Zuwendung / Zuneigung nur mit einem Wohlwollen verknüpft?

Unikum · Gast

Hallo,

die Definition beider Wörter nach dem Duden ist ausschließlich mit einem Wohlwollen assoziiert.

Die Wörter lassen sich jedoch dem entgegen aber auch in einen andere Kontexte stellen.

Beispielsätze mit Zuneigung:

Der Süchtige hat eine Neigung zu Drogen und neigt sich deshalb wieder der Droge zu. Er zeigt der Droge seine Zuneigung.

Der Wärter hat eine Neigung zur Quälerei seiner Gefangener. Er drückt ihnen wieder seine Zuneigung aus.

Sind diese Sätze nach den grammatikalischen Regeln korrekt?
Wenn ja, oder nein, warum?

Danke

oberhaenslir · Anmeldungsdatum: 20.09.2007 Beiträge: 748

"Der Süchtige hat eine Neigung zu Drogen und neigt sich deshalb wieder der Droge zu. Er zeigt der Droge seine Zuneigung."

Eine Sucht ist nicht nur eine "Neigung" und schon gar nicht eine blosse "Zuneigung".

Ein Süchtiger hat den Drang, Drogen zu konsumieren. Er muss deshalb regelmässig Drogen konsumieren. Er kann nicht ohne sie leben.

"Der Wärter hat eine Neigung zur Quälerei seiner Gefangener. Er drückt ihnen wieder seine Zuneigung aus."

Der Wärter hat oft eine Neigung (einen Hang, einen Drang) zur Quälerei der Gefangenen. Dann drückt er ihnen wieder seine Zuneigung (sein Wohlwollen) aus.

Aracan · Anmeldungsdatum: 07.02.2017 Beiträge: 253