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Dramatik
 
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Florian.
Gast





BeitragVerfasst am: 05. Okt 2011 11:35    Titel: Dramatik Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Hallo!
Wir behandeln gerade ein Drama. Deshalb müssen wir bestimmte Fachbegriffe
aus der Dramatik auswendig lernen. Doch ich weiß nicht, was folgende Begriffe bedeuten: Figurenanlage;Figurenführung;ästhetische Kategorien des Tragischen und des Komischen; Wesen und Funktion von Regieanweisungen
Hoffe ihr könnt mir helfen!
Danke im Voraus!

Meine Ideen:
Ich habe zwar ein Gefühl was manche Begriffe bedeuten könnten, dennoch bin ich mir unsicher.Habe auch im Duden gestöbert und auch im Internet recherchiert, doch nichts hat geholfen.
Gast11022013
Gast





BeitragVerfasst am: 05. Okt 2011 14:18    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo, Florian.!

Naja, wirklich Fachbegriffe sind das nicht, sondern eher Aspekte eines Dramas, die man beispielsweise bei einer Analyse untersuchen muss.

Figurenanlage kann Zweierlei bedeuten:

1. Wie sind die einzelnen Figuren des Dramas konzipiert? Zeichnen sich die Figuren beispielsweise dadurch aus, dass sie konstant und unverändert bleiben oder zeichnet sich ihr Wesen dadurch aus, dass Veränderungen mit ihnen passieren? Wie ist also eine Figur innerhalb des Stücks angelegt, (also im Sinne von Veranlagung)?

(Das hat dann zumeist Folgen für die Figurenführung, s.u.)

2. Wie ausgewogen ist das Personal, das in dem Drama auftritt? Sind bestimmte Personen beispielsweise als Antagonisten konzipiert oder in welchem Verhältnis stehen die Figuren zueinander? Hat der Dramatiker ein ausgewogenes Personal bereitgestellt, ist seine Figurengestaltung eher komplex und vielseitig oder ähneln sich im Grunde alle Figuren?

Figurenführung meint, wie der Dramatiker die auftretenden Figuren in ihrer Entwicklung darstellt und wie fein er ihre Charakterzüge gezeichnet hat. Die Führung einer Figur kann beispielsweise sachte und real sein oder sie kann eher unglaubwürdig oder sprunghaft sein. Der Dramatiker führt seine Charaktere, indem er beispielsweise feine Nuancen in ihrem Verhalten besonders gekonnt herausstellt und so an Glaubwürdigkeit gewinnt. Im Grunde fragt man hier danach, wie gut oder schlecht der Dramatiker seine Figuren durch die Handlung führen, d.h. leiten kann und wie er das macht. Zeichnet sich die Figurenführung beispielsweise dadurch aus, dass sie bestimmte psychologische Momente nach Außen kehren kann und es schafft, innere Verhältnisse mit äußeren Mitteln darzustellen, so könnte man das eine psychologisch orientierte Figurenführung nennen.

Bei der Untersuchung der ästhetischen Kategorien des Komischen oder des Tragischen geht es wohl darum, dass man das Drama auf gewisse Elemente des Komischen bzw. Tragischen hin untersucht. Das ist mir nicht ganz klar, wie das in diesem Kontext gemeint ist.

Beim Wesen der Regieanweisung und deren Funktion geht es darum, dass Du untersuchst, welche Rolle die Regieanweisungen spielen. Beispielsweise findet sich in Werken von Ödön von Horváth oft die Regieanweisung "Stille". Und diese Stille hat, wenn man das Werk und das Wesen von von Horváths Dramatik besser kennt, immer eine ganz spezielle Rolle inne. Das heißt: So eine Regieanweisung ist ihrem Wesen nach entweder reine Arbeitsanweisung - oder vielleicht mehr? Welchen Sinn, welchen Zweck haben bestimmte Regieanweisungen für den Schauspieler, aber auch für die Gesamtaussage des Dramas? Meist stecken (jedenfalls bei den allermeisten namhaften Dramatikern) spezielle Dramen- und Kommunikationstheorien dahinter oder aber eine ganz eigene Auffassung davon, was Sprache eigentlich ist und kann.
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