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Cosma
BeitragVerfasst am: 05. März 2005 20:53    Titel: Gedichtinterpretation: "Nach der Schlacht" (Heym)

Hallo Leute,
wie auch soviele andere hier, hab ich auch ein Problem mit einer Interpretation. Es handelt sich um das Gedicht "Nach der Schlacht" von Georg Heym.

Nach der Schlacht
In Maiensaaten liegen eng die Leichen,
Im grünen Rain, auf Blumen, ihren Betten.
Verlorne Waffen, Räder ohne Speichen,
Und umgestürzt die eisernen Lafetten.

Aus vielen Pfützen dampft des Blutes Rauch,
Die schwarz und rot den braunen Feldweg decken.
Und weißlich quillt der toten Pferde Bauch,
Die ihre Beine in die Frühe strecken.

Im kühlen Winde friert noch das Gewimmer
Von Sterbenden, da in des Osten Tore
Ein blasser Glanz erscheint, ein grüner Schimmer,
Das dünne Band der flüchtigen Aurore

Ich selbst habe mich auch schon um eine Interpretation bemüht, das einzige was ich mir nicht erschließen konnte ist folgende Passage:

Und weißlich quillt der toten Pferde Bauch,
Die ihre Beine in die Frühe strecken.

was will mir der weißlich gequillte Bauch der toten Pferde aussagen? strecken ihre Beine in die Frühe. ist mit der "Frühe" der bevorstehende in Strophe 3 erwähnte Sonnenaufgang gemeint?

Ich wäre für jeden Denkanstoß dankbar.

Cosma

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