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oberhaenslir
BeitragVerfasst am: 07. März 2010 04:11    Titel: Als Possessivpronomen vermeiden sie Verwechslungen.

Wann gebraucht man sein/ihr und wann dessen oder deren. An sich sind dessen und deren ja Relativpronomen. Sie werden aber immer wieder als Possessivpronomen eingesetzt. Meiner Meinung nach ist das nur korrekt, wenn man so eine Verwechslung vermeidet und sich die Aussage auch über einen Relativsatz treffen ließe. Beispiel:

Karl sprach mit Udo, weil dessen Mutter ihn darum gebeten hatte.

KORREKT.

Ableitung aus den Relativpronomen im Nominativ:

der (Nominativ) > dessen (Genitiv)
die (Nominativ) > deren (Genitiv)
nikanor
BeitragVerfasst am: 17. Feb 2010 16:35    Titel: Possessivpronomen und Relativpronomen

Wann gebraucht man sein/ihr und wann dessen oder deren. An sich sind dessen und deren ja Relativpronomen. Sie werden aber immer wieder als Possessivpronomen eingesetzt. Meiner Meinung nach ist das nur korrekt, wenn man so eine Verwechslung vermeidet und sich die Aussage auch über einen Relativsatz treffen ließe. Beispiel:

Karl sprach mit Udo, weil dessen Mutter ihn darum gebeten hatte.

Dies entspricht dem Satz: Karl sprach mit Udo, dessen Mutter ihn darum gebeten hatte.

Dieser Satz ist m. E. richtig, aber zweideutig: Karl sprach mit Udo, weil seine Mutter ihn darum gebeten hatte.

Schwierigsind für mich die Sätze: Anke ist die Mutter von Udo. Dessen Vater ist Paul.
Dem entspricht: Anke ist die Mutter von Udo, dessen Vater Paul ist. Die Verdrängung des Possessivpronomens ist aber nicht nötig, weil keine Verwechslungsgefahr besteht, Anke und Mutter sind ja weiblich.

Man müsste also schreiben: Anke ist die Mutter von Udo. Sein Vater ist Paul.

Meine Überlegung geht dahin, dass hier auch das "gedachte Subjekt" (mir fällt jetzt kein besseres Wort ein) maßgeblich sein könnte. Geht es im Gesamtzusammenhang um Paul, dessen Eltern hier genannt werden, ist Paul auch "gedachtes Subjekt" des ersten Satzes. Dann müsse in jedem Fall "sein" stehen. Ist aber Anke grammatisches und gedachtes Subjekt, dann könnte evtl. dessen stehen. Ich weiß nicht, ob diese Überlegungen klar sind.

Noch ein letzter Satz: Den Knappen Friedhelm schlug Karl zum Ritter. Sein/dessen Vater war auch dabei.

Hier finde ich beide Varianten zweideutig, würde aber dessen eher auf Karl beziehen, obwohl Karl Subjekt des Satzes ist. Von daher scheint es mir weniger auf die Frage von Subjekt oder Objekt anzukommen, als darauf, ob Ähnlichkeit mit einem Relativsatz besteht. Auch hier könnte man ja den zweiten Satz wieder zu einem Relativsatz formen:
...dessen Vater auch dabei war.


Dessen scheint mir jedoch vor allem falsch zu sein. Es müsste nach meinem Gefühl in jedem Fall "sein" heißen und die inhaltliche Klarheit müsste über entsprechende Ergänzungen herbeigeführt werden.

So, dass war lang. Vielleicht weiß ja jemand etwas zu sein und dessen. Danke Nik

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