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Suédoise



Anmeldungsdatum: 10.03.2005
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 10. März 2005 20:59    Titel: Exposition... Antworten mit Zitat

Bin jetzt fertig...Würde gerne wissen, ob das so ok ist???



Zeigen Sie detailliert auf, dass es sich in dem gesamten ersten Aufzug von Lessings "Nathan der Weise" um die Exposition des Stückes handelt.



Der erste Aufzug dient als Exposition des Gesamtdramas, also zur Einführung in die Vorgänge und Verhältnisse, von denen die Dramenhandlung ausgeht. Die im ersten Akt hauptsächlich vorgestellten Personen sind der Jude Nathan, die Christen Daja, Recha sowie der Tempelherr, aber es werden auch schon andeutungsweise oder indirekt der Patriarch, der Klosterbruder und der dem Islam angehörige Sultan beschrieben. Auch das Hauptproblem des Stückes wird angesprochen: das Verhältnis des Tempelherrn zu Recha und die Ablehnung Rechas' Dank, was den Hauptauslöser des Konfliktes darstellt. Der Handlungsort des Dramas ist Jerusalem im 12. Jahrhundert, also zur Zeit der Kreuzzüge.

Das Stück beginnt mit der Heimkehr Nathans, einem reichen Juden, von seiner langen Geschäftsreise. Die streng christliche Dienerin bzw. Erzieherin Daja begrüßt Nathan und erzählt, dass während seiner Abwesenheit Feuer im Haus ausgebrochen ist und Nathans Adoptivtochter Recha im letzten Moment von einem christlichen Tempelherrn gerettet wurde. Recha ist ebenfalls Christin und obwohl Nathan einen berechtigten Hass auf die Christen, durch ihren auf seine Familie verübten Anschlag, haben könnte, hat er Recha aufgenommen und liebt sie nun, als wäre sie seine eigene Tochter. Daja berichtet weiter, dass der Tempelherr von Sultan Saladin gefangen genommen wurde, doch wegen seiner großen Ähnlichkeit mit dessen verstorbenem Bruder begnadigt wurde.

Als Recha erscheint, um ihren Vater Nathan zu begrüßen, schildert sie unter großer emotionaler Erregung, dass sie von einem Engel gerettet worden sei. Nathan will ihr auf eine einfühlsame Weise verständlich machen, die Ereignisse rational zu betrachten und dass sie von einem Menschen, einem leibhaftigen Tempelherrn gerettet worden ist. Aus diesem Grund greift er Rechas und Dajas Vorstellungen zunächst nicht frontal an, sondern versucht sie für die rationale Denkweise über den Begriff des Wunders zu interessieren. So zeigten sich die "wahren, echten Wunder" im Alltag. Ein solches Wunder sei eben die Tatsache gewesen, dass Saladin den Tempelherrn wegen seiner vermeintlichen Ähnlichkeit mit seinem Bruder begnadigt habe. Während sich Recha der rationalen Perspektive des Vaters schon anschließt, hält Daja geradezu starrköpfig an der Engelsversion fest. So sieht sich Nathan gezwungen, seinen Argumentationsstil zu verschärfen. Er weist ihre Aussage als Ausdruck von falschem Stolz zurück. Es sei Unsinn oder Gotteslästerung. Um Rechas Glauben an einen Menschen als Retter zu vertiefen, stellt Nathan Engel und Menschen gleich. Weiterhin spricht er an, dass der Tempelherr unter Umständen schwer krank und deshalb nicht mehr auffindbar sei, aber eigentlich dringend Hilfe benötige. An Rechas großer emotionaler Anteilnahme am Schicksal des Tempelherrn erkennt Nathan, dass Recha sich in ihren Retter verliebt hat. Auf der anderen Seite hat er sich, was den Engelsglauben anbelangt, als weiser Erzieher seiner Tochter erwiesen, der ihr Wege zu moralisch gutem Handeln aufgezeigt hat.

Die Ankunft des Derwischs Al Hafi, eines alten Schachfreundes von Nathan, unterbricht das Gespräch zwischen Nathan und Daja. Zu seiner Verwunderung hört Nathan, dass Al Hafi Schatzmeister des Sultans geworden ist. Al-Hafi will Nathan dazu bewegen, sein Amt zu übernehmen, um mit seinem Geld dem Sultan auszuhelfen und es später mit Zinsen zurückzufordern. Er erklärt jedoch, dass er Al Hafi bei seinem Amt nicht helfen will, denn bei Saladins Freigiebigkeit und Großzügigkeit seien die Kassen stets leer.

Daja teilt Nathan mit, sie habe den Tempelherrn erneut gesehen. Recha lasse ihren Vater dringend bitten, mit ihm sogleich Kontakt aufzunehmen. Als Daja den Tempelherrn im Auftrag von Nathan einladen soll, erklärt sie, dass dies aussichtslos sei, denn der Tempelherr komme zu keinem Juden. Nathan will daher selbst den Kontakt herstellen.

Kurz darauf übermittelt ein Klosterbruder dem Tempelherrn einen geheimen Auftrag des Patriarchen von Jerusalem: Er solle die Burg Jerusalems für die Armee von König Philipps ausspionieren. Als der Tempelherr dies ablehnt, beauftragt ihn der Klosterbruder, den Sultan Saladin gefangen zu nehmen oder zu ermorden. Da der Tempelherr dem Sultan sein Leben verdankt, weist er auch diesen Auftrag verärgert zurück und schickt den Klosterbruder weg, der nun unverrichteter Dinge, aber innerlich erleichtert, davongeht.

Nach dem der Klosterbruder gegangen ist, kommt Daja auf ihn zu und lädt ihn in Nathans Haus ein. Der Tempelherr weist sie jedoch ab, da er keine hohe Meinung von "den Juden" hat und Recha ihm nichts bedeutet.

Der erste Akt lenkt den Leser auf zwei Grundfragen, nämlich ob das Vernunftdenken Nathans ausreicht, um die Konflikte des Dramas zu lösen und ob die drei Weltreligionen miteinander auskommen können.
abraxas
Ehrenmoderator


Anmeldungsdatum: 19.07.2004
Beiträge: 870

BeitragVerfasst am: 11. März 2005 11:49    Titel: Antworten mit Zitat

hallo!

das hört sich alles schon ganz gut an, aber ich finde, du könntest dich bei der inhaltsangabe etwas kürzer fassen, da es hier in erster linie nicht um die inhaltsangabe selbst, sondern um das aufzeigen eines sachverhalts geht.

ausserdem solltest du innerhalb deiner inhaltswiedergabe bezüge zum eigentlich verlangten, also zur aufgabenstellung herstellen. bei dir ist das alles sehr stark getrennt. sage einfach, die und die personen werden eingeführt, haben dieses und jenes verhältnis zueinander, daran sieht man, dass es die exposition ist (natürlich besser formulieren, aber das kannst du ja Augenzwinkern )... dann kommst du erst zum konfliktpotential...

aber das hab ich mehr oder weniger schon bei deiner ersten frage geschrieben. schade, dass ich nicht rechtzeitig antworten konnte, bin grad im abistress Augenzwinkern.

ps.: bitte eröffne das nächste mal nicht zwei unterschiedliche threads, das macht das forum nämlich sehr unübersichtlich - (unübersichtlicher als es jetzt schon ist) - wir werden dich nicht vergessen, wenn du in den selben thread schreibst. (die idee ist, dass zusammenhängende themen auch im selben thread stehen.)

grüße, abraxas

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