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Bertolt Brecht- Die Ängste des Regimes
 
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Bloggerfee



Anmeldungsdatum: 17.09.2012
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 17. Okt 2012 21:28    Titel: Bertolt Brecht- Die Ängste des Regimes Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Einige Passagen im Gedicht kann ich relativ gut deuten, andere eher nicht.

Die Ängste des Regimes
Ein fremder Reisender, aus dem Dritten Reich zurückgekehrt
Und befragt, wer dort in Wahrheit herrsche, antwortete:
Die Furcht.

Angstvoll
Hält der Gelehrte mitten im Disput ein und betrachtet
Erblaßt die dünnen Wände seiner Studierstube. Der Lehrer
Liegt schlaflos, nachgrübelnd über
Ein dunkles Wort, das der Inspektor hingeworfen hat.
Die Greisin im Spezereiladen
Legt die zitternden Finger an den Mund, zurückgehalten
Das zornige Wort über das schlechte Mehl. Angstvoll
Blickt der Arzt auf die Würgmale seines Patienten, voller
Angst
Sehen die Eltern auf ihre Kinder wie auf Verräter.
Selbst die Sterbenden
Dämpfen noch die versagenden Stimme, wenn sie
Sich von ihren Verwandten verabschieden.

Aber auch die Braunhemden selber
Fürchten den Mann, dessen Arm nicht hochfliegt
Und erschrecken vor dem, der Ihnen
Einen guten Morgen wünscht.
Die hohen Stimmen der Kommandierenden
Sind von Angst erfüllt wie das Quieken
Der Ferkel, die das Schlachtmesser erwarten, und die feisten [unangenehm, widerlich] fett, dick
Ärsche
Schwitzen Angst in den Bürosesseln.
Von Angst getrieben
Brechen sie in den Wohnungen ein und suchen in den
Klosetts nach
Und Angst ist es
Die ganze Bibliotheken verbrennen läßt. So
Beherrscht die Furcht nicht nur die Beherrschten, sondern
auch
Die Herrschenden.

4.
Warum
Fürchten sie so sehr das offene Wort?

5.
Angesichts der gewaltigen Macht des Regimes
Seiner Lager und Folterkeller
Seiner wohlfütterten Polizisten
Eingeschüchterter oder bestochener Richter
Seiner Kartotheken mit den Listen Verdächtiger
Die ganze Gebäude bis unters Dach ausfüllen
Sollte man glauben, daß es das offene Wort
Eines einfachen Mannes nicht zu fürchten hätte.
6.
Aber ihr Drittes Reich erinnert
An den Bau des Assyriers Tar, jene gewaltige Festung
Die, so lautet die Sage, von keinem Heer genommen
werden konnte, die aber
Durch ein einziges lautes Wort, im Innern gesprochen
In Staub zerfiel.


Meine Ideen:
Habt ihr irgendwelche Ansätze ( vorallem ab der 3. Strophe)
oberhaenslir



Anmeldungsdatum: 20.09.2007
Beiträge: 748

BeitragVerfasst am: 01. Nov 2012 16:29    Titel: Ein Ansatz wäre die metrische Analyse. Antworten mit Zitat

Ein Ansatz wäre die metrische Analyse – mit dem Metricalizer:
http://www.metricalizer.de/beta/Index.py?sid=a91f9780297f8543c7b6fd49e4e2b7d3bcfc76d6&page=1
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