Gast11022013 Gast
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Verfasst am: 14. März 2011 20:30 Titel: |
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Hallo, 7kiki7!
Modus, das ist die Aussageweise. Es gibt vier Modi:
1.) Indikativ (Wirklichkeitsform)
2.) Konjunktiv I (Möglichkeitsform)
3.) Konjunktiv II (Nicht-Wirklichkeit)
4.) Imperativ (Befehlsform)
Mit dem Modus drückst Du aus, wie das Geschehen von Dir eingeschätzt wird und das drückst Du in der jeweiligen Verbform aus.
Ich versuche, das ein bisschen zu verdeutlichen.
Zu 1.)
Wenn Du kenntlich machen möchtest, dass das von Dir Gesagte tatsächlich bzw. wirklich ist, benutzt Du den Indikativ. In den allermeisten Fällen wird der Indikativ verwendet (in Hauptsätzen und Gliedsätzen beispielsweise).
Wenn es zum Beispiel unbestreitbar klar ist, dass Du ein bestimmtes Bild gemalt hast, dann sagst Du ganz selbstverständlich: "Dieses Bild habe ich gemalt." Das ist Tatsache und Wirklichkeit.
Du kannst das mit allen Zeitformen (Präsens, Präteritum,...) so formulieren, immer geht es darum, dass Du eine tatsächliche Begebenheit oder ein Faktum ausdrückst.
Zu 2.)
Wenn Du hingegen ausdrücken möchtest, dass etwas möglich ist, wenn Du Dich nicht dafür verbürgen möchtest, dass etwas eintritt, so benutzt Du den Konjunktiv I, Du sagst zum Beispiel: "Er sagte mir, er habe schon gegessen." Du weißt nicht, ob er schon gegessen hat, aber Du hälst es für möglich und denkst es, weil es Dir gesagt wurde.
Gebildet wird der Konjunktiv I aus den Indikativformen (s.o.) des Präsens, Perfekts und Futurs. Das obige Beispiel verdeutlicht, dass der Konjunktiv I in indirekter Rede vorkommt (bzw. in indirekten Fragesätzen).
Zu 3.)
Nimm an, Du möchtest ausdrücken, dass etwas nicht wirklich passiert ist, dass Du es Dir nur vorstellst oder wünscht. Dann musst Du, um dies auszudrücken, den Konjunktiv II anwenden: "Wenn er jetzt über das Eis gelaufen wäre, wäre er er sehr in Gefahr geraten." Es ist niemand über das Eis gelaufen, aber wenn das passiert wäre, so wäre etwas Schlimmes passiert. Du stellst Dir vor, was gewesen wäre. Ebenso verwendest Du den Konjunktiv II bei höflichen Frage- und Aussagesätzen: "Würdest Du mir bitte ein Glas Wasser holen?" Hier siehst Du, dass man den Konjunktiv II auch mit würde umschreiben kann. Und noch ein Spezialfall: Man verwendet den Konjunktiv II in indirekter Rede, wenn die Form des Konjunktiv I (s.o.) ebenso lauten würde wie der Indikativ, d.h., wenn man die indirekte nicht erkennen könnte: "Mein Sportlehrer meint, ich liefe zu schnell." Der Konjunktiv II wird gebildet aus den Indikativformen des Präteritums und des Plusquamperfekts.
Zu 4.)
Wenn Du jemanden auffordern möchtest, etwas zu tun oder zu unterlassen, so verwende den Imperativ: "Sprich!" Den Imperativ gibt es nur für die 2. Person Singular und Plural.
Vielleicht ist jetzt klar, warum der Modus die Aussageweise ist. Alle Modi drücken eine andere Intention des Sprechers aus.
Viel Erfolg und wenn Du weitere Fragen zu dieser Thematik hast, dann frag einfach drauf los! |
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