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Steffen Bühler
BeitragVerfasst am: 02. Dez 2016 09:47    Titel:

Och, da gibt's schon Möglichkeiten, vom Bücherschrank mal ganz abgesehen. smile

http://www.google.de/search?hl=de&q=Das+Geheimnis+der+Reminiszenz

Das Schiller-Archiv ist einer der Haupttreffer:
http://www.friedrich-schiller-archiv.de/gedichte-schillers/anthologie-auf-das-jahr-1782/das-geheimnis-der-reminiszenz/

Gutenberg hat leider nur das erste:

http://gutenberg.spiegel.de/buch/gedichte-9097/8

Beim ersten Anblick dachte ich, das sei eine Satire. Aber es sind tatsächlich die fast schon peinlichen Liebesschwüre eines 22-Jährigen. Auch der reifere Schiller reizt ja bis in die Gegenwart zum Parodieren, im Gegensatz zu Goethe, Heine oder anderen. Seine ewigen Distichen sind uns heute ohnehin fremd.

Kurz zu den Fragen: "an deinem Mund zu hangen" bzw. "deinen Hauch zu trinken" sind reine Erotismen, die man sich bildlich vorstellen kann. Daher muss ich wohl nicht weiter drauf eingehen.

"Weggeworfen feigen Muts die Waffen" könnte man als Ellipse bezeichnen, denn hier fehlt das Hilfsverb. Vollständig sollte der Satz lauten: "Die Waffen sind feigen Muts weggeworfen worden." Eine Fragestellung sehe hier allerdings nicht. Es sind einfach Schillers (böse oder auch gute) Geister, die die Waffen strecken und ihn verlassen, wenn er seine Geliebte sieht.

"Tausendröhrigt" sind die Nektarquellen, also metapherhaft die (oft schlauchförmigen und zahlreichen) Nektardrüsen einer Pflanze.

"Chaosriegel" ist wohl der Riegel, der das Chaos von der Ordnung trennt. Wenn der aufspringt, kann erst die Welt überhaupt entstehen. Schlag nach bei Hesiod. Schiller liebte ja bekanntlicherweise die alten Griechen.

Und nachdem die zwei Turteltäubchen das Chaos überwunden haben, sehen sie ohne den vorherigen Schleier auf den Augen klarer. Wo bisher noch Labyrinthe waren, die selbst Lyonet nicht durchschaute (das ist wohl eine Dame aus der Artussage), sieht man nun sich drehende Räder (vielleicht eine Metapher für die Himmelssphären).

Viele Grüße
Steffen
oberhaenslir
BeitragVerfasst am: 01. Dez 2016 18:23    Titel: Und wir sollen nun selbst diese Texte ohne Quellen suchen?

Und wir sollen nun selbst diese Texte ohne Quellen suchen?
Schillerfan
BeitragVerfasst am: 23. Nov 2016 19:02    Titel: Besseres Verstehen von Schillergedichte

Meine Frage:
Liebe Schillerexperten, Schillerfans, Schillerlieblings: Ich habe manchmal Probleme, die richtige Meinung des Dichters zu verstehen, seine Verse genauer zu erklaeren. Daher bitte ich euch, mir zu helfen, den grossen Dichter, den ich sehr liebe, besser zu verstehen> Danke sehr allen.
Z.B: in seinem Gedicht Das Geheimnis der Reminiszenz Str1: was meint er mit ?an deinem Mund zu hangen?? den festen Kuss oder was anderes? Und mit ?deinen Hauch zu trinken?: kann man den Hauch trinken? Oder riechen?
Und in Str.2: wie ist die normale Satzstruktur in ?Weggeworfen feigen Muts die Waffen?? und wie entsteht die Fragestellung in dieser Strophe ueberhaupt?
3 Im Gedicht (Das Geheimnis der Reminiszenz Str.9 sagte Schiller: Tausendröhrigt ihre Wollustwellen, (Augenzwinkern
Unserm Winke sprangen Chaosriegel,: was meint er genau damit?
4) Im Gedicht (Das Geheimnis der Reminiszenz Str.10:
Unsern Augen riß der Dinge Schleier,
Unsre Blicke, flammender und freier,
Sahen in der Schöpfung Labyrinthen,
Wo die Augen Lyonets verblinden,
Sich noch Räder winden -
Wie kann man den aufbau der Saetze verstehen?
I.a: falls jemand Buecher kennt, die solche Unklarheiten verstaendlich machen, oder Werke, die die Gedichte erklaeren und interpretieren in einer Art und Weise, dass man den richtigen Inhalt seiner Gedichte erkennen kann, dann bitte mir davon Bescheid sagen. Besten Dank fuer Euch alle. Schillerfan.


Meine Ideen:
Ich moechte Schillergedichte verstehen und analysieren kennen.

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