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Xabotis
BeitragVerfasst am: 05. Jul 2011 20:30    Titel:

Dem kann ich mich nur anschließen und ausnahmsweise stehe ich hier auch keiner anderen Meinung aufgeschlossen gegenüber, denn dass wir hier in Deutschland eine geltende Rechtschreibungs- und Grammatikreglementierung haben, ist ein Fakt genauso wie der Fakt, dass aus einem Genitiv nicht ein Dativ werden kann. Ob eine Reglementierung der Sprache richtig oder falsch oder gar unmöglich ist, ist ein anderes Thema, richtig wird es dadurch nicht und es wird nicht richtig sein, bis es offiziell so festgelegt wird, egal, wie viele Menschen sich aus irgendwelchen Gründen heraus auf eine andere Verwendung geeinigt haben.

Sprache ist weder richtig noch falsch, sie ist Kommunikation, Verständigung, in diesem Fall ist sie es, egal wie man den Satz ausspricht, also kann hier nicht mit den Argumenten der Sprache, sondern nur mit der Argumentation der Grammatikregeln bewertet werden und die sagen ganz klar, wo ein Genitiv zu stehen hat und das ist in diesem Satz der Fall.

Wink
Gast11022013
BeitragVerfasst am: 05. Jul 2011 16:21    Titel:

Also ich finde diese Diskussion spannend. Und es ist gut, dass das hier mal stattfindet, da hier ja so Vieles sich um Grammatik dreht.


Ich bleibe dabei, dass es "während des Studiums" zu heißen hat; zwar hat sich "dem Studium" wohl eingebürgert, es wäre aber in diesem Fall wohl falsch zu sagen, dass damit beide Konstruktionen korrekt sind.

Dies ist meine Meinung, die, wie man sieht, keineswegs einen alleinigen Anspruch auf Richtigkeit erheben kann. In der Schule oder ähnlichen Einrichtungen (wenn es nicht gerade ein Studium ist, das sich mit genau diesen Fragen auseinandersetzt) würde aber sicherlich "dem Studium" als falsch markiert werden.

Daher:

Es muss "während des Studiums" heißen.
AlexZ11
BeitragVerfasst am: 05. Jul 2011 10:49    Titel:

Ja, im Prinzip geb ich dir recht. Zwischen einbürgern und einbürgern ist eben ein Unterschied. Ob etwas neues in einer Varietät vorkommt, oder ob es allgemein Veränderungen erfährt (wie z.B. Aussterben der Genitiv-regierenden Verben) ist ja was anderes.

Bin da indoktriniert von Prof. Eisenberg bei dem ich studiert hab und der ja eben die gebräuchlichste Grammatik im Deutschen geschrieben hat. Er ist einer von denen, die sich nicht gern an das festgeschriebene halten und sehr progressiv mit dem Thema umgehen.

Bei der Diskussion prallen Welten aufeinander.

mfg Hammer
Gast11022013
BeitragVerfasst am: 05. Jul 2011 10:13    Titel:

Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren.
Aber in diesem Fall bin ich davon nicht so überzeugt...

Etwas, das sich einbürgert, soll automatisch richtig sein?

Hm, kann ich so nicht sehen.
Sicher ist es "richtig" hinsichtlich des Gebrauchs von Sprache und bezüglich der Funktion von Sprache.

Aber hinsichtlich einer aktuellen, niedergeschriebenen Grammatik muss es nicht korrekt sein. Sicher können und sollen grammatische Regelungen usw. nach und nach dann angepasst/ modifiziert werden, um tatsächlichem Sprachgebrauch gerecht werden zu können. Und dann wäre es grammatisch korrekt. Aber zur vorherrschenden Grammatik können eingebürgerte Sprachgewohnheiten im Widerspruch stehen. Und das meinte ich.


Wenn sich beispielsweise eingebürgert hat, den Dativ statt den Genetiv zu nutzen, so würde ich nicht sagen, dass das grammatisch korrekt ist. Wenn es vielleicht auch dem lebendigen Sprachgebrauch mehr entspricht.

Gerade, wenn die Grammatik die Sprache beschreibt, wie sie im Allgemeinen vorkommt, muss sie doch so etwas wie ein Korrektiv sein und kann und soll daher wohl auch nicht auf jede Sprachgewohnheit eingehen, da diese ja eher in der Regel trotz aller Einbürgerung ein sprachliches Spezialverhalten ist.

Es geht auch gar nicht darum, dass Grammatik irgendwelche Sprachwandlungen verbieten soll. Es geht einfach um eine objektive Sprachbeurteilung, die Neuerungen berücksichtigen kann, aber nicht in jedem Fall muss und sollte.

Es ist daher sehr pauschal zu sagen, dass alles das, was sich sprachlich einbürgert, auch korrekt ist. Das hängt entschieden von der Art der Einbürgerung ab und kann nicht in jedem Fall gutgeheißen werden.
AlexZ11
BeitragVerfasst am: 05. Jul 2011 09:14    Titel:

Hallo!

Da hat er natürlich recht. Wenn sich etwas allgemein durchsetzt, ist es korrekt.
Grammatik ist ja nur die wissenschaftliche Beschreibung der Sprache. Und sie beschreibt die Sprache, wie sie im allgemeinen vorkommt.
Sie hat weder das Recht, noch die Macht einen Wandel in der Sprache zu verhindern.

mfg
Alex
GastGermanistik
BeitragVerfasst am: 05. Jul 2011 09:11    Titel:

Ohoh!

Vorsicht:
Wenn sich etwas in die Sprache einbürgert IST es richtig!
Gast11022013
BeitragVerfasst am: 04. Jul 2011 21:23    Titel: Sind Grammatikfehler immer falsch?

Dies ist eine Diskussion über die Verwendung des Genitivs, resultierend aus folgendem Thread: http://www.deutschboard.de/ptopic,20402.html#20402

Im Alltag benutzt man wohl eher "während dem Studium".

Korrekt ist das aber streng genommen nicht und nur, weil sich etwas eingebürgert hat, ist es nicht zwangsläufig auch richtig.

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