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keira
BeitragVerfasst am: 20. Sep 2010 22:26    Titel: Verständnisschwierigkeiten: Schiller- die Räuber

Hallo zusammen!
Wir lesen gerade Ausschnitte zu Schillers Werk - die Räuber. Einige der Sätze dabei nicht unbedingt einfach zu verstehen, weshalb ich um Hilfe erbitte.

Es geht um den diesen Abschnitt: Akt 1. , 2.Szene

Karl v. Moor (legt das Buch weg). Mir ekelt vor diesem Tinten klecksendem Säculum, wenn ich in meinem Plutarch lese von großen Menschen.

Spiegelberg (stellt ihm ein Glas hin und trinkt). Den Josephus musst du lesen.

Moor. Der lohe Lichtfunke Prometheus' ist ausgebrannt, dafür nimmt man jetzt die Flamme von Bärlappenmehl - Theaterfeuer, das keine Pfeife Tabak anzündet. Da krabbeln sie nun, wie die Ratten auf der Keule des Herkules und studieren sich das Mark aus dem Schädel was das für ein Ding sey, das er in seinem Hoden geführt hat?. Ein französischer Abbé doziert, Alexander sei ein Hasenfuß gewesen; ein schwindsüchtiger Professor hält sich bei jedem Wort ein Fläschchen Salmiakgeist vor die Nase, und liest ein Kollegium über die Kraft. Kerls, die in Ohnmacht fallen, wenn sie einen Buben gemacht haben, kritteln über die Taktik des Hannibals - feuchtohrige Buben fischen Phrases aus der Schlacht bei Cannä, und greinen über die Siege des Scipio, weil sie sie exponieren müssen.....

Da verrammeln sie sich die gesunde Natur mit abgeschmackten Konventionen, haben das Herz nicht, ein Glas zu leeren, weil sie Gesundheit dazu trinken müssen - belecken den Schuhputzer, dass er sie vertrete bei Ihro Gnaden, und hudeln den armen Schelm, den sie nicht fürchten. Vergöttern sich um ein Mittagessen, und möchten einander vergiften um ein Unterbett, das ihnen beim Aufstreich überboten wird. - Verdammen den Sadducäer, der nicht fleißig genug in die Kirche kommt, und berechnen ihren Judenzins am Altare - fallen auf die Knie, damit sie ja ihren Schlamp ausbreiten können - wenden kein Auge von dem Pfarrer, damit sie sehen, wie seine Perücke frisiert ist. - Fallen in Ohnmacht, wenn sie eine Gans bluten sehen, und klatschen in die Hände, wenn ihr Nebenbuhler bankrott von der Börse geht - - so warm ich ihnen die Hand drückte - "nur noch einen Tag" - Umsonst! - Ins Loch mit dem Hund! - Bitten! Schwüre! Tränen! (Auf den Boden stampfend.) Hölle und Teufel!...


Ich verstehe folgenden Satz nicht:
Zitat:
Da krabbeln sie nun, wie die Ratten auf der Keule des Herkules und studieren sich das Mark aus dem Schädel was das für ein Ding sei, das er in seinem Hoden geführt hat?


Bedeutet das, dass die Menschen in seinem Jahrhundert, welches er so verachtet, unbeidngt immer alles hinterfragen müssen, alles bis in kleinste Detail lernen und auseinandernehmen? Oder was, ich stehe diesbezüglich vollkommen auf den Schlau...

Zitat:
Kerls, die in Ohnmacht fallen, wenn sie einen Buben gemacht haben, kritteln über die Taktik des Hannibals - feuchtohrige Buben fischen Phrases aus der Schlacht bei Cannä, und greinen über die Siege des Scipio, weil sie sie exponieren müssen.....


hier das gleiche: kerls, die ohnmacht fallen, wenn sie einen Buben gemacht haben? Weist das auf die Schwäche dieser gesellschaft hin?


Bin echt am verzweifeln. Ein Paar Hilfen wären ein Segen!!! Lieben Dank schonmal! geschockt Augenzwinkern

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