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abraxas
BeitragVerfasst am: 16. Jan 2006 10:23    Titel:

Im Prinzip ist bei dem Text nur das letzte Bisschen wirklich interessant, aber im ersten Teil hast Du einen kleinen Verständnisfehler eingebaut

Zitat:
Der Geschäftsführer stiftet seinen Buchhalter zu einem Betrugsgeschäft an. Der Geschäftspartner der das Geld bezahlt hatte, lässt den Prinzipal ungeschoren davonkommen, da er trotzdem noch genug bei diesem Großverkauf verdient hat .

Der Prinzipal ist der Geschäftsführer! Die einzigen Personen, die aktiv vorkommen sind der Prinzipal und der Buchhalter. Das sollte man in einer guten Interpretation natürlich immer erwähnen.
Der Prinzipal sieht sich zwar betrogen, aber er fühlt sich nicht verantwortlich für seine Arbeiter und haut die übers Ohr. Er versucht nicht wirklich was dagegen zu unternehmen und es selbst aufzuklären, sondern schiebt auch hier wieder die Verantwortung dem Buchhalter zu, der allein den Betrug aufzudecken hat.

Und was ist mit den Merkmalen des poetischen Realismus? Hast Du dafür schon Anhaltspunkte?

Auch den Transfer zur heutigen Situation könntest Du etwas ausführlicher gestalten. Mit was wurden die zu leichten Goldstücke heute quasi "ersetzt"?

Grüße, abraxas
123
BeitragVerfasst am: 15. Jan 2006 11:02    Titel: wer kann hier helfen?

GEORG WEERTH
Der Buchhalter (Ausschnitt)
,Was für Geld zählen Sie da?" beginnt der gewaltige Prinzipal, der Herr Preiss, indem er auf seinen Buchhalter und Kassierer losschreitet.
„Gestern abend mit der Post gekommen, schlechte Sorten!" erwidert der Budihalter, indem er ein Dutzend Geldstücke aus der rechten in die linke Hand schießen läßt.
„Mit der Post gekommen? Schlechte Sorten? Was für
Sorten sind das: "
„Krontaler und Dukaten, alle zu leicht" „Alle zu leicht? Und von wem sind sie?" „Von dem Manne aus Nassau; alle zu leicht."
„Alle zu leicht? Das ist ja um des Teufels zu wer
den!"
„Alle ein paar As zu leicht; wir werden viel daran verlieren -"
„Wir, verlieren? Ei, das ist ja ganz verkehrt! Heutzutage noch am Gelde verlieren? Das fehlt nochl Gott sei bei mir! Am Gelde verlieren - schreiben Sie doch dem Nassauer, daß ich kein Schuft, sondern ein ehrlicher Mann sei; schreiben Sie ihm, er habe gute Ware von mir bekommen, und ich wolle gutes Geld haben!"
,Schon zehnmal geschrieben«, erwiderte der Buchhalter, indem er jeden Krontaler auf die Waage und dann kopfschüttelnd auf den Tisch springen ließ.
„So schreiben Sie es denn zum elften Male-oder,hzltl Schreiben Sie lieber gar nichts. Wir verdienen genug an der Ware und müssen uns in diesen Geldverlust fügen;
das heißt, sehen Sie nur zu, daß Sie die leichten Stücke bei den Arbeitern, den Schiffern, den Fuhrleuten, bei Kollekten unterbringen;- auf diese Weise kommen wir Qlücklich davon: verstehen Sie mich?"
Verstanden!" murmelte der Buchhalter und trat dann an sein Schreibpult, indem er die großen Seiten des gewichtigen Hauptbuches sorgfältig feierlich auseinanderschlug

Aufkommende Fragen:
Welche f. den poetischen Realismus typische Merkmale sind hier festzustellen?
Lassen sich mit den Textaussagen Bezüge zum heutigen Wirtschaftsleben herstellen?

Ich habs mal selbst probiert:

Zusammenfassung:
In dieser Geschichte zeigt sich eine ungeschminkte Darstellung der Realität. Der Geschäftsführer stiftet seinen Buchhalter zu einem Betrugsgeschäft an. Der Geschäftspartner der das Geld bezahlt hatte, lässt den Prinzipal ungeschoren davonkommen, da er trotzdem noch genug bei diesem Großverkauf verdient hat . Büssen muß die untere Gesellschaftsschicht. So wird der Leser über die sozialen Missstände der Gesellschaft informiert.

Wer kann mir bitte weiterhelfen. Danke

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