RegistrierenRegistrieren   LoginLogin   FAQFAQ    SuchenSuchen   
stilmittel der dt. sprache
 
Neue Frage »
Antworten »
    Foren-Übersicht -> Textanalysen und Interpretationen
Autor Nachricht
styler ;-P
Gast





BeitragVerfasst am: 31. März 2006 12:25    Titel: stilmittel der dt. sprache Antworten mit Zitat

hi....

ich mir da ein paar gedanken gemacht über ein paar stilmittel (gebräuchlich in der Analyse von Texten, Gedichte. etc...):

das Oxymoron (Beispiel: kalte Hitze)
die Synästhesie (Beispiel: der Lärm stinkt)
die Metapher

zu meinem Problemchen grübelnd

nehmen wir einmal an in einem Text oder Gedicht steht: "die Motoren heulten"

ist das jetzt eher eine Metapher, oder könnte man auch sagen es sei eine Synästhesie ??? (immerhin handelt es hier 2 sich widersprechende Aspekte: motoren --> Technik ; heulen --> menschlcihte Tätigkeit)
wenn es hieße "die schweigenden Motoren", könnte man doch auch das Stilmittel 'Oxymoron' zur Beschreibung dieser Pasage nehmen...oder schließt sich das aus, da es sich um 2 dirket gegenüberstehende Digne drehen soll (kalt --> Kälte <--> heiß --> Hitze)

oder sehe ich das alles etwas zu eng und sollte einfach bei der Metapher bleiben?? Augenzwinkern
Barium
Gast





BeitragVerfasst am: 31. März 2006 16:27    Titel: Antworten mit Zitat

Sage doch einfach, dass es alle der von dir genannten rhetorischen Figuren sein kann! Es ist nirgends festgelegt; das einzige, das du tun musst, ist begründen. Gelingt die Begründung, so ist nichts falsch.
abraxas
Ehrenmoderator


Anmeldungsdatum: 19.07.2004
Beiträge: 870

BeitragVerfasst am: 01. Apr 2006 03:54    Titel: Antworten mit Zitat

Naja, so weit würde ich das auch nicht fassen.

Klar gibt's Grauzonen und man kann in bestimmten kontextualen Zusammenhängen auch mal etwas, dass eigentlich ein typischer Vertreter einer bestimmten Gruppe auch als ein Vertreter der anderen Gruppe interpretiert werden kann.

Beispiele sind hier schwierig... ich versuch mich mal einem...
Eindeutig am engsten verwandt sind Synästhesie und Metapher.
"syn-" als Präfix kommt aus dem Griechischen und bedeutet "zusammen".
Das zweite Morphem dürfte hinlänglich bekannt sein Augenzwinkern
Also ist eine Synästhesie eine Vermischung von unterschiedlich wahrgenommen Sinneseindrücken (tsummbeischpihl: Gefühltes und Gehörtes):
Zitat:
Die goldenen Paläste klingen spröde an deinem Blick"
-- Rilke

Wenn jetzt der Kontext entweder die pragmatische oder semantische Funktion eines Wortes oder einer bestimmten Wortgruppe verändert oder zumindest beeinflusst hat, kann das ganze auch als Metapher gedeutet werden.
Das wäre in obigem Beispiel der Fall, wenn die godenen Paläste tatsächlich Geräusche erzeugen können (klingen) und diese geräusche sich tatsächlich spröde wirken können (was ja eigentlich zum Tastsinn gehört...)
Hätte Rilke ein klein wenig Tolkien abgekriegt, wäre das vielleicht auch sogar der Fall gewesen... Augenzwinkern

Die Metapher überträgt ja im eigentlichen Sinne nur eine Eigenschaft (mein ehemaliger Deutschlehrer sagte, dass es sich dabei nur um eine Eigenschaft handeln könnte, aber ich halte das für falsch) von einem Gegenstand auf einen anderen, der eigentlich zu einer anderen sprachlichen oder sachlichen Entität gehört (sorry, aber irgendwie weiß ich grad nicht, wie ich das ausdrücken soll...)
Ich geb am besten ein Beispiel:
"Sie wird zur giftspeienden Schlange..." Sollte wohl klar sein, was hier übertragen wird Augenzwinkern
Es gibt auch andere Metaphern, sogenannte "verblasste Metaphern", wie zum Beispiel "Tischbein". Hier wird auf ein Stück Holz die Eigenschaft übertragen, dass es etwas in gewissem Abstand zum Boden hält. Also den Tisch. Eigentlich gehören ja Beine zu den Lebewesen.

Und ein Oxymoron ist nichts andres als ein Widerspruch. "alter Knabe", "beredtes Schweigen (Schiller, soweit ich weiß)" "schwarze Milch (aus der Todesfuge Augenzwinkern)", "schöne Kanzlerin", "kluger Politiker"... (die letzten Beiden bitte nicht ernst nehmen...)

Und da sollte schon auch peinlichst genau unterschieden werden!
Barium hat aber natürlich insofern recht, als dass eine überzeugende Begründung natürlich alles rechtfertigt...
Aber die Begründung wird nur schwerlich überzeugen, wenn eigentlich kein Zusammenhang besteht Augenzwinkern

Zu Deinem Beispiel: es ist eine Metapher und kein Oxymoron und keine Synästhesie.
Es ist desewegen keine Synästhesie, weil's hier nur einen Sinneseindruck gibt: "Die Motoren heulen". Also nur Gehörtes. "Die Motoren heulen hell auf" wäre eine "verblasste Synästhesie". Denn natürlich zählt "hell" zum visuellen Breich der Wahrnehmung... aber mittlerweile ist es relativ gebräuchlich von einem "hellen Klang" zu reden Augenzwinkern

Es ist kein Oxymoron, denn es gibt hier keinen offensichtlichen Widerspruch.

Und es ist also eine Metapher. Hier wird einfach ein Vorgang, also das Erzeugen von hohen, monotonen und lauten Geräuschen, von einem Wort beschrieben, das eigentlich auf belebte Sachen angewandt wird und dieses wird auf etwas unbelebtes bezogen.

Hier gilt aber wieder: nur solange der Kontext die semantische oder pragmatische Funktion nicht geändert hat!

Grüße, abraxas

_________________
Stell Dir vor es geht und keiner kriegts hin.


Zuletzt bearbeitet von abraxas am 02. Apr 2006 01:19, insgesamt einmal bearbeitet
Gästin
Gast





BeitragVerfasst am: 01. Apr 2006 14:45    Titel: Antworten mit Zitat

Es gibt zwar konkurrierende Rhetorik-Handbücher, für die literarische Rhetoik ist aber "Lausberg" das Standardwerk..:

http://images-eu.amazon.com/images/P/3515055037.01.MZZZZZZZ.jpg
*

Das hier sind aber eindeutig-einfache Erklärungen:

"... heulen" ist ein dynamisches Verb; lautmalerisch, also "onomatopoetisch".
Schiller alliterierte: "... und hohler und hohler hörte man's heulen" (aus: "Der Taucher")

*
Diese rhetorischen Begriffe müsste man näherhin unterscheiden:
Negation,
Widerspruch (Gegensatz),
Antithese,
Oxymoron [griech. eigentlich „scharfsinnige Dummheit]: O. ist eine poetische Verbindung zweier Vorstellungen, die sich ausschließen, in der Realität, in der Logik; O. ist das Gegenteil einer „Tautologie“.
Gast






BeitragVerfasst am: 20. März 2009 15:09    Titel: Stilmittel Antworten mit Zitat

Ich würde die Formulierung "der Moitor heult" ist eine Personifikation als Stilmittel.

Der leblose Gegenstand (Motor) wird durch das Verb heulen, welches menschliche Regungen beschreibt personifiziert, um Dynamik etc. auszufrücken.
BaumK
Gast





BeitragVerfasst am: 06. Jul 2009 14:21    Titel: Personifizierung Antworten mit Zitat

Ich würde ebenfalls sagen, dass es eine Personifizierung ist, denn dem Gegenstand (Motor) wird die Eigenschaft (heulen) eines Lebewesens zugeschrieben.
Lehrer

LG

Wir machen grad Gedichte durch traurig zum 1000000000000000000 Mal!!!!
gast200000
Gast





BeitragVerfasst am: 26. Jan 2010 18:29    Titel: rethorische figuren Antworten mit Zitat


Oxymoron:
eile mit weile
hassliebe
krieg ist frieden
minuswachstum
absichtliches versehen

Personifikation:
die sonne lacht
stimme des gewissens
vater staat

rhetorische frage:
schläfst du schon ?
sehe ich so blöd aus ?

Synästhesie:
eisiger blick
süßer ton
bitterer schmerz
schreiende farben

Freude Lehrer Augenzwinkern Willkommen [/b]
Navvi
Gast





BeitragVerfasst am: 05. März 2010 12:32    Titel: Antworten mit Zitat

also, ich denke "schreiende Farben" gehört wieder zu Personifikation, oder??
Neue Frage »
Antworten »
    Foren-Übersicht -> Textanalysen und Interpretationen

Verwandte Themen - die Neuesten
 Themen   Antworten   Autor   Aufrufe   Letzter Beitrag 
Keine neuen Beiträge Gedichtsinterpretation Klopstock 1 Gast 176 15. März 2024 09:41
Bookworm Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Rechtsextremismus in der normalen Sprache 0 Rattenbataillion 1639 07. Sep 2021 05:17
Rattenbataillion Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Stilmittel 1 Gast 5692 05. Nov 2019 13:54
GastNov Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Sprachniveau in Deutsch verbessern 1 Filu981 8906 04. Okt 2023 10:37
Guts Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Stilmittel 1 ABC89 6910 09. Sep 2017 14:13
oberhaenslir Letzten Beitrag anzeigen
 

Verwandte Themen - die Größten
 Themen   Antworten   Autor   Aufrufe   Letzter Beitrag 
Keine neuen Beiträge stilmittel 14 Gast 12047 03. März 2011 16:12
engelszunge Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Pidginisierung des Deutschen 9 mara 15202 10. Nov 2009 10:42
jama Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Wichtig: Rhetorische Mittel 8 mena 97000 11. März 2011 19:46
Xabotis Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Vortrag "Entlastungsfunktion der Sprache" (Arnold 8 Pippo 6281 22. Jan 2007 16:46
Pippo Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Ich finde kein passendes Wort für ein Stilmittel 6 Caree 9228 01. Jun 2010 12:14
Caree Letzten Beitrag anzeigen
 

Verwandte Themen - die Beliebtesten
 Themen   Antworten   Autor   Aufrufe   Letzter Beitrag 
Keine neuen Beiträge Wichtig: Rhetorische Mittel 8 mena 97000 11. März 2011 19:46
Xabotis Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge textgebundene Erörterung - Thema : Sprache 5 dawni 23704 01. Dez 2005 01:33
abraxas Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Der Gute Mensch von Sezuan v Bertolt Brecht , Stilmittel im 1 Gast 20711 10. Dez 2011 18:36
Gast11022013 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge aspektorientierte Interpretation/Analyse 4 Aleny 19760 28. März 2011 16:29
Gast11022013 Letzten Beitrag anzeigen
Keine neuen Beiträge Stilmittel Satire 2 Modano 16883 30. Okt 2005 19:08
Lindenblatt Letzten Beitrag anzeigen