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Lindenblatt
BeitragVerfasst am: 09. Okt 2007 14:19    Titel:

Die einfachste Erklärung (übernommen von der lateinischen Gammatik) für diese "Ist- oder Sind-Ergänzungen" zum Subjekt ist: Prädikatsnomen.
Barium
BeitragVerfasst am: 09. Okt 2007 11:38    Titel:

Danke für die Aufklärung, abraxas!


[OT]
abraxas hat Folgendes geschrieben:

Im Sanskrit gibt es das Verb 'haben' nicht - und wahrscheinlich geht das auf proto-indo-europäische Sprachen zurück. Ich weiß das leider nicht ganz genau. Jedenfalls gibt's im Sanskrit nur die folgende Konstruktion für 'haben':

(5) नृपस्य कनकं भ़वति ।
König-GEN Gold ist.
'Des Königs ist das Gold.'

Ähnlich funktioniert das hier ja auch ;-)


So ist es im Russischen auch: "haben" = "bei [Person im Dativ] ist", wobei im Russischen das Verb "sein" weggelassen werden kann oder gar nicht verwendet wird: Ich bin in der Schule = я в школе = Ich in Schule.
Dazu kommt, dass der Genitiv verwendet wird: Wessen ist bei dir? Des Buches.
Also: Ich habe ein Buch = Bei mir des Buches (у меня книги).
[/OT]
abraxas
BeitragVerfasst am: 09. Okt 2007 02:04    Titel:

silentviper hat Folgendes geschrieben:

naja, ich hätte jetzt gesagt, dass "die Berge" das Subjekt sind. Frage: Was ist deine Welt?

Die Frage 'was' eignet sich prinzipiell sehr schlecht, um nach etwas zu fragen, da alle Fälle (bis auf den Genitiv) ein 'oder was?' als zweiten Bestandteil der Frage haben. Dadurch kann das leicht die Intuition in die Irre führen. Hier hast Du allerdings in der Tat recht, das ist tatsächlich ein Objekt im Nominativ

Barium: ich weiß nicht, wie das die Schulgrammatik nennen würde, aber in der Linguistik ist das einfach die erste Argumentstelle des Prädikats sein das hier in seiner zweistelligen (transitiven) Form mit zwei nominalen Argumenten gebraucht wird. In Indogermanischen Sprachen kommt diese Form häufiger als Umschreibung für eine Besitzrelation, ausgehend von der zweiten Argmuntstelle, vor. Im Deutschen ist diese Form etwas veraltet, aber durchaus nicht obsolet. Nicht verwechseln mit der Form, die ein Adjektiv als eines der Argumente aufweist:

(1) Dein Hund ist blau.
(2) Dein Hund ist der Blaue.

(1) ist durchaus normal und keine Überraschung, aber (2) wird von fast allen Sprechern des Deutschen als zumindest ein bisschen markiert angesehen.

Streng genommen steht (historisch) die zweit Argumentstelle (Dein) im Genitiv:

(3) Dein ist die Krone
(4) Die Soldaten sind des Königs

Im Sanskrit gibt es das Verb 'haben' nicht - und wahrscheinlich geht das auf proto-indo-europäische Sprachen zurück. Ich weiß das leider nicht ganz genau. Jedenfalls gibt's im Sanskrit nur die folgende Konstruktion für 'haben':

(5) नृपस्य कनकं भ़वति ।
König-GEN Gold ist.
'Des Königs ist das Gold.'

Ähnlich funktioniert das hier ja auch ;-)
silentviper
BeitragVerfasst am: 08. Okt 2007 13:46    Titel:

Hi @ all,


naja, ich hätte jetzt gesagt, dass "die Berge" das Subjekt sind. Frage: Was ist deine Welt?

Dann wäre "sind" das Prädikat. Frage: Was tut die Berge?


Und "deine Welt" denke ich mal Akk.Objekt. Frage: Was sind die Berge?



ich könnte mich aber auch irren. Und was "Heide, Heidi" für ein Satzglied bildet, würde mich auch interessieren.


LG Jonas.
Barium
BeitragVerfasst am: 08. Okt 2007 11:58    Titel: Ein seltsames Prädikat

Hallo allerseits!

Als letztens ein kleines Kind in meiner Nähe "Heidi, Heidi, deine Welt sind die Berge" gesungen hat, kam mir seltsamerweise die Frage auf, was für ein Satzglied "die Berge" ist. Ein Bekannter von mir meinte, dass es zum Prädikat gehöre. Aber wie nennt man diesen Teil? Meine Erfindung war "substantivisches Attribut", aber das kann natürlich auch nur ein Neologismus sein. Hammer

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