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oberhaenslir
BeitragVerfasst am: 04. Sep 2016 23:54    Titel: Hier der ursprüngliche Satz

Bei der näheren Betrachtung dieser sehr umfangreichen und detaillierten Ansätze wird aber schnell klar, warum diese (die Ansätze?) – auch begründet durch die Probleme mit den KMU – beim Umgang mit Wissen zu kämpfen haben und nicht optimal für den Einstieg in die umfangreiche und komplexe Welt des WM (?) geeignet sind.
Don_Dede
BeitragVerfasst am: 25. Aug 2016 12:26    Titel:

Ganz ihrer Meinung. Ich will ja eigentlich, dass der Leser die Thematik versteht, was ich nicht unnötig durch solche Satzmonster erschweren möchte(lässt sich im Eifer des Gefechts nur leider nicht immer so einfach umsetzen).

Danke für Ihre kompetente Hilfe!

P.S.: Ich kann Ihnen auch die ganze Arbeit schicken, wenn Sie noch weitere Lanzen brechen möchten :-)
Steffen Bühler
BeitragVerfasst am: 25. Aug 2016 11:58    Titel:

Ich bin auch kein Jurist, aber ich sehe nichts im Sinne von "allgemein verständliche Ausdrucksweise" oder Ähnliches. Das Einzige, was hier etwas in die Richtung geht, ist

Zitat:
treffende Wortwahl/Formulierung (Sprachniveau, Wissenschaftlichkeit)


Aber dabei geht es halt ums Sprachniveau, und das ist durchaus akademisch. Deine Wortwahl ist ja auch in Ordnung, deswegen hat der Lektor sie so belassen. Wie gesagt, es ist nicht seine Aufgabe, einen Text so umzuformen, dass jeder ihn versteht. Es soll sogar Leute geben, die solche Schachtelsätze geradezu lieben.

So gesehen hat der Lektor seine Arbeit (von diesem Missverständnis durch Dein fehlendes Komma abgesehen) gut gemacht. Und wenn Du keine breite Masse erreichen willst, sondern nur einen einzigen Professor, kannst Du Deinen Satz auch so lassen. Vielleicht mag er's, und es gibt eine gute Note.

Ich versuche halt nur eine Lanze für wissenschaftliche Arbeiten, die auch verständlich sind, zu brechen.
Don_Dede
BeitragVerfasst am: 25. Aug 2016 11:41    Titel:

Danke für Ihre schnelle Hilfe, eine letze Frage noch:

Bei diesen versprochenen Leistungen, gehe ich davon aus, dass eben genau so ein Satzgebilde verbessert wird. Hier die versprochenen Leistungen:

    korrekte Rechtschreibung und Interpunktion
    fehlerlose Grammatik (z.B. richtiger Konjunktiv, richtiges Tempus) und Syntax
    einheitlicher Gebrauch von Schreibweisen/Abkürzungen
    Vermeidung von Redundanzen/Füllwörtern
    richtige Anwendung/Unterscheidung der Binde- und Gedankenstriche
    treffende Wortwahl/Formulierung (Sprachniveau, Wissenschaftlichkeit)
    logische Stimmigkeit (roter Faden)
    Formalia (z.B. in den Fußnoten)
    Auf besonderen Wunsch: Layoutoptimierung/Formatierung


Liege ich hier komplett falsch das Lektorat dieses Satzes zu beanstanden? Ich finde, das wäre durchaus gerechtfertigt.
Steffen Bühler
BeitragVerfasst am: 25. Aug 2016 11:30    Titel:

Dann kann ich mir vorstellen, warum der Satz so umformuliert wurde. In Deiner originalen Konstruktion fehlte ein entscheidendes Komma! Das hat den Lektor beim "Parsen" so durcheinandergebracht, dass er den Satz falsch verstanden hat.

Schau selbst:

Zitat:
Bei der näheren Betrachtung dieser sehr umfangreichen und detaillierten Ansätze wird aber schnell klar, warum diese, auch begründet durch die spezifischen Probleme mit denen KMU beim Umgang mit Wissen zu kämpfen haben, nicht optimal für den Einstieg in die umfangreiche sowie komplexe Welt des WM geeignet sind.


Das von mir rot Markierte ist ein eingeschobener Relativsatz, und der muss in Kommas gekleidet werden. Durch das fehlende erste Komma las der Lektor irgendwas über "Probleme mit denen KMU", verbesserte das als erstes im Kopf zu "Probleme mit den KMU" und das Unglück nahm seinen Lauf.

Hier sieht man mal wieder, dass Kommas doch recht sinnvoll sind.

Ein Lektor hat zunächst halt die Aufgabe, orthographische und grammatische Fehler zu korrigieren. Was den Stil betrifft, ist es eher Sache des Autors, sich verständlich auszudrücken. Das muss ein Lektor nicht unbedingt können. Es wäre natürlich wünschenswert und wird den angehenden Journalisten auch eingetrichtert. Wolf Schneider ist da (hoffentlich) Pflichtlektüre, sollte aber eigentlich jedem, der was schreibt, unters Kopfkissen gelegt werden.

Ein berühmter Satz ist, dass man Nebensätze nach Möglichkeit vermeiden sollte: für jede Hauptsache ein Hauptsatz. Und solch ein Satz sollte maximal 12 Wörter enthalten, sonst verliert der Leser den Überblick, wie bewiesen.

Ich bin weder Germanist noch Journalist, aber ich hab mal versucht, Deinen Schachtelsatz entsprechend abzuändern. Das könntest Du ja mal als ersten Ansatz hernehmen.

Zitat:
Das wirft die Frage auf: warum betreiben so viele KMU kein WM, obwohl sie sich dessen Notwendigkeit durchaus bewusst sind?

Immerhin gibt es hier in der Literatur einige gute Ansätze in Form von Leitfäden! Dort wird gezeigt, wie die Einführung sowie die erfolgreiche Praxis von WM in KMU funktionieren kann.

Diese Leitfäden sind zwar sehr umfangreich und detailliert. Aber gerade deswegen sind sie eben nicht optimal für den Einstieg in die komplexe Welt des WM geeignet!

Ein Grund dafür sind die spezifischen Probleme, mit denen KMU beim Umgang mit Wissen zu kämpfen haben.


Viele Grüße
Steffen
Don_Dede
BeitragVerfasst am: 25. Aug 2016 11:03    Titel:

Hier mal der originale Satz:

Bei der näheren Betrachtung dieser sehr umfangreichen und detaillierten Ansätze wird aber schnell klar, warum diese, auch begründet durch die spezifischen Probleme mit denen KMU beim Umgang mit Wissen zu kämpfen haben, nicht optimal für den Einstieg in die umfangreiche sowie komplexe Welt des WM geeignet sind.

Die KMU haben mit spezifischen Problemen im Umgang mit Wissen zu kämpfen und das begründet warum die Ansätze zur Einführung nicht optimal geeignet sind.

Wäre es hier dann nicht die Aufgabe eines professionellen Lektors genau solche Sätze zu verbessern? Hätten Sie einen Vorschlag?

Hier mal der Satz im Zusammenhang:

Das wirft die Frage auf, warum betreiben im Durschnitt so viele KMU kein WM, obwohl sie sich dessen Notwendigkeit durchaus bewusst sind? Zumal es auch hier in der Literatur einige gute Ansätze in Form von Leitfäden gibt, wie die Einführung sowie die erfolgreiche Praxis von WM in KMU funktionieren kann. Bei der näheren Betrachtung dieser sehr umfangreichen und detaillierten Ansätze wird aber schnell klar, warum diese, auch begründet durch die spezifischen Probleme mit denen KMU beim Umgang mit Wissen zu kämpfen haben, nicht optimal für den Einstieg in die umfangreiche sowie komplexe Welt des WM geeignet sind.
Steffen Bühler
BeitragVerfasst am: 25. Aug 2016 10:55    Titel:

Das ist eine interessante Fallstudie, warum man solche Monstersätze vermeiden sollte. smile

So wie die Kommas momentan gesetzt sind, muss da ein "den" hin. Dann ist es ein Einschub, der näher erläutert, warum "diese" zu kämpfen haben. Das ist dann nämlich "begründet durch die spezifischen Probleme mit den KMU im Umgang mit Wissen".

In diesem Fall haben "diese" ihre Probleme mit wem? Richtig: mit den KMU. Und zwar im Umgang mit Wissen.

Da Du aber hier ein "denen" willst, scheinst Du ausdrücken zu wollen, dass es Probleme gibt, mit denen KMU (und nicht "diese") zu kämpfen haben. Oder? Dann müssten die Kommas allerdings versetzt werden:

"...warum diese, auch begründet durch die spezifischen Probleme, mit denen KMU im Umgang mit Wissen zu kämpfen haben,..."

Dann aber fehlt die Fortsetzung für den Anfang "warum diese"! Warum diese was?

Unter diesen Voraussetzungen muss der Satz also so bleiben.

Wer hat denn nun mit Problemen zu kämpfen? Was soll der Satz aussagen? Und - könnte man ihn nicht in einzelne Hauptsätze zerlegen, die angenehmer zu lesen sind?
Don_Dede
BeitragVerfasst am: 25. Aug 2016 10:36    Titel:

Danke für die Hilfe:

hier noch eine Stelle, die ich so nicht verstehe:

Bei der näheren Betrachtung dieser sehr umfangreichen und detaillierten Ansätze wird aber schnell deutlich, warum diese, auch begründet durch die spezifischen Probleme mit den KMU im Umgang mit Wissen, zu kämpfen haben und warum sie nicht optimal für den Einstieg in die umfangreiche sowie komplexe Welt des WM geeignet sind.

Warum "den", es muss doch "denen" heißen?

Viele Grüße[/u]
Steffen Bühler
BeitragVerfasst am: 25. Aug 2016 09:12    Titel:

Willkommen im Deutschboard!

Grammatisch ist beides korrekt. Stilistisch allerdings ist das "dazu" sehr fragwürdig. Denn wozu die Mitarbeiter in der Lage sind, wird schon durch die Infinitivgruppe erklärt. Ein weiteres "dazu" ist hier eine überflüssige Anhäufung, ein Pleonasmus. Bei "Mitarbeiter sind imstande/fähig,..." wäre es genauso.

Viele Grüße
Steffen
Don_Dede
BeitragVerfasst am: 24. Aug 2016 23:51    Titel: Eine Frage zu einer Korrektur von einem Lektor

Hallo,
ich habe von einem Lektor folgenden Satz korrigiert zurückbekommen:

Mitarbeiter sind in der Lage *dazu*, ihr Können nur dann unter Beweis zu stellen, wenn eine Motivation dazu besteht.

Das in den Sternchen stehende "dazu" wurde dem Satz hinzugefügt, irgendwie liest sich das für mich nicht rund.

Kann mir bitte jemand sagen ob die Korrektur des Lektors korrekt ist?
Für mich ist der Satz auch ohne das erste "dazu" korrekt grübelnd

Danke und Viele Grüße

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