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Gast11022013
BeitragVerfasst am: 15. Sep 2011 13:33    Titel:

Naja, das Hauptmotiv des Gedichts ist zweifelsohne das Abschiednehmen und der damit verbundene Trennungsschmerz.

Ein Naturgedicht sehe ich darin nicht; es ist aber richtig, dass die Natur darin eine Rolle spielt. Und zwar insofern, als Zustände der Natur (Jahreszeiten) herangezogen werden, um das innerliche Befinden des Abschiednehmenden nach außen zu kehren bzw. ausdrücken zu können.

Auch in Form der Blumen spielt die Natur hier eine Rolle.
Mir erscheint der "Kranz" aber nicht als Symbol der Trauer, sondern eben als Symbol der vergangenen glücklichen Tage; denn anscheinend hat der Abschiednehmende seiner Geliebten doch in den Zeiten des glücklichen Zusammenseins immer Kränze und Rosen geschenkt, was er jetzt "nicht mehr" machen kann.

Die Rose ist hier sicherlich Symbol der Liebe, ja.

Du stellst genau die richtigen Fragen, denn so beginnt man die Suche nach Stilmitteln.

Nur mal ein paar "Anregungen":

Einerseits ist von Herbst, andererseits von Frühling die Rede.
Welches Stilmittel könnte das sein?

Wird die Natur hier vielleicht "personifiziert"?

Ist Abschiednehmen immer wie Sterben?
("kalte Lippen", "matter Händedruck")
[Welches Stilmittel könnte das sein?]
Wofür steht der Herbst, wofür der Frühling und ist daraus nicht zu erkennen, wie es um den Abschiednehmenden steht?



Das heißt: Gehe das Gedicht einfach nochmal durch und untersuche es gezielt auf sowas. Die Leitmotive sind Abschied, Schmerz und bedeutende Bilder stammen aus der Natur und im weitesten Sinne auch aus dem Bereich des Todes.

Desweiteren kannst Du auch mal diejenigen Stilmittel finden, die sich auf Satzbau und Wortwahl beziehen.
juju
BeitragVerfasst am: 15. Sep 2011 13:13    Titel:

nun... vielen dank..jetzt wo du es so schön markiert hast verstehe ich auch jetzt wieso das ein trochäus ist...
nun mal ne andere frage was sagst du zu dem Motiv dieses Gedichtes?
Es ist ja ein Liebesgedicht, hat meiner meinung nach aber auch was von nem Naturgedicht..... und diese anpielung für den kranz....vielleicht soll das ja darauf andeuten das er trauer damit verbindet, an beerdigungen hat man kränze, die rose vielleicht für ein bestimmtes Sinnbild wie die der liebe und wärme????
Gast11022013
BeitragVerfasst am: 15. Sep 2011 12:59    Titel:

Für mich ist das ein vierhebiger Trochäus.

Nur als Beispiel (das Fettgeschriebene soll die Betonung ausdrücken):

Laß mein Aug' den Abschied sagen,

den mein Mund nicht nehmen kann.
juju
BeitragVerfasst am: 15. Sep 2011 12:43    Titel:

sry hatte mich verschrieben es ging mir nicht ums reimschema sondern um das metrum.. ob jambus oder doch trochäus, ich hab zwar unzählige hilfeseiten angeklickt, bin aber zu keinem stimmigen ergebnis gekommen.
könntest du mir da evtl. helfen?
Gast11022013
BeitragVerfasst am: 15. Sep 2011 12:28    Titel:

Du hast das Reimschema doch richtig benannt!

Einzig bei "Mäulchen - Veilchen" ist das ein bisschen kritisch, aber auch nicht wirklich, denn das ist ein sog. unreiner Reim. Das Reimschema bleibt also durchgängig erhalten.


Wo liegt also das Problem bzgl. des Reimschemas?


juju hat Folgendes geschrieben:

Laß mein Aug' den Abschied sagen,
Den mein Mund nicht nehmen kann!

will vermutlich darauf hinweisen das, das lyriche Ich sie nicht in aller Öffentlichkeit küssen darf , und daher seinen Abschied nur mit den Augen hinterhertrauern darf???


Das ist eine gute Überlegung.

Man könnte es etwas allgemeiner auch so verstehen, dass Worte das Gefühl des Abschieds nicht ausdrücken können und der Mund hier versagt; nur Blicke können den Schmerz des Abschieds vermitteln.

Frei nach dem Motto: "Ein Blick sagt mehr als tausend Worte."
juju
BeitragVerfasst am: 15. Sep 2011 12:21    Titel:

Also
meine bisherigen Erkenntnisse:
Das Gedicht hat einen kreuzreim abab, und das durchgängig. da; sagen sich auf tragen reimt und kann auf mann.

die Kernaussage...Wie schwer und schmerzhaft trennung von den liebsten ist...

mittlerweile würde ich das gedicht in die ära des Sturm und drangs einordnen... in Betrachtnahme der damahls gängigen Umgangsformen und Sitten. Anmerkung:
1und2 Strophe...
Laß mein Aug' den Abschied sagen,
Den mein Mund nicht nehmen kann!

will vermutlich darauf hinweisen das, das lyriche Ich sie nicht in aller Öffentlichkeit küssen darf , und daher seinen Abschied nur mit den Augen hinterhertrauern darf???

Also ich geb mir ja mühe aber ein kann ich einfach nicht und zwar das reimschema bestimmen....kann mir da jemand bitte bitte weiterhelfen???
Gast11022013
BeitragVerfasst am: 15. Sep 2011 11:57    Titel:

Hallo!

Ich erlaube mir, zunächst (im Sinne des Boardprinzips) zurückzufragen:

Was sind denn Deine bisherigen Ergebnisse zu Deinen einzelnen Fragen?



Wenn Du beispielsweise nach den vorkommenden Stilmitteln fragst, so wirst Du ja sicher selbst manche Idee dazu haben. Nicht alle Stilmittel sind ja sonderlich schwer zu erkennen.
juju
BeitragVerfasst am: 15. Sep 2011 09:04    Titel: Gedichtsanalyse "Der Abschied" v. J.W Goet

Meine Frage:
Der Abschied

Laß mein Aug' den Abschied sagen,
Den mein Mund nicht nehmen kann!
Schwer, wie schwer ist er zu tragen!
Und ich bin doch sonst ein Mann.

Traurig wird in dieser Stunde
Selbst der Liebe süßtes Pfand,
Kalt der Kuß von deinem Munde,
Matt der Druck von deiner Hand.

Sonst, ein leicht gestohlnes Mäulchen,
O, wie hat es mich entzückt!
So erfreuet uns ein Veilchen,
Das man früh im März gepflückt.

Doch ich pflücke nun kein Kränzchen,
Keine Rose mehr für dich.
Frühling ist es, liebes Fränzchen,
Aber leider Herbst für mich!

von Johann Wolfgang von Goethe

FRAGE:
- ich bräuchte Hilfe beim Reimschema und um welche Gedichtsform handelt es sicht?
-Zu wem spricht das lyrische Ich?
- Verstehe auch nicht die Kernaussage?
- Stillmittel?

Das sind ne Menge Fragen , bei dennen ich super dankbar wäre, wenn ihr die mir beantworten könntet:)
lg yazi

Meine Ideen:
was ich zu dem Gedicht sagen kann, es handelt von Abschied und ist vermutlich auch ein biographisches Liebesgedicht Goethes

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