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Charakterisierung Emilia aus Emilia Galotti
 
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Tipp-Ex
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BeitragVerfasst am: 14. Mai 2012 18:03    Titel: Charakterisierung Emilia aus Emilia Galotti Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Hallo,

ich schreibe nächste Woche eine Prüfung in Deutsch über das Buch Emilia Galotti. Wollte mal fragen ob ihr durch meine drüber schaun könntet. Mfg Tipp-Ex

Meine Ideen:
Das Trauerspiel ?Emilia Galotti? von G. E. Lessing, Uraufführung 1772, welches in Oberitalien in einem kleinen Fürstentum spielt, handelt von dem Prinzen Hettore Gonzaga un dem Versuch Emilia Galotti für sich zu gewinnen, was sein Kammerdiener Marinelli geschickt ausnutzt um seine Macht zu steigern.

Der Prinz glaubt seit er Emilia mit ihrer Mutter in einer Vegghia traf sie zu lieben. Emilia selbst weiß zunächst nichts davon. Sie ist mit dem Grafen Appiani verlorbt und lebt zusammen mit ihrer Mutter in der Stadt. Ihr Vater Odoardo, ein hoher Offizier, lebt nicht bei ihnen. Der Marchese Marinelli versucht auf Befehl des Prinzen die Hochzeit zwischen Emilia und dem Grafen Appiani zu vereiteln. Beim zweiten Versuch kommt es von Marinelli gewollt zum Tod Appianis. Er hat es so eingerichtet, dass Emilia mit ihrer Familie Zuflucht im Lustschloss des Prinzen suchen muss. Als Orsina im folgenden Geschehen Odoardo erzählt wie Lüstern der Prinz ist, eskaliert die Situation und Odoardo tötet nach einem Selbstmordversuch ihrerseits um ihre Ehre und Unschuld zu bewahren Emilia.

Emilia Galotti aus dem Drama ?Emilia Galotti? steht für die unmündigkeit des damaligen Bürgertums. Emilia ist die Tochter von Odoardo und Claudia Galotti. Mit dem Grafen Appiani ist die verlobt und soll in kürze mit ihm verheiratet werden. Sie lebt zusammen mit ihrer Mutter in der Stadt. Man erkennt an ihrer Art zu sprechen, dass sie eine Erziehung im gehobenem Bürgertum genoss. Schon früh wird klar, das Emilia eine wunderschöne junge Frau ist. So beschreibt sie der Maler Conti als ?Engel? (S.9, Z.27) und der Prinz bezeichnet sie als ?einziges Studium der weiblichen Schönheit? (S.11, Z.9f.) Er unterstreicht dies auch nochmal in einem Gespräch mit seinem Kammerdiener Marinelli mit der Aussage ?Nun ja ich liebe sie; ich bete sie an.? (S.16, Z.9) Von ihrem Verlobten Appiani wird ihr Haar ?in seinem eigenen braunen Glanze; in Locken wie sie die Natur schlug? (S.33,Z.33f) beschrieben. Emilia ist ein sehr religiös eingestelltes Mädchen, so geht sie am Tag ihrer Hochzeit mit den Worten ?Ich habe heute, mehr als jeden andern Tag, Gnade von oben zu erflehen? (S.21, Z.25ff) in die Kirche. Ihre Hilfslosigkeit ohne ihre Eltern zeigt sich nach dem Kirchenbesuch, bei dem der Prinz versuchte ihr näher zu kommen. Erst ihre Mutter konnte sie beruhigen und zum Reden bringen. Werte wie Ehrgefühl, Gehorsam und Keuschheit sind feste Bestandteile in Emilias Leben. Lessing benutzt kurze Sätze und Fragen von Emilia an sich selbst um zu verdeutlichen wie durcheinander sie ist, denn sonst weiß sie es mit Worten umzugehen. Sie will ihrem Verlobten die Wahrheit über den Prinzen sagen, lässt sich jedoch aufgrund von Claudia die es wenn sie es Ihm sagt mit ?Gift, welches nicht gleich wirket, darum kein minder gefährliches Gift ist? (S.30, Z.21f.) beschreibt. Somit wird noch einmal die Abhängigkeit gegenüber vorallem ihrer Mutter gezeigt. Emilia selbst ist bescheiden und legt keinen Wert auf materielle Dinge. Ein Geschenk Appianis beschreibt sie beispielsweise als ?verschwenderischen Großmut?. (S.33, Z.4f.) Im späteren Verlauf des Dramas zeigt sich stark die strenge und tugendhafte Erziehung Emilias. Sie möchte auf keinen Fall allein in den Händen des Prinzen sein, denn ihre Moral verbietet ihr sich auf den Prinzen einzulassen. Gegen Ende des Trauerspiels gewinnt Emilia immer mehr Stärke und Willenskraft eigene Entschlüsse zu fassen. Um ihre eigene Keuschheit und Ehre zu retten versucht sie sich sogar selbst zu töten. Ihr Vater nimmt ihr jedoch den Dolch rechtzeitig aus der Hand. Als sie die Rose aus ihrem Haar zieht sagt sie ?Du gehörest nicht in das Haar einer,- wie mein Vater will, dass ich werden soll!? was noch einmal davon zeugt das sie ihrem Vater stark unterwürfig ist.Dann jedoch scheint sich das erste Mal ihres Verstandes zu bedienen und überredet ihren Vater sie zu töten um ihre Ehre und Unschuld zu erhalten. Sie tröstet den von seiner Tat entsetzten Odoardo damit, das er ?Eine Rose gebrochen, ehe der Sturm sie entblättert.? (S.86, Z.27) habe.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Emilia ein sehr religiöses Mädchen ist, dass fest an Werte wie Keuschheit und Ehre glaubt. Um Ihre Ehre und die ihrer Familie zu retten schreckt sie nicht einmal davon ab, den eigenen Vater zu ihrem Tod zu überreden.

Ich Halte Emilia für gelungen dargestellt. Der Betrachter kann sich nicht nur Eindrücke der Tugenden von dem damaligen ?Bürgertums? verschaffen, sondern auch eine aufklärerische Entwicklung im Sinne von Kant nachvollziehen, denn das zunächst unterwürfige junge Mädchen trifft zum Ende des Trauerspiels erstmals eine eigene Entscheidung.
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