Filius Johannis Gast
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Verfasst am: 09. Feb 2006 11:47 Titel: |
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Kein genauer Titel? Keine Begriffe? Keine Themen?
Wär das ein Thema?
Goethes Begriffe - vom Menschen, von der Menschlichkeit:
Und doch, bei aller Unvollständigkeit des Literarwesen, finden wir tausendfaltige Wiederholung, woraus hervorgeht, wie beschränkt des Menschen Geist und Schicksal sei. (Maximen und Reflexionen 268; 9,526)
Wie köstlich ist es, wem ein herrlicher Menschengeist ausdrücken kann, was sich in ihm bespiegelt. (An Charlotte v. Stein, 28.12.1782; 18,720)
Mensch (und Gesellschaft)
„Alle brauchbaren Menschen sollen in Bezug untereinander stehen, wie sich der Bauherr nach dem Architekten und dieser nach Maurer und Zimmermann umsieht.“ (Wanderjahre 111,9; 8,49)
„Allein kann der Mensch nicht wohl bestehen, daher schlägt er sich gern zu einer Partei, weil er da, wenn auch nicht Ruhe, doch Beruhigung und Sicherheit findet.“ (Maximen und Reflexionen 421; 9,549)
„...daß der Mensch, so gern er sich auszeichnet, sich auch ebenso gern unter seinesgleichen verlieren mag.“ (Entwurf einer Farbenlehre 6.Abt. 842; 16,221)
„Die schlechteste Gesellschaft läßt dich fühlen, / Daß du ein Mensch mit Menschen bist.“
Faust I, Studierzimmer / Mephisto Vs 1637 5,192)
„Doch der gesellige Mensch ist eine Art von theoretischem Menschen.“(An Schiler, 29.6.1796; 20,183)
Zum Stichwort "Mensch" (als Gestalt)
Die Menschengestalt zog nunmehr meine Blicke auf sich, und wie ich vorher, gleichsam wie von dem Glanz der Sonne, meine Augen von ihr weggewendet, so konnte ich nun mit Entzücken sie betrachten und auf ihr verweilen. Ich begab mich in die Schule, lernte den Kopf mit seinen Teilen zeichnen, und nun fing ich erst an, die Antiken zu verstehen.
(An Herzog Karl August, 25.1.1788 Stein; 3,241)
Die menschliche Gestalt kann nicht bloß durch das Beschauen ihrer Oberfläche begriffen werden, man muß ihr Inneres entblößen, ihre Teile sondern, die Verbindungen derselben bemerken, die Verschiedenheiten keimen, sich von Wirkung und Gegenwirkung unterrichten, das Verborgene, Ruhende, das Fundament der Erscheinung sich einprägen, wenn mm dasjenige wirklich schauen und nachahmen will, was sich als ein schönes, getrenntes Ganze in lebendigen Wellen vor unserm Auge bewegt. (Schriften zur Kunst. Propyläen, Einleitung 13,42)
Die menschliche Gestalt, vorzüglich das Antlitz, ist nach Naturgesetzen in einen gewissen Raum eingeschränkt, innerhalb welchem es nur regelmäßig, charakteristisch, schön, geistreich erscheinen kann.
(Schriften zur Kunst. Über Leonardo da Vincis Abendmahl. Neueste Kopie; 13,768)
...man fühlt [in Gegenwart antiker Plastik], das Würdigste, womit man sich beschäftigen sollte, sei die menschliche Gestalt, die man hier in aller mannigfaltigen Herrlichkeit gewahr wird. Doch wer fühlt bei einem solchen Anblick nicht alsobald, wie unzulänglich er sei; selbst vorbereitet steht man wie vernichtet. (Italienische Reise III; I,597f.)
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Wirst du doch immer auf neue hervorgebracht, herrlich Ebenbild Gottes! Herrlichste Deutung der Menschlichkeit, die jeder selber hervorbringen muss, jeder von uns, die wir Schüler des Prometheus sind!
(Wahlverwandtschaften III, 1 |
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