abraxas |
Verfasst am: 11. Dez 2005 03:41 Titel: |
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Hallo! Gegenargumente kann ich Dir liefern, da ich der gegenteiligen Auffassung bin!... Erstmal sind Sprachen wichtige kulturhistorische Relikte. Man nehme Isländisch als Beispiel - eine der wichtigsten Sprachen, wenn es darum geht, den indo-germanischen (vor allem den germanischen Teil desselben) zu erforschen. Es ist ungeheuer wichtig, dass diese Sprache nicht vergessen wird - auch, wenn sie nur von insgesamt 300 000 Leuten auf der Welt als Muttersprache gesprochen wird. (Das ist ungefähr die Einwohnerzahl von dem Kaff, in dem ich gerade lebe... ) Anhand von Sprachen kann man wichtige Details der Entwicklung verschiedener Völker nachverfolgen. (Im Bulgarischen sind zum Beispiel von der 500 Jahre währenden osmanischen ("türkischen") Besatzung viele Relikte der türkischen Sprache übriggeblieben.) Und weitere Beispiele lassen sich finden: wusstes Du, dass Arier ursprünglich indische Gottheiten waren?... (Die Zigeuner sind direkte Nachfahren der Inder und pflegen auch das Kastensystem - im 3. Reich wurden sie zu Tausenden hingerichtet) Das "Hakenkreuz" ist auch eigentlich ein Symbol aus dem alten Indien. Deswegen heißt es auch "indo-europäischer"-Sprachstamm... das ist der Stamm von Sprachen, zu dem auch die Deutsche Sprache gehört. Und jetzt nimm mal zum Beispiel Baskisch oder Lettisch (ich glaube, es war Lettisch, aber ich bin mir nicht ganz sicher...) Das sind Sprachen, die seit Jahrtausenden nahezu unverändert geblieben sind. Sprachen, die denjenigen Sprachen ähneln, die in Europa gesprochen wurden, bevor die Indo-Europäer nach Europa kamen. Auch das sind Minderheitensprachen - aber sie sind ein wichtiges kulturelles Artefakt! Als Gegenargument zu meiner These - also als Argument zu der These, die Du vertreten musst - kann ich eigentlich nur Effizienz im Zeitalter der globalisiserten Leistungsgesellschaft nennen. Es macht keienen direkten (finanziellen) Sinn diese Sprachen zu bewahren. Der Kulturschatz der Erde war noch nie etwas, was den Kapitalisten interessiert hat. Und wirtschaftlich sind sie wirklich uninteressant. Ach ja: eins fällt mir noch ein. Hat ebenfalls viel mit Globalisierung zu tun. Abgegrenzte Sprachgruppen haben meist eine Abgrenzung derjenigen Leute zur Folge, die diese Sprachen sprechen. Das kann auch eine nationalistische Radikalisierung nach sich ziehen - und zumindest Unangepasstheit. (Wobei ich als Basisdemokrat Unangepasstheit als das Wertvollste ansehe, was die Menschheit zu bieten hat - nationalistische Radikalisierung ist antürlich wiederum überhaupt nicht zu vertreten. ) Es ist ein wirklich schwieriges Thema, über das schon viele verschiedene Promotionen und Habilitatioen geschrieben wurden da kann man sich als Schüler doch recht schnell überfordert fühlen... Egal, versuch das Beste daraus zu machen! Argumente gibts auf dem Gebiet schon genug - und diejenigen, die Du selbst ausgearbeitet hast, waren auch schon sehr gut! Trau Dich einfach - und zettel nen richtigen Streit an! Grüße, abraxas |
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Gast |
Verfasst am: 11. Dez 2005 02:57 Titel: Sprachwandel - Erörterung |
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ich muss für eine debatte im deutschunterricht notizen dafür sammeln, wieso es sinnlos ist, eine sprache zu schützen, um sie eben erhalten bleiben zu lassen(so ähnlich war die aufgabe gestellt). wir reden momentan über die änderung der deutschen Sprache. ich habe schon einige ideen gesammelt,z.B. -"Sprache kann nicht geschützt werden - genau wie H2O fließt sprache und ändert sich" -wie soll das überhaupt angerichtet werden? -ist es denn schlimm, wenn sämtliche Sprachkulturen eine einheit bilden würden? -sprachen wie englisch lönnen nicht vermieden werden und noch einige andere. mein problem ist, dass diese nicht sehr aussagekräftig sind. in einer debatte sollte ich ja mit meinen argumenten "alle umhauen" können. kann mir jemand vielleicht noch einige nennen, die "andere vielleicht umhauen können"?:p was sind denn z.B. einige gegenargumente(da hab ich weniger ahnung - möchte aber vorbereitet sein, evtl. dafür wieder gegenargumente nennen können)... |
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