carrà, die das nächste Manifest zur Futuristischen Malerei unterzeichneten. Sie schrieben: Besingen werden wir die Fabriken, die mit ihren sich hochwindenden Rauchfäden an den Wolken hängen. Sie trugen: handgenähte Anzüge und buntbestickte Westen, die nach eigenen Entwürfen ganz liebevoll zum Beispiel mit Fischmotiven beklebt wurden. Sie schrieben: Besingen werden wir die breitbrüstigen Lokomotiven und den gleitenden Flug der Flugzeuge. Sie malten: "Bewegungsrhythmus eines Hundes an der Leine" von 1912, in dem Giacomo Balla einen schwanzwedelnden Dackel zeigte, der über das Trottoir trippelt. Sie schrieben: Wir wollen den Krieg verherrlichen - diese einzige Hygiene der Welt. Sie starben: indem sie ganz traditionell alt wurden oder vom Pferd fielen, so jedenfalls Umberto Boccioni im Jahr 1916. Italien stand nicht an der Speerspitze der Industrialisierung, worauf schon der Engländer Wyndham Lewis schob, dass die Italiener bereits feierlich wurden, wenn ein Traktor vorbeibrummte, und elektrisches Licht, Autos oder Flugzeuge mit der Faszination von Zeitreisenden beklatschten.
Trotzdem hat der Futurismus natürlich auch sein Gutes, und das trägt vor allem den Namen Fortunato Depero. In Rovereto, wo Depero 1959 das erste futuristische Museum eröffnete, führte der 1915 zur Bewegung dazugestoßene Maler, Bildhauer und Dichter ein Kunsthaus, das Wandteppiche, Vorhänge und Möbel herstellte. Anlässlich der Feierlichkeiten wurde es renoviert und kann nun besichtigt werden, weshalb wir allen, die sich zwischen den vielen Veranstaltungen nicht entscheiden können, den Ausflug nach Rovereto empfehlen.
Dass es ein Fehler war, die Frauen zu verachten, sah Marinetti später selbst ein und lieferte sein futuristisches Kochbuch 1932 nach, dem wir folgende Zeilen entnehmen: "Wir glauben auch, dass wir den italienischen Mann davor bewahren müssen, ein fester, bleierner Klotz von blinder und lichtundurchlässiger Dichte zu werden. Stattdessen sollte er sich mehr und mehr der italienischen Frau angleichen, eine flinke, bewegungsfreudige Lichtgestalt von Leidenschaft, Zärtlichkeit, Licht, Wille, Vitalität, heroischem Durchhaltevermögen. Lasst unsere italienischen Körper wendig werden, wie gemacht für die federleichten Aluminiumzüge, die bald die schweren aus Holz und Stahl ersetzen werden." Na also.
JULIA VOSS
Meine Ideen:
Ich nehme an es handelt sich bei der Aufgabenstellung um eine Sachtextanalyse: ich hätte den Text als "Kommentar" eingeordnet. Bin mir aber nicht sicher, wie seht ihr das?