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rockscientist01
Anmeldungsdatum: 07.07.2008 Beiträge: 1
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Verfasst am: 07. Jul 2008 11:17 Titel: ein / einen Monat später? |
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hi!
Ich war gestern im Kinofilm "Hancock". Da gibts zum Ende hin eine Einblendung "Ein Monat später" . Sah irgendwie komisch aus, und weil ich die Regeln gerne wüsste, frage ich folgendes:
Wann sagt man denn "ein Monat" und wann "einen Monat" ?
Danke
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Barium Gast
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Verfasst am: 07. Jul 2008 13:50 Titel: |
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"Ein Monat" ist der Nominativ, "einen Monat" ist der Akkusativ. Es kommt also drauf an, in welchem Zusammenhang der Monat verwendet wird.
Wie das aber in Zusammenhang mit "später" ist, weiß ich nicht, da es so ja ein Temporaladverb ist! |
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Kwak
Anmeldungsdatum: 12.07.2008 Beiträge: 3
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Verfasst am: 12. Jul 2008 22:31 Titel: > "einen" |
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Das ist mir auch aufgefallen und seitdem streite ich mit meinen Freunden um die richtige Schreibweise. :-) Ich bin mir ziemlich sicher, dass man auf die Frage "Wieviele Monate später" den Akkusativ verwenden muss, also wäre "einen Monat später" richtig.
Gibt man in Google übrigens beide Varianten ein, gewinnt auch klar diese Schreibweise. Schon peinlich, wenn so etwas in einem Kinofilm falsch geschrieben wird. |
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Barium Gast
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Verfasst am: 13. Jul 2008 14:40 Titel: |
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Na, auf Google oder die große Menschenmenge würde ich mich nie verlassen.
Ich glaub, man kriegt das raus, wenn man ins Lateinische geht, wo es ja mehrere Fälle gibt. Vielleicht steckt dort eine Lösung drin (ich hatte leider nie Latein)... Ich meine, mal gehört zu haben, dass die Zeitangabe irgendetwas mit dem Akkusativ zu tun hat. |
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Kwak
Anmeldungsdatum: 12.07.2008 Beiträge: 3
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Verfasst am: 13. Jul 2008 22:38 Titel: |
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Na, eine stichhaltige Erklarung wäre mir ja auch lieber. Aber die Google-Ergebnisse sprechen eben zumindest schon mal eine deutliche Sprache:
Die Wendung "ein Monat später" findet es 23.300 mal, "einen Monat später" dagegen gleich 318.000 mal.
Wie man eine Erklärung aus dem Lateinischen herleiten könnte, weiß ich nicht. Ich hatte zwar Latein, würde aber sagen, dass man die Grammatik sowieso eher schlecht auf die deutsche Sprache übertragen kann. Jedenfalls nicht in dem Sinne, dass man da eine erklärende Analogie finden könnte. Aber ich lass mich da gerne eines besseren belehren. |
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Kwak
Anmeldungsdatum: 12.07.2008 Beiträge: 3
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Verfasst am: 23. Jul 2008 20:33 Titel: |
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Ein Freund hat sich mal schlau gemacht und mir folgendes geschrieben:
Hab mal nachgeforscht und eine mögliche Erklärung für diesen peinlichen Fehler in "Hancock" gefunden.
Offiziell steht bei substantivischen Temporaladverbialen entweder Genitiv oder Akkusativ.
Beispiel:
Des Morgens frühstückte er ausgiebig. (Genitiv)
Nächsten Morgen wird er ausgiebig frühstücken. (Akkusativ)
Auch bei der Frage "Wie viel?" oder "Wie lange?" steht der Akkusativ. Ausgehend davon, dass das grammatikalische Geschlecht von "Monat" maskulin ist, muss es also heißen:
"Einen Monat später."
Regional ist das Wort "Monat" allerdings ein Neutrum (z.B. in Österreich und Teilen Bayerns), somit wäre die Form "Ein Monat später." zumindest regional nicht unüblich. Für einen Film, der als Sprache die deutsche Standardsprache nutzen will, ist die Verwendung dieser regionalen Form allerdings weniger akzeptabel.
Damit wäre das jetzt geklärt.
Klingt einleuchtend. Danke! |
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Barium Gast
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Verfasst am: 24. Jul 2008 13:09 Titel: |
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Vielen Dank für die Aufklärung! |
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