Konjunktivgebrauch

Vinegar · Anmeldungsdatum: 18.12.2014 Beiträge: 1

Hallo!
Ich habe ein Problem mit dem Konjunktivgebrauch in einem Satz der folgenden Form:
"Es ist nicht ganz klar, wie sich das zu der These des Autors verhält, dass Handlungen auch dann frei sein können, wenn sie vorhersagbar seien."
Da ich nur unter sprachlichen Gesichtspunkten korrigieren möchte, spielt die Aussage des Satzes keine Rolle. Es geht nur darum, ob der Konjunktiv korrekt gebraucht ist.
Der Konjunktiv "seien" am Ende scheint ausdrücken zu sollen, dass es sich eben um eine These des Autors handelt, die hier indirekt wiedergegeben wird. Ist das in einem hypothetischen Satz überhaupt möglich? Oder muss der Indikativ stehen (etwa: "die These, dass sie auch frei sein können, wenn sie vorhersagbar sind").
Aber das klingt für mich irgendwie nicht richtig, weil hier für mein Gefühl zu sehr verloren geht, dass es sich eben um Wiedergabe einer Aussage handelt und nicht selbst um eine Aussage.
Die Alternative wäre dann, den Konjunktiv II zu gebrauchen: "die These, dass sie auch frei sein könnten, wenn sie vorhersagbar wären". Da auch der betroffene Autor seine Aussage kontrafaktisch versteht, müsste das doch eigentlich passen.
Nun möchte ich aber nur dann eingreifen, wenn es die obige Fassung tatsächlich unmöglich ist.
Kann mich jemand aufklären?
Danke im Voraus, wenn das jemand kann und mag und macht!
Luca

oberhaenslir · Anmeldungsdatum: 20.09.2007 Beiträge: 748

Der Konjunktiv (= "Konjunktiv 1") macht hier ausschliesslich die indirekte Rede erkennbar.

"Es ist nicht ganz klar, wie sich das zur These des Autors verhält, dass Handlungen auch dann frei sein könnten, wenn sie vorhersagbar seien."

Die Konjugation "könnten" muss aus dem Konditional (= "Konjunktiv 2") übernommen werden, drückt aber ebenfalls den Konjunktiv (= "Konjunktiv 1") aus.