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Kann oder könnte?
 
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Gippendale



Anmeldungsdatum: 13.09.2006
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 13. Sep 2006 17:28    Titel: Kann oder könnte? Antworten mit Zitat

Hallo!
Ich habe folgende, im Netz auch durch intensivste Recherche nicht gelöste Frage:
Wie unterscheidet sich die Bedeutung von <kann> und <könnte>? (Das könnte sein. <-> Das kann sein! Er könnte der Vater sein. <-> Er kann der Vater sein. usw.)
Mir ist wohl klar, dass einmal Präsens und einmal Konjunktiv II vorliegt, aber dennoch weiß ich nicht inwieweit die Bedeutung voneinander abweicht.
Danke schon mal!
Zauberwürfel
Ehrenmoderator


Anmeldungsdatum: 05.08.2004
Beiträge: 754
Wohnort: Osnabrück

BeitragVerfasst am: 13. Sep 2006 17:41    Titel: Antworten mit Zitat

Überleg doch mal smile
Wie kennzeichnet sich das Präsens in der Bedeutung? Es beschreibt einen aktuellen Zustand, so wie es ist.
Der Konjunktiv (es ist übrigens Konjunktiv I) beschreibt einen möglichen Zustand, der auch noch Alternativen zulässt.

In diesen Fällen geht es wohl rein um die Verdeutlichung der Wahrscheinlichkeit. Das eine ist wahrscheinlicher als das andere, wobei beide Möglichkeiten inzwischen so vermischt und durcheinander gebraucht werden, wie so viele Begriffe. Daher wird heute weitestgehend die Bedeutung wohl gleich sein.

Hm, wirklich antworten tu ich mit diesem Gefasel auch nicht, stelle ich gerade fest.... grübelnd

Er könnte der Vater sein. Genauso gut könnte es der Briefträger oder der Gärtner sein Augenzwinkern

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Und denkt dran:
http://www.mysmilie.de/smilies/schilder/4/img/022.gif Augenzwinkern
Sabina



Anmeldungsdatum: 10.09.2006
Beiträge: 55
Wohnort: Hessen

BeitragVerfasst am: 13. Sep 2006 18:40    Titel: Antworten mit Zitat

Zauberwürfel hat Folgendes geschrieben:

Der Konjunktiv (es ist übrigens Konjunktiv I) beschreibt einen möglichen Zustand, der auch noch Alternativen zulässt.


grübelnd Hier widerspreche ich. Es handelt sich um Konjunktiv II:
kann -> könne -> könnte
"könne" wäre Konjunktiv I Augenzwinkern

Ansonsten kann ich Zauberwürfels Erklärung mehr oder weniger zustimmen.
Vielleich hilft dir ja der Wikipedia-Artikel zu Konjunktiv?
http://de.wikipedia.org/wiki/Konjunktiv
Zauberwürfel
Ehrenmoderator


Anmeldungsdatum: 05.08.2004
Beiträge: 754
Wohnort: Osnabrück

BeitragVerfasst am: 13. Sep 2006 19:00    Titel: Antworten mit Zitat

Ist der Konjunktiv II nicht die Vergangenheit (Perfekt) vom Konjunktiv I?
also hätte gekonnt?

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Anmeldungsdatum: 10.09.2006
Beiträge: 55
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BeitragVerfasst am: 13. Sep 2006 22:36    Titel: Antworten mit Zitat

Nein Augenzwinkern
Konjunktiv ist die Form, die vom Präteritumstamm eines Verbes gebildet wird, gegebenfalls noch mit Umlauten, und wird verwendet, wenn entweder der Konjunktiv I sich nicht vom Indikativ unterscheidet, das Ausgedrückte eher unwahrscheinlich bzw. ein Wunsch ist, oder man sich davon distanzieren möchte.
Was
Zitat:
hätte gekonnt?

für eine Form ist... hmm grübelnd
Auf jeden Fall steht "hätte" im Konjunktiv II, also würde ich sagen, dass "hätte gekonnt" der Konjunktivausdruck für "hatte gekonnt" ist.
Mit "hätte gekonnt" drückt man ganz klar Vergangenheit aus, während der Konjunktiv II an sich sich ja nicht unbedingt auf die Vergangenheit beziehen muss, auch wenn er vom Präteritum abgeleitet wird Augenzwinkern

Allgemein gilt: der Konjunktiv ist ein Verbmodus, kein Tempus! Augenzwinkern
Zauberwürfel
Ehrenmoderator


Anmeldungsdatum: 05.08.2004
Beiträge: 754
Wohnort: Osnabrück

BeitragVerfasst am: 13. Sep 2006 23:37    Titel: Antworten mit Zitat

Dass es kein Tempus ist, weiß ich auch....
Das meinte ich auch nicht so, wusste nur nicht wie ich es ausdrucken sollte.
Lass mich im Grammatikduden nachgucken...
ich zitiere ausschnittweise
"Den Konjunktiv des Präsens nennt man Konjunktiv I, den des Präteritums Konjunktiv II"

argh es ist zu spät, als dass ich das jetzt verstehen könnte, ich befasse mich morgen damit Augenzwinkern

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Anmeldungsdatum: 10.09.2006
Beiträge: 55
Wohnort: Hessen

BeitragVerfasst am: 14. Sep 2006 15:11    Titel: Antworten mit Zitat

Naja, ich schätze mal, dass sie damit einfach meinen, dass Konjunktiv I vom Präsens- und der Konjunktiv II vom Präteritumstamm abgeleitet wird! Augenzwinkern
Pemmican



Anmeldungsdatum: 22.03.2005
Beiträge: 65

BeitragVerfasst am: 15. Sep 2006 13:21    Titel: Konjunktive Antworten mit Zitat

Zauberwürfel hat Folgendes geschrieben:
Lass mich im Grammatikduden nachgucken...
ich zitiere ausschnittweise
"Den Konjunktiv des Präsens nennt man Konjunktiv I, den des Präteritums Konjunktiv II"

argh es ist zu spät, als dass ich das jetzt verstehen könnte, ich befasse mich morgen damit Augenzwinkern


Problem: Der Konjunktiv ist wie erwähnt wurde ein "Modus", kein "Tempus". An und für sich sind die Bezeichnungen Konjunktiv I und Konjunktiv II daher irreführend: Jede "Zeitform" gibt es
a) im Modus Indikativ und
b) im Modus Konjunktiv:


Präsens:
Indikativ: "Er geht zur Schule"
Konjunktiv: "Er gehe zur Schule"

Präteritum:
Indikativ: "Er ging zur Schule"
Konjunktiv: "Er ginge zur Schule"

Perfekt:
Indikativ: "Er ist zur Schule gegangen"
Konjunktiv: "Er sei zur Schule gegangen"

Plusquamperfekt:
Indikativ: "Er war zur Schule gegangen"
Konjunktiv: "Er wäre zur Schule gegangen"


---> Problem: Da der Konjunktiv zeitlich nicht an die Indikativform gebunden ist, von der er abgeleitet wird, vermeidet man Bezeichnungen wie "Konjunktiv Präsens" und "Konjunktiv Plusquamperfekt" und ersetzt sie dummerweise durch Konjunktiv I und Konjunktiv II (obwohl diese mind. genauso unpassend sind).

Der Konjunktiv I umfaßt den Konjunktiv des Präsens und den des Perfekts, der Konjunktiv II den des Präteritums und des Plusquamperfekts:

"Er gehe zur Schule / Er sei zur Schule gegangen"
---> Konjunktiv I

"Er ginge zur Schule / Er wäre zur Schule gegangen"
---> Konjunktiv II.


Viele Grüße
-Pemmican

_________________
Wâ mag ich mich nu vinden?
wâ mac ich mich nu suochen, wâ?
nu bin ich hie und bin ouch dâ
und enbin doch weder dâ noch hie.
wer wart ouch sus verirret ie?
wer wart ie sus zerteilet mê?

(Gottfried von Straßburg)
Sirius



Anmeldungsdatum: 29.04.2006
Beiträge: 180
Wohnort: Erlangen

BeitragVerfasst am: 19. Sep 2006 13:26    Titel: Antworten mit Zitat

Der Unterschied macht sich nicht immer inhaltlich bemerkbar:

Fall 1:
Er kann der Vater sein. (Indikativ. Fakt ist, dass er kann, und weil "kann" nicht sagt, dass es auch so ist, kann es auch anders sein.)
Er könnte der Vater sein. (Potentialis: Er kann - oder auch nicht.)

Fall 2:
Er könnte der Vater sein, wenn sie je Sex gehabt hätten. (Irrealis: Sie hatten nicht, und so kann er es nicht sein. )

Fall 3:
"Ach Sophie, könnte ich doch der Vater deiner künftigen Kinder sein!" (Optativ: Er ist nicht - weil es gar keinen gibt -, aber er möchte gern und hofft das.)

Fall 4:
"Könntest du gefälligst ein bisschen schneller arbeiten?!"
(Hortativ, inhaltlich gar kein Konjunktiv, nur formal)

Ach, ließe sich das doch begreifen
wünscht konjunktivisch
Sirius

_________________
"So tauml' ich von Begierde zu Genuss,
Und im Genuss verschmacht' ich nach
Begierde." (Wald und Höhle)
Gippendale



Anmeldungsdatum: 13.09.2006
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 19. Sep 2006 14:17    Titel: Antworten mit Zitat

Also zunächst einmal Danke für die Antworten. Kann oder könnte ich also zusammenfassend bilanzieren, dass es sich um ein recht kompliziertes Thema handelt und die Antwort auf "Kann oder könnte?" lautet: "Es kommt darauf an."?
Mir geht es um den von Sirius beschriebenen Fall 1. Nur entnehme ich seiner Erklärung dazu auch keinen Unterschied hinsichtlich der Bedeutung. Eigentlich war meine Hoffnung, eine Antwort mit dem Inhalt, kann heißt 50 zu 50, könnte bedeutet <50 zu >50. (Wahrscheinlichkeit, dass es so ist.) Mit der Folge, dass bezüglich eines Sachverhalts, den es erst noch aufzuklären gilt und in dem etwas genauso gut vorliegen kann, wie es nicht vorliegen kann, "kann sein" einem "könnte sein" vorzuziehen ist bzw. die Verwendung von "könnte" sogar falsch ist.
Gast77
Gast





BeitragVerfasst am: 02. Mai 2017 18:30    Titel: Antworten mit Zitat

Meiner Ansicht nach liegt der Unterschied wie folgt:

"KANN", dabei handelt es um DAS KÖNNEN. (=Kann man oder kann man [es] nicht - Wenn man [etwas] nicht kann, so könnte man [es] auch dann nicht, wenn man wollte.)

"KÖNNTE", dabei handelt es sich darum, dass man im Vornherein annimmt/weiß, dass das Können nicht in Frage steht, aber eben das Wollen.

So fällt mir treffenderweise die Frage dazu ein:
"Willst du nicht oder kannst du nicht?"

So könnte man fragen:
1. Kann/st er/du der Vater sein?
2. Will/st er/du nicht oder kann/st er/du nicht der Vater sein?
3. B/ist du/er der Vater?
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