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Christoph Martin Wieland-Die Veredlung des Menschen
 
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Vanessa
Gast





BeitragVerfasst am: 24. Aug 2011 18:59    Titel: Christoph Martin Wieland-Die Veredlung des Menschen Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Der Dichtkunst wahre Bestimmung ist die Verschönerung und Veredlung der menschlichen Natur; und wenn sie auf diesen großen Zweck in Vereinigung mit der Philosophie und mit ihren andern Schwesterkünsten, den bildenden sowohl als den musikalischen, arbeitete ,wer kann die Grenzen des wohltätigen Einflusses ziehen, den sie auf die menschliche Gesellschaft haben könnte? Aber damit sie diesen Zweck erreiche, muss sie sich über die bloße Nachahmung der individuellen Natur, über die engen Begriffe einzelner Gesellschaften, über die unvollkommnen Modelle einzelner Kunstwerke erheben, aus den gesammelten Zügen des über die ganze Natur ausgegossenen Schönen sich ideale Formen bilden und aus diesen die Urbilder zusammensetzen, nach denen sie arbeitet.

Aufgabe:Formulieren sie in eigenen Worten,worin-nach Wieland-die "Bestimmung" der Dichtkunst liegt und unter welchen Bedingungen sie diese erreichen kann.

Meine Ideen:
Auf oberflächlicher Basis verstehe ich diesen Text.Jedoch würde ich gerne tiefgründiger darauf eingehen, diesen Teil zum Beispiel näher erläutern:

Aber damit sie diesen Zweck erreiche, muss sie sich über die bloße Nachahmung der individuellen Natur, über die engen Begriffe einzelner Gesellschaften, über die unvollkommnen Modelle einzelner Kunstwerke erheben

Ich wäre euch sehr dankbar wenn ihr mir diesen Teil nicht oberflächlich erläutern würdet, sondern auf etwas bezieht (Missstände usw....). oder es letztendlich doch nur näher erläutert:D

Der Autor Wieland kann sowohl der Spätaufklärung als auch der früher Weimarer Klassik zugeordnet werden.


Danke =)
Xabotis



Anmeldungsdatum: 29.12.2010
Beiträge: 848

BeitragVerfasst am: 24. Aug 2011 20:09    Titel: Re: Christoph Martin Wieland-Die Veredlung des Menschen Antworten mit Zitat

Vanessa hat Folgendes geschrieben:
Aber damit sie diesen Zweck erreiche, muss sie sich über die bloße Nachahmung der individuellen Natur, über die engen Begriffe einzelner Gesellschaften, über die unvollkommnen Modelle einzelner Kunstwerke erheben


Dieser Satz ist eine Vorraussetzung zur Identifikation von Kunst. Kunst ist nur insoweit Kunst, als dass sie über der Sachebene des Verstandes kommuniziert. Letztendlich ist Kunst eine Kommunikationsform.

Der Künstler interpretiert die Natur (womit hier nicht nur die biologische Natur, sondern der Grundzustand des Seins gemeint ist) und verleiht dieser auf metasprachlicher Ebene eine Erklärung oder Definition. Diese wird vom Aufnehmenden wieder interpretativ aufgefasst, so wie Kommunikation eben abläuft.

Als Beispiel lässt sich jedes Kunstwerk der Geschichte nehmen, jedes Theaterstück und jeder Kinofilm, der auf BAsis eines Buches entsteht. Hier handelt es sich gleich um doppelte Kunst, wenn ein bereits vorhandenes Kunstobjekt wieder künstlerisch interpretiert wird.

Wink

_________________
There is nothing, neither good nor evil, but human thinking makes it so. (W. Shakespeare)


Zuletzt bearbeitet von Xabotis am 25. Aug 2011 22:30, insgesamt einmal bearbeitet
Gast11022013
Gast





BeitragVerfasst am: 25. Aug 2011 21:50    Titel: Antworten mit Zitat

Naja, hier wird als Ziel der Kunst ja die "Veredelung des Menschen" proklamiert. Es ist klar, dass sich eine derart hoch angesetzte Kunstauffassung und -theorie über die Ebene der einzelnen Kunstwerke erheben muss und diese immer nur als noch unangemessene Stufen des idealen und wohl nie endenden Veredelungsprozesses sehen muss. Ebenso kann es dann nicht Ziel sein, die Gegebenheiten der Natur nachzuahmen, denn die Kunst soll ja gerade über die faktischen (von diesem hohen Standpunkt aus unbefriedigenden) Zustände hinausführen. Das "irdische Leben" soll durch sie bereichert werden; bestehende Gesellschaftsformen sind dementsprechend ebenso wenig der Gegenstand solcher Kunst, denn so lange soziale Misstände herrschen (was wohl zwangsläufig der Fall sein muss), kann die Kunst nicht danach streben, diese Formen zu ihrem Thema zu machen.

Etwas vereinfacht gesagt: "Es geht immer noch vollkommener." Und das gilt für alle Themen und Bereiche, die für die Kunst von Bedeutung sein können.

Diese Kunsttheorie ist in besonderem Maße idealistisch; das passt in die Epoche, aus der sie stammt.
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