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oberhaenslir
BeitragVerfasst am: 01. Nov 2013 08:42    Titel: Metricalizer

http://www.metricalizer.de
balance
BeitragVerfasst am: 22. Okt 2013 12:28    Titel:

Ist folgendes korrekt?

Ich schrieb die 1 und 2 Strophe, analysiere aber nur die 2.

Gegen Verführung von Bertold Brecht

Lasst euch nicht verführen!
Es gibt keine Wiederkehr.
Der Tag steht in den Tüten;
Ihr könnt schon Nachtwind spüren:
Es kommt kein Morgen mehr.

Lasst euch nicht betrügen! [dreihebiger Trochäus]
Das Leben wenig ist. [zweihebiger Jambus]
Schlürft es in vollen Zügen! [dreihebiger Trochäus]
Es wird euch nicht genügen [Enjambement (oder?) + -u/-u/u-/u (Ausklang)]
Wenn ihr es lassen müst! [dreihebiger Jambus]

Die letzen Wörter des 1.,3. und 4. Verses (Vers stimmt doch oder?) reimen sich sowie die des 2. und 5., jedoch hab ich keine Ahnung, wie dieses Reimmuster hiesst. Es kommt jedoch auch in der 1. Strophe vor.

Jetzt fehlt halt noch die Interpretation eventueller Bilder und der Bezug zu ihm und seinem Leben. Aber das soll sonst was sein. Anzudeuten ist noch, dass ein Chaos wie mans bei der 4. Zeile in der 2. Strophe findet, als Stilmittel deuten kann. Der Vers ist ja eher pessimistisch und hat was von Konsumgier etc. und Brecht war ja ein Antikapitalist (zumindest nach aussen).

Hoffe, ich hab keine Fachwörter vertauscht oder falsch benutzt. Zunge raus
Steffen Bühler
BeitragVerfasst am: 21. Okt 2013 16:22    Titel:

balance hat Folgendes geschrieben:
Kindern hören oder lesen!
_ u _ u _ u _


Ein u am Schluss fehlt noch, dann stimmt's. So wie auch der Rest des Beginns von Max und Moritz: immer "hm-ta, hm-ta", eben Trochäen.

Der "Reineke Fuchs" kommt in Hexametern, das sind Dreier. Hm-tata, hm-tata. Versuch mal, Walzer drauf zu tanzen, dann fügt sich der Text automatisch ein: Pfingsten, das liebliche Fest, war gekommen: Es grünten und blühten ...

Viel mehr Tipps fallen mir jetzt auch nicht ein. Wie gesagt, klatschen, tanzen, Schlagzeugspielen, alles, was mit Rhythmus zu tun hat.

Viele Grüße
Steffen
balance
BeitragVerfasst am: 21. Okt 2013 16:05    Titel:

Training habe ich diesbezüglich ja absolut garkeins. Es interessiert mich auch abslut garnicht, aber an dem solls ja nicht scheitern, man will sich ja nicht selbst im Weg stehen (Tu ich mir aber evtl. doch).

Ach, was muss man oft von bösen
u ' u _ u _ u _ u (Ach & was ist geraten, ' oder // ist geraten, eher ' da ich nicht denke dass du mir was servierst mit nem Auftakt (falls das überhaupt korrekt wäre)

Kindern hören oder lesen!
_ u _ u _ u _ (Auch hier bin ich am Schluss eher daovn ausgegangen dass das Muster sich woh lvervollstödnigt und nichts spezielles kommt)


Pfingsten, das liebliche Fest, war gekommen: Es grünten und blühten
_ u // u _ u / _ ' u / _ u / _ // u _ / u _ / u -
Feld und Wald; auf Hügeln und Höhn, in Büschen und Hecken
u _ _ // u _ u _ _ u //_ u _ / _ _ u
Übten ein fröhliches Lied die neu ermunterten Vögel.
_ u u / _ u u / _ u _ u _ _ _


Ach, klar hört man einen Rythmus raus wenn mans sagt, aber das kann ich nicht derart beschreiben. Vorallem weil ich es sofort mit Logik probiere und insgeheim denke, alles wird den gleichen Rythmus haben etc. MIr gehts ned auf aber ich muss es können. Jetzt und nicht in 3 Wochen, es ist keine Zeit das 2 Monate zu üben.

Wir müssen Dinge bearbeiten wie Bertold Brecht. Keine Ahnung ob der schwer oder einfach ist, jedenfalls mühsam. Zunge raus
Steffen Bühler
BeitragVerfasst am: 21. Okt 2013 15:38    Titel: Re: Metrum finden, wie üben?

balance hat Folgendes geschrieben:
Ich hab jedenfals kein Gehör dafür.


Vielleicht gehörst Du tatsächlich zu den wenigen Menschen, die das einfach nicht können. Aber selbst dann müsste etwas Training helfen.

Ein Anfang wäre Klatschen. Natürlich nicht jede Silbe, sondern nur die betonten. Stell Dir vor, das Gedicht würde als Rocksong interpretiert, der Sänger skandiert und das Publikum klatscht im Takt mit. Hörst Du's? An welchen Stellen kommen die Klatscher?

Jetzt ein anderes Metrum:
Zitat:
Ach, was muss man oft von bösen
Kindern hören oder lesen!

Wo wird da geklatscht?

Und noch ein drittes, etwas schwieriger:

Zitat:
Pfingsten, das liebliche Fest, war gekommen: Es grünten und blühten
Feld und Wald; auf Hügeln und Höhn, in Büschen und Hecken
Übten ein fröhliches Lied die neu ermunterten Vögel.

Kriegst Du das auch hin?

Viele Grüße
Steffen
balance
BeitragVerfasst am: 21. Okt 2013 15:23    Titel: Metrum finden, wie üben?

Hallo,

Also, soviel Glück wie ich hab kam auch nicht drumherum und muss mich jetzt mit Lyrika quälen und Dinge wie das Metrum rausfinden. Und das liegt mir absolut garnicht. Einerseits ist es sehr mühsam, da meine Motivation jedesmal zu Boden sinkt, sobald ich es hervornehme, aber jammern hilft hier ja bekanntlich nicht weiter.

Also, wie macht man das? Mir sind Senkungen, Hebungen, betonte und unbetonte Siblen ein begriff. Auch Jampen, Trochäus, Daktylus und Anapäst hab ich soeben "gelernt". Doch ich kriegs nicht hin.

Ich versuchs, sprech es auhc laut vor mich hin, macht mal was und find irgend nen Metrum, und es ist falsch.

Dann nehm ich das richtige, und probiere darauf zu achten, und finde einfach, das ist eher hingekünstelt als tatsächlich so. Klar merk ich, dass es in einem Gedicht wie
"Ein Fischer sass im Kahne,
ihm war das Herz so schwer,
Sein Lieb war ihm gestorben,
Das glaubt er nimmermehr."
Ein bestimmter Klang ist, aber das hilft mir nicht weiter, da ich es nicht auf dieses Schema der Hebungen etc. drücken kann.

Ich muss Gedichteanalysieren können, vorallem das Metrum finden. Gibts da Tricks? Wie geht man vor? Macht man einfach mal und guckt dan wass überwiegt und passt den Rest and das an? Ich hab jedenfals kein Gehör dafür.

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