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abraxas
BeitragVerfasst am: 14. Feb 2006 13:57    Titel:

Der gute Herr Faber mag zwar eine imaginäre Person sein, aber der liebe Herr Frisch, seinerseits Autor von "Homo faber" ist's nisch... (ach, simma heut mal wieder zum Reimen aufjelecht...)
Und das muss man hier natürlich berücksichtigen: mittels der Figur "Walter Faber" hat's Maxerl seine eigenen Gedanken und Gefühle zum Ausdruck gebracht.

Und das ist durchaus diskutierenswert.

Was Herrn Faber angeht: nicht umsonst ist er in der Literturgeschichte bekannt, als eine Figur der Widersprüche. Schließlich ist das Ende des Romans ja fast schon gefühlsduselig, obwohl sich der Walle die janze Zeit gegen diese sch*** Gefühle wehren tut. (irgendwie hab ich heut nen Hang zu gröbstem Unfug. verzeih.)

Was Deine Bedenken bezüglich der Widersprüchlichkeit der Aussage Fabers angeht: äußere sie. Falls ihr nen guten Deutschlehrer habt, lässt er sich womöglich in eine interessante Diskussion verwickeln. Falls nicht, habt ihr keinen guten Deutschlehrer... Augenzwinkern

Was zumindest den Zusammenhang von Geist und Materie angeht: da bin ich voll Deiner Meinung smile Aber wir sollten eins nicht vergessen: kontrolluieren kann der Mensch seine Emotionen überhaupt nicht, oder nur zu nem gewissen Grad. Deswegen ist "Homo faber" ja so spannend.

Ich bin allerdings auch voll und ganz Deiner Meinung, wenn Du sagst, dass in dem Zitat eigentlich kein Widerspruch steckt... Geburtenkontrolle ist wenn überhaupt eine Lebensverhinernde Maßnahme!

Zitat:
Wenn auf der einen Seite mehr Leben erhalten wird, muss auf der anderen Seite dementsprechend mehr Leben vernichtet werden oder sehe ich das falsch.

Um den armen Arabern nicht den dritten Weltkrieg erklären zu müssen, sollten wir hier vielleicht lieber sagen, dass Lebenserzeugung in Grenzen gehalten werden sollte. "Leben vernichten" hört sich gleich ganz melodramatisch nach amerikanisch patriotischen Filmen an, in denen ein Österreicher die Welt rettet.

Und warum Faber trotz allem ein technisierter Mensch ist, dass dürfte ja jetzt einleuchten: er IST technisiert. aber er BLEIBT ein MENSCH... fehlerhaft und emotional.

Elementarste Logik, Watson:
Der Mensch wird niemals seine Gefühle kontrollieren können. Denn seine Gefühle machen ihn erst menschlich - Gefühlslosigkeit bedeutet also gleichzeiteig auch Unmenschlichkeit.
Und was seine Gefühle kontrolliert, ergo, keine mehr hat, ist bereits nicht mehr Mensch.

Klar sind das auch nur biochemische, teilweise berechenbare (und durch physikalische und biochemische Mittelchen kontrollierbare) Prozesse. Aber irgendwie müssen wir nen Stein ja von einem Menschen unterscheiden können!

So weit, so gut... (könnte ne spannende Diskussion werden... hab bereits meinen Zug deswegen verpasst... unglücklich)

Grüße, abraxas
Schüler
BeitragVerfasst am: 13. Feb 2006 20:38    Titel: Homo Faber

Hallo ich bin Schüler einer 11.Klasse und wir besprechen zur zeit das Buch Homo Faber. Dazu habe ich eine Frage.
auf der seite 122 denkt Walter Faber
Der liebe Gott! Er machte es mit Seuchen; wir haben ihm die Seuchen aus der Hand genommen. Folge davon: wir müssen ihm auch die Fortpflanzung aus der Hand nehmen. Kein Anlaß zu Gewissensbissen ...

dieser part setzt sich noch etwas fort aber das war der wichtigste Teil auf den sich meine Frage bezieht

Der Deutschlehrer hat gefragt, wo ein Fehler in Fabers Argumentation liegt.
Jedenfalls soll die Stelle mit den Seuchen ein Widerspruch sein zur Fortpflanzung, weil die Maßnahme, dass es keine Seuchen mehr gibt ist eine lebenserhaltene Maßnahme und die das mit der Fortpflanzung ist eine lebensvernichtene Maßnahme, wenn man die Fortpflanzung verhindert.
das soll ein widerspruch sein

Ich bin aber nicht der Meinung, sondern die Verhinderung der Fortpflanzung ist in meinen Augen eine Konsequenz, daraus dass der medizinische Standart heute so hoch ist. Den Leuten geht es besser und um eine Überbevölkerung zu verhindern, sollte man sich nicht mehr so stark fortpflanzen, sondern die Fortpflanzung einschränken, da es schließlich der Menschheit mit der Technik besser geht, sie haben einen
besseren Lebensstandart, also muss die Fortpflanzung eingeschränkt werden. Was soll daran ein Widerspruch sein. Ich finde, die zweite Aussage folgt aus der ersten um die Population im Gleichgewicht zu erhalten.
Wenn auf der einen Seite mehr Leben erhalten wird, muss auf der anderen Seite dementsprechend mehr Leben vernichtet werden oder sehe ich das falsch.

Dann verstehe ich nicht warum Faber als technisierter Mensch gilt, seine Gefühle aber nicht einordnen kann, wenn er so technisiert und für die Wissenschaft lebt dann wüsste er, dass Gefühle biochemische Prozesse sind, die zum Teil widerum in Formeln gepackt werden können, außerdem gibt es meiner Ansicht nach keinen unterschied zwischen Technik und Natur, da in der Techniki Naturphänomene ausgenutzt werden und es so wiederum wieder Natur ist. Da Faber dieses nicht weiß hat er genau so einen "Kindglauben", wie welche die an die Religion glauben. Desweiteren ist Faber eine imaginäre Person und ich weiß nicht warum man über so etwas diskutiert.
Meine letzten Aussagen waren vielleicht etwas gewagt, aber es ist meine Meinung und ich stehe dazu. Ich verbiete ja niemanden an Religion zu glauben. Besonders wichtig ist mir ,d ass ich den Anfang was ich geschrieben habe erklärt bekomme.

Ich freue mich auf Antworten

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