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KeRiM
BeitragVerfasst am: 08. Nov 2006 13:33    Titel:

Hi,
Ich brauche davon dringend eine Inhaltsangabe.. (Einleitung, Hauptteil, und Schlussteil)
Kann jemand helfen? Dieser Text ist für mich viel zu umstädlich unglücklich
T-shirt
BeitragVerfasst am: 27. Sep 2006 14:19    Titel: Lebendiger Mittagstisch (1988) von Martin Walser

Hey Willkommen

Ich (11. Klasse Gymmi) muss als Hausaufgabe den Text "Lebendiger Mittagstisch" von Martin Walser interpretieren/analysieren. (Am ende des Beitrags hab ich den Text eingefügt)

Ich hab wirklich überhaupt keine Ahnung wie ich anfangen soll. Ich habe den Text durchgelesen und er ist eigentlich gut zu verstehen zum analysieren jedoch ziemlich schwierig.
Ich sollte "Die vier Seiten einer Nachricht" von F. Schulz von Thun und vielleicht "Die Kommunikationsregeln nach Paul Watzlawick" mit einbringen.

Ach, herrje, ich weiß wirklich gar nicht, wie ich daran gehen soll.

Hier der Text:

Lebendiger Mittagstisch
Als alle am Tisch saßen, sagte Anna: Wenn alle mit solchen Gesichtern am Tisch sitzen, das halt ich nicht aus. Ohne die geringste Verzögerung antwortete Julia: Ich habe kein anderes. Anna schaute Julia wild an. Also fuhr Julia fort, das finde sie schon toll, die, von denen man das Gesicht hat, machen einem dann noch Vorwürfe, dass man dieses Gesicht hat.- Also wenn das nicht toll is. Anna schaute Gottlieb an. Der sollte, bitte, jetzt klarstellen, dass Anna es anders gemeint habe und dass Julia, bitte, nicht schon wieder ihre alte Klage- und Vorwurfsplatte abspiele, die hänge einem nämlich längst hier heraus! Gottlieb konnte Anna nicht helfen. Er konnte einfach nicht. Anna hatte zwar Recht, alle saßen am Tisch wie eine Versammlung von Verdammten; jeder war von irgendjemandem an diesem Vormittag beleidigt worden, das trug er jetzt in die Familie, die sollte es ihm abnehmen; aber Anna war offenbar selber so überreizt, dass ihr der vielleicht beabsichtigte allgemeine Entspannungston völlig misslang. Inzwischen war Julia schon dabei, ihre Unzufriedenheit mit sich selbst an einem Makel zu demonstrieren, den sie bis jetzt nicht nicht eingesetzt hatte. Die Ringe unter den Augen. Das Bindegewebe zu schwach. Die Knochen kommen durch. Die Haut um die Augen herum fällt ein, wird also schattig, also Ringe. Die dagegen aufgebotene Creme hilft überhaupt nichts. Diese ererbte Bindegewebsschwäche sei an anderer Stelle noch peinlicher. Die so genannten Schwangerschaftsstreifen. In dieser Familie wohl bekannt, oder nicht?! Was sie empört: ihr wird eetwas vererbt, sie kann also nichts dafür, aber ihr wird es vorgeworfen, vorgerechnet, lebenslänglich, von jedem Mann, dem sie begegnen wird. Wenigstens hier, habe sie gedacht, fange man nicht auch noch damit an. Aber bitte, wenn die Frau Mama darauf bestehe, dann sei jetzt Schluss mit dem Verschweigen dessen, woran alle die ganze Zeit denken ... Gottlieb fragte jetzt doch, ob Julia heute Morgen habe eine Klassenarbeit schreiben müssen. Julia sagte, sie werde in dieser Schule keine Klassenarbeiten mehr schreiben, da sie diese Schule ja ohnehin ab Herbst nicht mehr besuche. Und warum? Entweder sei sie im Herbst im Internat oder ... Oder, fragte an, weil sie nicht weitersprach. Oder etwas, was euch so gut wie nichts angeht, sagte sie. Anna sprang auf, rannte hinaus, schlug die schwere Zimmertür zu, dass die Wände bebten. Draußen trommelten ihre Schritte so dich aufeinander, dass es klang, als wetze man ein Messer. Und schon schmetterte die nächste Tür zu. Die Schritte eilten weiter. Tür Nummer drei flog zu. Und droben eine vierte. Jetzt war Anna im Schlafzimmer. Ein weiteres Türschmettern war nicht mehr zu befürchten. Gottlieb schaute Julia an. Die war purpurrot im Gesicht. Fast violett. Die Farbe der reinen Erbitterung. Gottlieb schaute die blasse Regina an. Die wusste auch nicht weiter. Das Essen war beendet, bevor es angefangen hatte.


:-O wäre cool wenn mir jemand helfen könnte.
~T-shirt~

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