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Die Wehrpflicht sollte für alle verpflichtend sein?
 
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baph1



Anmeldungsdatum: 10.09.2012
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 27. Sep 2012 09:46    Titel: Die Wehrpflicht sollte für alle verpflichtend sein? Antworten mit Zitat

Hallo!

Aufsatz bitte verbessern und benoten.
Mein Alter:22
Zeit: 4 Stunden
Vorgabe: 800 Wörter
Schulstufe: Matura, Abitur, Ähnliches

smile Hilfe Hilfe Hilfe Hilfe
Thema:
“Die Wehrpflicht sollte für alle verpflichtend sein.” Nimm kritisch Stellung zu dieser Aussage.

A)Einleitung: Beinahe jedes Jahr wird es von den Politikern diskutiert….

B)Hauptteil:
Pro-Argumente:
mehr Hilfskräfte,: Überschwemmungen, Muren, Lawinen, Brände, Stürme ,
mehr Sicherheit
Persönliche Weiterentwicklung, Disziplin,
Sport-Gesundheit,
Soziale Kontakte,
mehr Soldaten: mehr Sicherheit

Contra-Argumente:
viel Geld für Nahrung-Waffen, etc.
Angst-Furcht, Streit,
wenig Verdienst, Zivi-Heer,
Belastung, Druck, Geldmangel,
Freiheitseinschränkung-Menschenrechte

C)Schluss: Wenn ich die Vor- und Nachteile abwäge…

Als ich begonnen habe regelmäßig Tageszeitungen zu lesen, fiel mir auf, dass die Politiker beinahe jedes Jahr darüber debattieren, ob eine allgemeine Wehrpflicht sinnvoll ist, oder nicht! Damals war ich circa zehn Jahre alt. Heute bin ich 22 und es wird wieder über dieses „heiße“ Thema diskutiert. Interessanterweise ist es wert, sich die Vor- und Nachteile der Wehrpflicht vor Augen zu führen, da auf beiden Seiten schlagkräftige Argumente vorhanden sind.

In diesem ersten Teil möchte ich mich mit den positiven Seiten beschäftigen, die eine allgemeine Wehrpflicht bringen würden.

Das bedeutungsvollste Argument, welches für die Einführung spricht ist, dass es mehr Hilfskräfte geben würde, als es jetzt gibt! Wie oft haben Muren, Überschwemmungen, Lawinen, Brände und Stürme unser Land verwüstet? Wie viele Menschen hätten dieses Jahr tatkräftige Unterstützung gebraucht?

Im März wurden einige Gebiete der Steiermark und Kärntens von Stürmen regelrecht von der Außenwelt abgegrenzt. Stromleitungen sind zusammen gebrochen, Bäume haben öffentliche Verkehrsabschnitte unpassierbar gemacht. Außerdem sind etliche Häuser zerstört worden: Dächer wurden abgetragen, Keller überschwemmt und ältere Hauswände umgeweht. Zahlreiche Familien wurden binnen weniger Stunden zu Obdachlosen. Gott sei Dank gibt es Versicherungen, Hilfsprojekte und freiwillige Helfer, die die kürzlich erwachsen-gewordenen und überforderten Wehrbediensteten beim Wiederaufbau unter die Arme griffen.

Besonders wichtig erscheint mir die Grenzsicherung durch das Bundesheer. Seitdem die Grenzen nicht mehr kontrolliert werden, wird, nicht nur im ländlichen Gebiet, sondern auch in den Städten, vermehrt gestohlen. Ausschnitt aus dem „Kurier“: Häuser werden meistens nachts aufgebrochen, da nachts fast niemand die Landesgrenze überschreitet, geschweige denn bewacht und weil die Hausbesitzer schlafen. Wenn sie nächsten Tag in den Garten gehen, sehen sie, dass der Geräteschuppen aufgebrochen ist und Werkzeug fehlt.

In Lutzmannsburg, ein Ort Nähe der ungarischen Grenze und in der Näher meiner Heimat, wurden vor zwei Wochen sieben Häuser ausgeraubt! Es wurde, wie gesagt, Werkzeug gestohlen, doch nicht nur dass, sondern auch Rasenmäher und Traktoren. Pendler, die wochentags in Wien wohnen und erst am Wochenende Heim reisen sind „leichte“ Opfer.

Da an den Grenzen keine Kontroll-Patrouillen mehr auf und ab marschieren, haben die Ganoven eine leichtere Möglichkeit das Diebesgut über die Grenze zu transportieren.
Genaue Statistiken dazu kann ich leider keine nennen, doch Medienberichte und meine Wahrnehmung führen mich zu dieser Schlussfolgerung.

Ein weiterer Vorteil, welcher den jungen Männern zu Gute kommen würde, ist die persönliche Weiterentwicklung. Kann es möglicherweise förderlich für die Persönlichkeit sein, wenn man für einige Wochen weg von Zuhause und mütterlicher Liebe geordert wird? Es würde bedeuten, dass viele junge Männer selbstständiger, verantwortungsvoller, disziplinierter und erwachsener aus dem vollbrachten Dienst zurückkommen würden! Wenn man nicht im warmen Bett schläft, sondern im großen Wald, in den kalten Bergen oder auf der feuchten Wiese schläft, wird man dadurch nicht „abgehärtet“? Meiner Meinung nach hört es sich plausibel an.

Ich habe das Wort „abgehärtet“ erwähnt, dieses hat etwas mit dem nächsten positiven Aspekt zu tun. Die meisten Grundwehrdiener nehmen am Beginn ihrer Ausbildung ab. Das lange Marschieren über Stock und Stein mit viel Gepäck am Rücken aktiviert den Stoffwechsel, baut Muskulatur auf und lässt das Fett wie Butter in der Sonne schmelzen. Liegestütze, Klimmzüge und Kniebeugen stehen an der Tagesordnung. Zweifelsohne wird man sportlicher.

Zu guter Letzt finde ich noch diesen Vorteil: Bindungen entstehen. Man wird in eine Gruppe, meistens sind es gleichaltrige Knaben, eingegliedert und sollte mit Jedem auskommen. Bestimmt entstehen einige neue, tiefe Freundschaften die das ganze Leben aufrecht bleiben. Oft wird Teamgeist und Hilfsbereitschaft gefordert, wenn es heißt: „Entweder ihr geht jetzt alle diesen Weg oder ….“

Nun sind einige Vorteile der Wehrpflicht aufgelistet und ich widme mich nun den Nachteilen. Was passiert wenn jeder Mann einberufen wird?

Eine ungünstige Folge wäre, dass die Kosten des Ministeriums für Landesverteidigung in die Hohe schießen würden. Würden die Zivildiener wegfallen, hätte das Heer enorm mehr Ausgaben. Denn die Kleidung ist qualitativ-hochwertiger, umfangreicher und somit teurer, als die der Zivildiener. Viel mehr Geld würde für die Verpflegung gebraucht werden, als jetzt benötigt wird. Es müssten wahrscheinlich neu Kasernen gebaut werden oder die bestehenden ausgebaut und erweitert werden.

Negativ zu bewerten ist auch, dass viele junge Männer Angst vor den strengen, anspruchsvollen Offizieren Angst haben. Denn diese könnten ihnen, im wahrsten Sinne des Wortes „den Arsch aufreißen“. Entschuldigen sie meine Ausdrucksweise, doch es hat sich von Generation zu Generation weitergegeben, dass das Bundesheer eine „harte Schule“ ist. Außerdem sind nicht alle jungen Männer psychisch stabil und fürchten sich vor neuen Herausforderungen und vor dem lang-weg-von-Zuhause-Sein. Es könnten nicht irreparable psychische Schäden entstehen.

Zu beachten ist außerdem, dass auch bei Bundesheerübungen immer wieder Unfälle passieren. Letztes Jahr ist ein junger Kamerad bei einer Übung verunglückt. Eine „scharfe“ Granate ging in die Luft, es wurde mit „scharfer“ Munition geschossen, wie oft liest man und hört man von diesen tragischen Ereignissen?

Schwierig ist es für viele, mit dem Verdienst als Zivildiener auszukommen. Wie wäre es dann, wenn sie verpflichtet wären sechs Monate lang mit 200€ bis 240€ zu überleben? Überleben ist etwas dramatisch ausgedrückt. Aber Florian, ein Freund von mir, ist in zwei Wochen mit seinem „Pflichtprogramm“ zu Ende und hat 2000€ Schulden. Logischerweise entscheiden sich aufgrund dessen einige für den verpflichtenden Zivildienst. Ein „Zivi“ verdient je nach Einrichtung mindestens 400€. Beim Samariterbund oder beim Roten-Kreuz bekommt man über 800€ als Entschädigung. Das Trinkgeld variiert und macht laut Zivildiener oft über 50€ pro Monat aus.

Wenn man eins und eins zusammenzählt bekommt man als „Sozialarbeiter“ -einmal anders ausgedrückt- neun Monate lang bis zu über 900€, als Grundwehrverpflichteter sechs Monate lang 240€. In der Summe verdient man ca. 8100€ oder 1440€. Zurzeit ist es noch unsere Entscheidung, welchen Weg wir wählen.

Der schwierigste Nachteil den die Wiedereinführung der Wehrpflicht mit sich bringen würde ist, dass uns unsere Menschenrechte missachtet werden würden.
Ist es nicht unser aller Recht, sich frei bewegen zu dürfen, entscheiden zu können, wo wir arbeiten und was wir tun?
Dürfen wir uns in Zukunft nicht mehr entscheiden, ob wir „für oder gegen die Waffe“ sind?
Wäre eine Gesetzesänderung im Sinne der damaligen Urheber?
Gibt es dann noch real-existierende Menschenrechtsgesetze, geschaffen von und für Menschen, um ein uneingeschränktes, selbstbestimmtes Leben führen zu können?
Wenn Politiker darüber entscheide, ob wir dies und das tun müssen, dann könnte bald in unserem Österreich Chaos herrschen.

Die schlagkräftigen Argumente beider Seiten sind nun veranschaulicht. Beidseitig gibt es in etwa gleich viel, was gegen und was für spricht. Ich wage einen Ausblick in die Zukunft und behaupte, dass die allgemeine Wehrpflicht nicht eingeführt wird, sondern dass die Wehrpflicht vielleicht sogar abgeschafft werden könnte. Ich wünsche mir, dass es so bleibt, wie es jetzt ist. Meine Kollegen und ich können uns frei entscheiden: „Für oder gegen die Waffe!“
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