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Abi Themen 2006 *grübel*
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Karinaa
Gast





BeitragVerfasst am: 01. Apr 2006 20:49    Titel: Abi Themen 2006 *grübel* Antworten mit Zitat

Hey Leudde,
hab grad angefangen mir die Themen fürs Abi durchzuarbeiten, besonders schwierig fallen mir die Themen vom ersten und zweiten Semester, weil des doch schon ein bissl zurückliegt. Zum Beispiel sagen mir folgende Themen wenig:
- Antizipation der Freiheit in der Kunst Schillers
- Grenzen des klassischen Konzepts (Realisierung)
- Auflösung der traditionellen Dramenstruktur

Also wenn ihr mir einige Stichpunkte dazu nennen würdet, oder sogar Erläuterungen parat hättet, wäre des suppa...danke sheyn scho ma im Vorüs ; )
abraxas
Ehrenmoderator


Anmeldungsdatum: 19.07.2004
Beiträge: 870

BeitragVerfasst am: 02. Apr 2006 02:04    Titel: Antworten mit Zitat

Da scheint sich ja ein Mitmensch südlicher Gefilde zu uns verirrt zu haben.

Und wenn ich mir Deine Themen so anschau, weiß ich, warum die PISA-Studie für Deutschland so schlecht ausgefallen ist - wir müssen immer nur den ewig gleichen langweiligen Sondermüll von Fontane bis Droste-Hülshoff in der Schule durchkauen.

Während bei euch anscheinend richtig knackige Themen auf dem Speiseplan stehen.

Zum Ersten fällt mir vor allem natürlich Schillers Werk "Die Räuber" ein! Vielleicht etwas zu viel Freiheit, denn selbige waren ja gar Vogelfrei.
Auch Ferdinand aus Kabale und Liebe ist da wohl zu erwähnen.

Beim zweiten Thema versteh ich die Fragestellung nicht so ganz...

Und zum Dritten lassen sich eigentlich in der Deutschen Literatur sehr viele Beispiele finden. Georg Büchner war hier wohl einer der Vorreiter und endgültig umgeschmissen hat das klassische Drama der gute alte Bertolt Brecht mit seinem epischen Theater.

Aber das sind natürlich nur Randinformationen. Stöber mal in Deinen Materialien herum und konkretisiere Deine Fragestellung, dann können wir Dir sicherlich sehr viel besser helfen.

Ein paar Links seien noch gegeben:

http://de.wikipedia.org/wiki/Weimarer_Klassik (weiß aber nicht, ob das so hilft)
Sehr umfangreiche Bio Schillers mit schöner Linkliste und einer Auflistung seiner Werke:
http://de.wikipedia.org/wiki/Schiller
Und noch eine Wikiseite zum Thema episches Theater:
http://de.wikipedia.org/wiki/Episches_Theater

Wie immer gilt: Die Wiki ist ein tolles Sprungbrett, um sich nen groben Überblick zu verschaffen und um gute Links zu sammeln - aber sie ist nicht das Evangelium und manchmal sogar fehlerhaft und unvollständig!

Wenn Du mir aber ein paar konkretere Hinweise für die Themen gibst, dann bemüh ich da mal meine Fachliteratur...

Grüße, abraxas

_________________
Stell Dir vor es geht und keiner kriegts hin.
karinaa
Gast





BeitragVerfasst am: 02. Apr 2006 15:58    Titel: Antworten mit Zitat

abraxas hat Folgendes geschrieben:


Zum Ersten fällt mir vor allem natürlich Schillers Werk "Die Räuber" ein! Vielleicht etwas zu viel Freiheit, denn selbige waren ja gar Vogelfrei.
Auch Ferdinand aus Kabale und Liebe ist da wohl zu erwähnen.


Wir haben aber nur Don Carlos gelesen… Bezieht sich das Freiheitsproblem auf Posa, oder mehr auf Don Carlos?

abraxas hat Folgendes geschrieben:

Beim zweiten Thema versteh ich die Fragestellung nicht so ganz...

Und zum Dritten lassen sich eigentlich in der Deutschen Literatur sehr viele Beispiele finden. Georg Büchner war hier wohl einer der Vorreiter und endgültig umgeschmissen hat das klassische Drama der gute alte Bertolt Brecht mit seinem epischen Theater.


Ja, jetzt erinnern sich die grauen Zellen wieder…Thanks

abraxas hat Folgendes geschrieben:

Wie immer gilt: Die Wiki ist ein tolles Sprungbrett, um sich nen groben Überblick zu verschaffen und um gute Links zu sammeln - aber sie ist nicht das Evangelium und manchmal sogar fehlerhaft und unvollständig!


Hab aus Wiki schon fast alles rausgeholt, was es da zu holen gibt = )
abraxas hat Folgendes geschrieben:


Wenn Du mir aber ein paar konkretere Hinweise für die Themen gibst, dann bemüh ich da mal meine Fachliteratur...

Grüße, abraxas


Also in den Richtlinien für das diesjährige Zentral-Abi steht:
Unterrichtsaspekte:
•Abgrenzung der Klassik vom Sturm und Drang (literaturgeschichtliche Einordnung)
•Das klassische Menschenbild: Die Utopie von Humanität und Freiheit
•Idealität und Begrenzung: Posa - der scheiternde Idealist
•Der Begriff des Tragischen bei Schiller
Vertiefend für Leistungskurs:
Friedrich Schiller: Ankündigung. Die Horen, eine Monatsschrift(10.Dez. 1794).
Friedrich Hölderlin: Hälfte des Lebens
Unterrichtsaspekte:
•Die Antizipation der Freiheit in der Kunst
•Grenzen des klassischen Konzepts

Also aus dem Gefühl heraus würde ich beim letzten Punkt eventuell die Idee des Lehrtheater von Schiller auffassen, inwiefern diese Umsetzung als realistisch erscheint. Das Problem ist auch, dass meine nedde Lehrerin mindestens 30% des Unterrichts hat ausfallen lassen, deswegen fehlt es uns so an einigem…
Gibts vielleicht einige unter euch aus Niedersachsen, die auch dieses Jahr Abi machen, sodass man sich austauschen kann.
Aufjedenfall schonmal eine dickes Dankeschön an abraxas = ))
Juja



Anmeldungsdatum: 02.04.2006
Beiträge: 115

BeitragVerfasst am: 04. Apr 2006 22:48    Titel: Antworten mit Zitat

mit deinen punkten, karinaaa, hatte ich gerade eben beim lernen auch probleme. ich komme auch aus nds (20.4. ahhhh)

also. auflösung der traditionellen dramenstruktur bezieht sich ja nur auf top dogs, nicht don karlos. zu don karlos gehört sowas ähnliches wie "don karlos im klassischen dramenkonzept"
habt ihr zu top dogs als offenes drama was aufgeschrieben?
wenn nicht, sag bescheid, dann schreibe ich dir meine notizen hier rein.

zu
- Antizipation der Freiheit in der Kunst Schillers
- Grenzen des klassischen Konzepts (Realisierung)
reicht denke ich mal das, was ihr euch zu den horen und zu hälfte des lebens aufgeschrieben hat. dachte ich mir eben jedenfalls so.
"freiheit" steht ja auch nur bei den lk-vorgaben, das heißt es kann nicht zu don karlos gehören, weil das der gk auch hat. es muss sich also auf die lk-extra-texte horen und hölderlin beziehen =)
lg

ps: episches drama zum thema tops dogs zu lernen hält meine lehrerin für schwachsinn. mach ich also nicht. steht ja auch nicht in den vorgaben. es gibt zwar parallelen aber ich glaube mal nicht dass im abi kommt "vergleiche top dogs mit der epischen dramentheorie nach brecht" ob mit textvorlage oder ohne. niiiemals.

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But, soft! what light through yonder window breaks?
It is the east, and Juliet is the sun.

Screw you, I didn't like your taste anyway
I chose you and that's all gone to waste
It's Saturday, I'll go out
And find another you
karinaa
Gast





BeitragVerfasst am: 05. Apr 2006 21:04    Titel: Antworten mit Zitat

Juja hat Folgendes geschrieben:
mit deinen punkten, karinaaa, hatte ich gerade eben beim lernen auch probleme. ich komme auch aus nds (20.4. ahhhh)

also. auflösung der traditionellen dramenstruktur bezieht sich ja nur auf top dogs, nicht don karlos. zu don karlos gehört sowas ähnliches wie "don karlos im klassischen dramenkonzept"
habt ihr zu top dogs als offenes drama was aufgeschrieben?
wenn nicht, sag bescheid, dann schreibe ich dir meine notizen hier rein.


Ach des wäre spitze wenn du deine Notizen reinschreiben würdest. Danke scjonmal im Voraus ; )
Juja



Anmeldungsdatum: 02.04.2006
Beiträge: 115

BeitragVerfasst am: 05. Apr 2006 22:21    Titel: Antworten mit Zitat

also zu top dogs jetzt ne?
postmordernes "königsdrama der wirtschaft"
- keine geschlossene form
- keine 5 akte
- kein durchgängiger handlungsstrang
- intrumentalisierung anderer werke (bibel, märchen)
- schauspielernamen = charakternamen (also keine sprechenden namen wie im geschlossenen drama. z.b. bei romeo und julia sagt ja benvolio als name was über die person aus und charakterisiert sie. in top dogs ist das aber nicht so, weißt du die austauschbarkeit der personen hin, sind ent-individualisiert)
- nummerierungen statt akte (erinnert an vertrags-layout)
- dialekt
- collageprinzip setzt inhalt kompositorisch um
- "zerissene"äußere form spiegelt innenleben der figuren und erfahrung einer ambivalenten und zusammenhanglosen wirklichkeit wieder;leser fühlt sich durch die form auch verwirrt wie es die top dogs sind)
- rollenspiele, sprach&aktionssequenzen
ABER: 1. ist durchaus als exposition zu verstehen

es gibt auch sekundärliteratur zu top dogs von königs interpretationen.
also wenn du nachfragen hast oder was anderes wissen willst, kannst du mich fragen, ich bin jetzt fertig mit deutsch lernen und hab auch zu jedem thema alles
lg

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Gast





BeitragVerfasst am: 06. Apr 2006 17:07    Titel: Antworten mit Zitat

Juja hat Folgendes geschrieben:

also wenn du nachfragen hast oder was anderes wissen willst, kannst du mich fragen, ich bin jetzt fertig mit deutsch lernen und hab auch zu jedem thema alles
lg


Juja du bischt spitze ; )
Ich habe noch einige Nachfragen, und möchte nur wissen, ob ich unter bestimmten Theman das Richtige verstehe:
-"Das klassische Menschenbild: Die Utopie von Humanität und Freiheit": Bezieht sich das auf die von den Klassikern gerühmte "schöne Seele" bzw. Kalogagathia? Und dass die Freiheit sich dem Gesetz unterordnen muss, um die Humanität zu wahren (Bsp Elisabeth in Don Calos?)

- "Antizipation der Freiheit in der Kunst Schiller!": Hier muss man doch nur wissen, wie Schiller die Freiheit definiert, und noch dazu dass Neigung mit Verstand in Einklang gebracht werden soll, oder?

Das wars erstmal, also liege ich richtig mit meiner obigen Vermutung, wenn nein, kannst du mich verbessern? Thank u im Voraus
kathy
Gast





BeitragVerfasst am: 10. Apr 2006 12:19    Titel: 20.4. deutsch Antworten mit Zitat

Hi!

Ich bin gerade auf der Suche nach ein paar Zusatzmaterialien zu dem Schwerpunktthema "Idealität und Begrenzung: Posa-der scheiternde Idealist". Hat dazu jemand noch eine Idee?

Ansonsten hab ich alles für deutsch - bei fragen gerne melden!smile

lg
David
Gast





BeitragVerfasst am: 10. Apr 2006 15:58    Titel: ergänzungen Antworten mit Zitat

Hallo,

schön ein paar "mitleidene" anzutreffen! Ich beschäftige mich seit heute ebenfalls mit dem Schwerpunkt Deutsch als Vorbereitung auf den 20.04.

Zuerst zu Kathy:
Ich habe über den freiheitskampf des Marquis eine Interpretation von mir vorliegen:
--------------------------------------------------------------------
Aufgabenstellung: Beurteilen Sie Marquis von Posas Freiheitskampf, indem Sie seine Ideale anhand seiner Aussagen (Sprache) mit seinem Denken und seinen Handlungen am spanischen Königshof (gegenüber Don Karlos, dem König und der Königin) vergleichen.


In dem dramatischen Gedicht ,,Don Karlos“ von Friedrich Schiller tritt die Figur Marquis von Posa auf. Der Marquis ist auf der ständigen Suche nach Freiheit, die er durch sein Handeln durchsetzen will.
Im ersten Akt tritt der Marquis zum ersten Mal in einem Gespräch mit Don Karlos, dem Kronprinzen und Sohn des Königs, auf. Schon hier sind seine Absichten zu erkennen. Statt emotional auf seine Jugendbekanntschaft zu reagieren, wie es Karlos tut, zeigt er sich außergewöhnlich kalt gegenüber der überschwänglichen Freude des Prinzen. In Zeile 155 bis 160 („denn jetzt steh ich als Roderich nicht hier,...,und feierlich um Rettung Sie bestürmen) bezeichnet sich der Marquis selbst als den Abgeordneten der Menschheit. Seine Gedanken kreisen nur darum, wie er dem flandrischen Volk helfen könne. Und er versucht auch zu handeln, denn sein Jugendfreund, der Prinz, hatte früher die gleichen Träume wie der Marquis. Er versucht in ihn im Laufe des Gespräches für dieses Thema wieder das Feuer zu erwachen und erfährt das Geheimnis des Prinzen, die über die Liebe des Sohnes zur eigenen Mutter. Er sieht in der Leidenschaft, die Don Karlos für seine Mutter gibt, eine Chance sie vielleicht auf seine politischen Ziele „umzulenken“. Der Marquis handelt sehr bewusst und genau, was man an den Zeilen 359-361 erkennt. Er lässt kein Handeln eines anderen zu und er versucht Karlos für seine Zwecke zu kontrollieren.
Um nun Karlos für seine Zwecke nutzen zu können, entgegnet der Marquis der Königin von Spanien persönlich. Er muss seine Aussprache zügeln, denn die Königin ist wie immer nicht allein und die Diener des Königs horchen überall. So legt er der Königin das Leid des Karlos in einer vermeintlich andersdeutigen Geschichte dar. Da es sein Plan ist, die Leidenschaft der beiden zu benutzen, muss diese erst noch mal gestärkt werden. So leitet er es ein, dass folgend nach seinem Gespräch mit der Königin Don Karlos eintritt, um mit der Königin allein zu sprechen.
Zu Anfang dieses Dramas wird also die eigentliche Absicht des Marquis schon klar dargelegt, aber durch die Hauptthematik, die Liebe des Karlos zur Königin, in den Schatten gestellt. Der Marquis weiß das ebenfalls sehr wohl, er blieb im Hintergrund und war zur eigentlichen Handlung passiv, er nutz die Möglichkeiten die sich ihm dadurch boten bis er von der Handlung Besitz ergreifen kann.

Im dritten Akt trifft der Marquis nämlich höchstpersönlich auf den König. Ein zuvor gegangener Monolog lässt in die Absichten des Marquis blicken. Posa erwartet von dem Gespräch zunächst nichts anderes, als dass er die Vorurteile dieses Menschen auf den Augenblick zu erschüttern. Diese Berechnung war aber nicht eindeutig auszuführen, da ihm die genau Gemütslage des Königs nicht bekannt ist. Während des Gesprächs zeigt sich der König erschüttert, fast sozusagen „verwundbar“ von den wenigen Ausführungen des Posa. Durch diese Reaktion und durch einige Spuren von Humanität, die ihn an dem König überraschen, verirrt er sich in seiner ausschweifenden Idee, sein Ideal von Flanderns Glück unmittelbar an die Person des Königs zu knüpfen. Diese Ausführung legt im Grunde das ganze Denken des Posa von Kind auf dar. Alle Resultate seines stillen Denkens bringt er ans Licht und gibt somit deutlich zu erkennen, wie sehr ihn diese Ideale beherrschen. Sein Motiv der Freiheit wird von ihm selbst erschüttert, denn diese Leidenschaft die ihn so fest hält, macht auch ihn auf eine gewisse Art unfrei.
Diese Darlegung seiner Erwartungen stellt die Freundschaft des Posa zu Karlos in einen neuen Aspekt. Dem künftigen Monarchen verschweigt er diese Ausführungen. Jedoch legt seine volle Hoffung in den jetzigen. Dadurch wird automatisch die Untreue seiner Freundschaft zu Karlos offen gelegt. Aber es könnte sein, dass die Freimütigkeit, mit der er dem König seine Gesinnungen vorträgt, weniger auf Rechnung seines Mutes als auf seiner genauen Kenntnis von jenes Charakter käme. Somit wäre der Punkt widerlegbar.
Als eine der wichtigsten Geschehnissen im Buch erkläre ich die Aufopferung des Marqis von Posa für Don Karlos. Posa liebt zwar das Menschengeschlecht mehr als Karlos selbst, dennoch ist er für ich sozusagen ein unentbehrliches Werkzeug seines Handelns. In ihm sieht Posa seine geliebte Menschheit an und zum Schluss hin als einzigen Weg, seine Ideale durchzusetzen. So stirbt er also nicht für seinen Freund, sondern für die Durchsetzung seines Planes.
Ingesamt beurteilt würde ich sagen, dass die Rolle des Marquis von Posa fast durchgängig zu idealistisch gehalten ist. Sein Verhalten lässt zuerst Vermuten, dass er ein Mensch sei, bei dem ein harmonierter Ausgleich zwischen Ration und Emotio vorliegt. Am Ende scheint es jedoch, dass sein Enthusiasmus der Grund für seine vielleicht vorschnelle Handlung war, für Karlos in den Tod zu gehen. Seine Mittel, um seine Ideale durchzusetzen, scheinen keinesfalls egoistisch, aber die Art wie er die Menschen für seine Ziele benutzt ist meiner Meinung nach ein wenig zu unmenschlich, was den Charakter des Posa schwächer erscheinen lässt. Doch abschließend würde ich sogar sagen, dass das Verhalten des Marquis sehr intelligent und strukturiert war. Dadurch das er erst in der Mitte des Dramas, dem so genannten Höhepunkt, mit seinem Handeln und Denken in Vordergrund tritt, bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass er damit der Protagonist des Dramas ist.
---------------------------------------------------------------------------
Hoffe sie hilft dir weiter.

Zu allgemeinen:
Ich habe heute erstmal mit dem Thematischen Schwerpunkt 4 bekommen. Also "Zwischen Ideal und Wirklichkeit - Schillers Don Karlos i Kontext seines klassischen Dramenkonzepts (hatte ich als 1 Semester)
Leider hab ich in den ersten Monaten ein wenig nachlässig den Unterricht gefolgt und mir fehlen einige Aufzeichnungen, hoffe ihr könnt helfen.

- Abgrenzung der Klassik vom Sturm und Drang
Dazu habe ich: 1720-1800 Aufklärung (Ratio/Emilia Galotti), 1760-1785 Sturm und Drang (Emotio/Don Karlos), 1786-1832 Klassik (Idealismus, Freiheit, Humanität und Gerechtigkeit) --> Inwiefern kann man das nun von Sturm und Drang abgrenzen? Wobei ich ein wenig verwirrt bin, weil auch Aspekte der Klassik in Don Karlos auftreten?! Weiß jemand ein repräsentatives Werk der Klassik? [versteh ich da was falsch?]

- Das klassische Menschenbild: Die Utopie von Humanität und Freiheit
Das wüsst ich gern, was mit der "schönen seele" gemeint ist, wir haben die horen leider nicht durchgenommen, kommt das darin vor? Ansonsten vertrete ich eher den Aspekt der Freiheit in Don Karlos wie karinaa das schon erwähnte.

- Idealität und Begrenzung: Posa - der scheiternde Idealist
Hab ich ja den Aufsatz von, ansonsten würde ich das als eher "leicht" einschätzen

- Der Begriff des Tragischen bei Schiller
Komischerweise haben wir das erst im 4 Semester angesprochen, in einem etwas andren Zusammenhang, ich habe dazu Schriften:
Auszug aus "Über die tragische Kunst" (1792) Weiteres von euch?

- Die Antizipation der Freiheit in der Kunst
Schließe mich da karinaa an, von wegen äüßere/innere Freiheit --> "mAterialientrieb" und "Formtrieb", Neigungen und Pflichten <--> Ratio / Emotio
hinzu kommt ein Schaubild, das wir angefertigt haben in Beug auf Goethes Gedicht "Natur und Kunst"

http://img136.imageshack.us/img136/1889/deutsch2rj.jpg

- Grenzen des klassischen Konzepts
? wie auch karinaa liegen bei mir keine Unterlagen dazu vor

Hoffe konnte helfen / mir wird geholfen, werd nun jeden Tag hier reinschaun!

Gruß
David
karinaa
Gast





BeitragVerfasst am: 10. Apr 2006 16:19    Titel: Antworten mit Zitat

Also da hier einige sind, die Deutsch als Lk haben und aus Niedersachsen sind, was haltet ihr davon, wenn wir uns mal in Paltalk treffen? Paltalk ist ein Programm (kostenlos) wo man einen Raum öffnen und wir uns beraten könnten . Wäre bestimmt interessant, was ihr bei "euren" Lehrern gelernt habt. Also was haltet ihr davon und wer hat Interesse, bitte melden,damit das schnell organisiert werden kann ; ) Und Zeitangabe wann es euch am Besten passt..
Bis denne...
David



Anmeldungsdatum: 10.04.2006
Beiträge: 51
Wohnort: Bad Iburg

BeitragVerfasst am: 10. Apr 2006 16:24    Titel: Antworten mit Zitat

durchaus realisierbar, wobei ich diesem "Paltalk" nicht ganz optimistisch entgegenstehe. Wie wäre es in erster Linie auch mit dem Austausch der ICQ Nummern, so kann dein "Paltalk" schnell umgestezt werden, falls noch mehr Interesse haben!
meine icq (wer mich adden mag): 245082541

gruß
David

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Es irrt der Mensch solang er strebt!
kathy
Gast





BeitragVerfasst am: 10. Apr 2006 16:29    Titel: Antworten mit Zitat

Hey david!

erst mal danke für deine materialien!smile

Ich füg dir bezüglich der abgrenzung von sturm und drang und klassik mal was ein:

Epoche Weimarer Klassik
Zeitraum
~ 1786-1805
Beginn: Goethes Italienreise; Ende: Schillers Tod
Kerngedanke -Bildung statt Revolution
-„Edel sei der Mensch, hilfreich und gut“(Goethe: „Das Göttliche“)Sehnsucht nach einer moralisch und ästhetisch kultivierten Welt
-Auseinandersetzung mit der frz. Revolution
-Forderung nach ästhetischer Erziehung und Bildung zur Humanität  Aufgabe der Zeit und Vorbedingung zur Umwandlung der Gesellschaft
-harmonisches Gleichgewichts zwischen Verstand und Gefühl
Kernbegriffe Harmonie zwischen Pflicht und Neigung, Humanität, ästhetische Erziehung, Charakterschönheit, Anmut
Historischer Zusammenhang -Beginnende Frühindustrialisierung
-Französische RevolutionKrise des europäischen Feudalsystems
-Goethes Italienreise
Kennzeichen -ästhetischer Idealismus
-Programm der Bildung zur Humanität durch Kunst und Dichtung (Goethe, Schiller)
-Ablehnung der Radikalität der frz.Rev., Ablehnung der Idee eines gewaltsamen Umsturzes bestehender Ordnungen  Forderung nach einem moderaten Reformkurs
-Bezug zur Antike (Harmonie von Geist und Körper)
- Der Einzelne fühlt sich eingebunden in die Verantwortung gegenüber der Gemeinschaft
-Humanität utopische Forderung
-Bedürfnis nach Gesetz, Maß und Regeln
Autoren Friedrich Schiller, Goethe, Hölderlin, von Kleist, Herder
Bevorzugte Textarten Faust (Goethe)
Roman, Drama, Lyrik
-Rückkehr zur Form
-typische geschlossene Form des Dramas (Blankvers)
Menschenbild -menschlicher Idealzustand
-Charakterschönheit = menschlicher Idealzustand
-Mensch macht die vorgegebene Moral zu seinem eigenen Willen
-Zusammenspiel von Pflicht und Neigung


Sturm und Drang
~ 1765-1785
-Protest- und Jugendbewegung
-Protest gegen: Absolutismus, bürgerliches Berufsleben, überkommene Traditionen
-Rückwendung zur Natur:Herz und Natur können unverstellt zum Ausdruck gebracht werden
-eigenes Ich
-Künstler als Genie, Genialität des Künstlers muss sich im Werk ausdrücken
-Das Gefühl ist mehr als die VernunftLebensgefühl der Dichter
-Einheit von Verstand und Gefühl
-Literarische Manifestation der Unbedingtheit des Willens
-Literatur als Sprachrohr des Genies, das bedingungslos gegen seine Umwelt revoltiert

-Herz, Genie, Empfindung, Natur
-„Der Mensch ist frei geboren, aber überall liegt er in Ketten“(Rousseau)
-Weiterbentwicklung der Aufklärung
-Bewegung hat sozialreformerische Komponente: Angriff auf die feudale Gesellschaftsordnung
-Vorbilder: Shakespeare, Homer, Bibel, Volkslieder
- Sprache fungiert als Spiegel des Ichs, nicht als Spiegel des Verstandes
-Protest- und Jugendbewegung
-Sinn in der Entfaltung der Natürlichkeit des Menschen (jedoch gesellschaftliche Grenzen=Problem)
-Konflikt zwischen Natur und Kultur

Goethe, Schiller, Lenz, Herder

Drama, Lyrik
“Prometheus“
-Ich-Bewusstsein
-Individualität, gefühlsbetonter Mensch
-Genialität des Künstlers (Genie)
-kategorischer Imperativ (I.Kant)


Bezüglich der "schönen Seele":

- Kopf = Herz (Einheit von Verstand und Gefühl)
- Pflicht = Neigung
- die schöne Seele handelt auch im Affekt, aus sich heraus gut
- Charakter ist ganzheitlich sittlich
- durch Beschäftigung mit der Kunst kann das Ideal der schönen Seele erreicht werden
- die Anlage und Bestimmung zu einem reinen und idealistischen Menschen trägt jeder Mensch in sich
- Totalität und Universalität: Mensch entwickelt die Fähigkeit Dinge nicht nur zu erkennen sondern auch zu bewerten --> innere Welt wird zum Universum erweitert, indem jeder Teil im Zusammenhang eines größeren Ganzen erfahren werden kann

"Die Horen":

-Schönheit = Ästhetik = Kunst

-Kunst = Wegbereiter zur Humanität

- Befreiung des Menschen von unwesentlichen Beschäftigungen; Zerstreuung

-Erreichen eines ganzheitlichen Bewusstseins --> Urzustand

-Beschäftigung mit der Kunst hilft dem Menschen sich über seine Freiheit und sich selbst klar zu werden (Aufhebung der Entfremdung)

- Erzieherische Funktion der Kunst: Moralische Läuterungen des Publikums, Gefühl (Empfinden) wird mit Verstand verbunden

-Erholung --> Steigerung der Kräfte

-Mensch wird sich der Totalität bewusst (Einheit von Verstand und Gefühl) --> Voraussetzung für die vollständige Rezeption der Kunst

- Verbindung von Schönheit und "Wahrheit" --> Kunst und Naturwissenschaften --> Unterhaltung und Vermittlung von Wissen

- soll von den "Horen" regiert werden: Eunomia, Dike und Irene --> Ordnung, Gerechtigkeit und Friede



Nochmal auf "Don Carlos" und die Abgrenzung des Sturm und Drangs zur Klassik bezogen: Es handelt sich dabei um ein "Übergangwerk". Schiller hat zunächst den Schwerpunkt des Werkes auf Elemente des Sturm und Drang gelegt, wie zum Beispiel auf die Familiengeschichte in dem Stück.

Um 1774 (glaub ich) hat er "Don Carlos" umgeschrieben und dabei klassische Elemente in den Vordergrund gerückt, nämlich ebenjene, die der Marquis von Posa vertritt. Ein weiterer "klassischer" Indiz ist der 5-hebige Jambus, der Blankvers. Zuvor war "Don Carlos" noch als Prosa-Stück verfasst. Ne ganz gute Info gibts dazu auch noch unter wikipedia, einfach don karlos eingeben.

Ich hoffe ich konnte ein bisschen helfen!

lg smile
David



Anmeldungsdatum: 10.04.2006
Beiträge: 51
Wohnort: Bad Iburg

BeitragVerfasst am: 10. Apr 2006 16:37    Titel: WoW Antworten mit Zitat

Ich bin postitiv überrascht, sieht ganz danach aus, als wärst du eins mit dem "Stoff" Gott

Hast du zufällig ICQ? Wenn cih die nächsten Tage wieder mal wo hängen bleibe, würde ich gerne Rat bei dir einholen, du scheinst mir da sehr gut vorbereitet (natürlich nur falls es dir nichts ausmacht)
Ansonsten poste ich Fragen udn meine eigenen Erarbeitungen auch immer noch hier rein!

gruß
David

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kathy
Gast





BeitragVerfasst am: 10. Apr 2006 16:46    Titel: Antworten mit Zitat

mein systemadministrator lässt mein icq momentan nicht zu, da hakts irgendwie.

werde aber jeden tag mal hier rein schauen, bei mir wird sich die ein oder andere frage auch noch ergeben, ich hab nämlich von "sprachskepsis" mal so gar keinen plan.

ich kann dir noch jede menge sachen aus unserer zusammenfassung reinfügen, wenn du irgendetwas brauchst.

ihr müsst nur bescheid sagen!smile

Habt ihr eigentlich mal in den Stark-Büchern die Aufgabenstellungen zum Deutsch-Abi gelesen? Ich kenne die nur von Geschichte her und konnte eine nacht lang nicht schlafen, weil die zum teil richtig übel sind... ich weiß nicht, hat irgendeiner von euch als zweiten lk noch geschichte???

Deutsch ist nur so ätzend, weil unser lehrer voll auf philosophie abgeht und alles total frei gestaltet und unser material schwer mit den rrl in einklang zu kriegen ist.

naja, bis bald erstmal und falls wir vorher nichts mehr voneinander hören, wünsch ich euch allen ganz viel erfolg am 20.04. und den anderen tagen! wir werden das schon rocken... Augenzwinkern

lg, kathy
David



Anmeldungsdatum: 10.04.2006
Beiträge: 51
Wohnort: Bad Iburg

BeitragVerfasst am: 10. Apr 2006 16:57    Titel: Antworten mit Zitat

Alles klar, mir kann so ziemlich alles helfen!

Was dein Thema angeht: Sprachskepsis ist zufällig mein Spezialthemengebiet, man nennt mich auch auf unserem Gym den "Celen Entzauberer" weil cih erst "Sprachgitter" und dann im Vorabi "Anabasis" von Paul Celan auseinandergenommen habe. Und jeder der n bisl Ahnung hat weiß, das Celan's Gedichte mit ihrer hermetischen lyrik zu den schwersten gehören. Das Thema nehm ich aber, aufgrund des letzen Semsterthemas als letzes durch (Samstag/Sonntag) aber natürlich kannst du auch vorher fragen!

Ja, dieses Starkbuch...
In Mathe eine sehr größe Hilfe, aber in Deutsch eher unwesentlich. Ich find die Aufgaben eher unprickelnd. Lösbar allemal, unser Lehrer hat 2 davon mit uns durchgenommen, bsp Maria Stuart im Hinblick zu DOn Karlos!
Da mach dir mal keine Sorgen, ich denke nicht das die unser 1 zentralabi mit so komplexen Aufgaben beschütten, wobei deren Lösungansätze mit Sicherheit mehr als 4 Std benötigen würden. Also alles n bisl übertrieben!

Was Deutsch angeht, ich kann behaupten mein Lehrer hätte es nicht besser machen können. Bei ihm gabs immer den Besten Unterricht!

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Julietta



Anmeldungsdatum: 10.04.2006
Beiträge: 24
Wohnort: Hannover

BeitragVerfasst am: 10. Apr 2006 19:18    Titel: Noch eine Frage Antworten mit Zitat

Darf ich Euch mal etwas wahrscheinlich recht Einfaches fragen?

Wir haben im Unterricht in Bezug auf "Mathilde Möhring" und "Das kunstseidene Mädchen" die Schwerpunkte falsch gesetzt und daher habe ich keine Informationen über die "Erzähltechnische Analyse der Romananfänge" und worauf man bei der "Erzählweise" achten muss...

Ich hoffe, ihr könnt mir da weiterhelfen!

PS.: Heute in 10 Tagen ... Angst!
Schoki
Gast





BeitragVerfasst am: 10. Apr 2006 19:24    Titel: Deutsch Antworten mit Zitat

Hey...ich gehör leider auch zu den armen Menschen, die sich im LK Deutsch beim Zentralabi prüfen lassen...
Habe meine Stichpunkte zu dem Thematischen Schwerpunkt 4, also Don Carlos fertig und ihr könnt euch die ja mal anschauen und vielleicht auch zum Üben Nutzen

Johann Wolfgang Goethe: Das Göttliche
- Aufforderung an den Menschen, sich seiner Möglichkeiten bewusst zu werden und innerhalb der gesteckten Grenzen seine Freiheit zum sittlichen Handeln zu benutzen, d.h. „edel (...), hilfreich und gut“ zu sein à humanes Verhalten wird gefordert
- Mensch unterscheidet sich allein durch sittliche Eigenschaften vom Tier
- Man soll den Göttern im sittlichen Handeln gleichen
- Mensch als moralisches Wesen gehört einer höheren Welt an
- Mensch als natürliches Wesen ist er der unfühlenden Natur und dem Zufall ausgesetzt
- Ewige Gesetze bestimmen das Dasein des Menschen
- Mensch vermag das Unmögliche, d.h. etwas, was in der Natur nicht vorgesehen ist à dazu gehört die Unterscheidung von Gut und Böse, sowie die damit verbundene Richterfunktion (Vermögen des Menschen Leid zu lindern und Mitmenschen Hilfe zu leisten
- Begabungen des Menschen lenken den Blick somit auf das übernatürliche Wesen
- Gedicht: zentrales Thema der Klassik à Konflikt zwischen Erde und Himmel , Natur und Freiheit, Leben und Ideal
- Frage: wie kann man sittlich handeln, ohne seine Natur zu vergewaltigen
- Voraussetzung: Mensch gleicht den Göttern „Edel sei der Mensch, hilfreich und gut à Mensch soll durch sittliches Handeln diesem Nachkommen und nicht durch Zwang à Mensch nimmt so Gottheit in seinen Willen auf à Freiheitsdefinition / moralische Selbstdefinition


Johann Gottfried Herder: Briefe zur Beförderung der Humanität, 27. Brief
- Humanität eine angeborene, göttliche Fähigkeit, die gebildet werden muss
- Abwendung und Abgrenzung zu den Idealen der Aufklärung, sowie des Sturm und Dranges
- Absage an die einseitigen Menschenbilder, die nur auf den verstand oder das Herz des Menschen setzen
- Zur Vervollkommnung eines Menschen gehört die Verschmelzung seiner besonderen Fähigkeiten (Goethes Wickelmann Aufsatz à1805)
- Orientierung der Neuzeit (Anfang 19 Jhdt.) an der Nachahmung der alten (griechischen Antike)
- Ausrichtung am Humanitätsideal der Griechen
- Überzeugung, erst in der Kunst kommt der Mensch zu sich selbst


Idealität und Begrenzung: Posa der scheiternde Idealist
- Freiheitsbegriff wird auch hier deutlich
- Staatspersonen werden zu dramatischen Figuren à trotzdem immer noch bürgerliche Züge
- Carlos – Gestalt tritt eher in den Hintergrund à Posa interessant
o Ideal Posas: Bild eines menschlichen Staates à Voraussetzung dafür wäre die Gedankenfreiheit
o Bürger müssen Freiheit erlangen
o Carlos will einen solchen Staat gründen à Idee der Freisetzung eines Volkes
o Im Humanitätsideal muss Posa seine Freundschaft gegenüber Carlos bewähren à Posa versagt, weil er Carlos nur als „Werkzeug“ benutzt



Der Begriff des Tragischen bei Schiller
- Schicksal von Carlos und Posa tragisch, weil sie im Kampf für das Gute untergingen
- Schicksal Phillip: Weckung seiner Menschlichkeit im Laufe des Romans, die am Schluss völlig vernichtet wird
- Def. Der Tragik für Schiller: Held steht in einer Konfliktsituation, in der er zwischen 2 Entscheidungen entscheiden muss, ohne, dass für ihn ein glücklicher Ausweg dabei ist
- Mit Kategorien Kants: Der Mensch als ein Wesen in Zwiespalt von sinnlicher Neigung und moralischer Pflicht
è tragische Held befindet sich in einer Konflikt- Entscheidungssituation, in denen es für den Konflikt keinen Ausweg gibt à Held muss sich für die Pflicht entscheiden à Held erleidet Konflikt bewusst
à Figuren in Don Carlos deshalb nicht tragisch, weil Carlos sich zum Ende hin entscheidet. Posa erlebt den Konflikt nicht, weil ihm überhaupt nicht bewusst ist, dass er Carlos verraten hat. Phillips Verhärtung nicht tragisch, da er von Posas Verrat zwar betroffen ist, aber auch Carlos zu opfern scheint ihm keine Qualen zu bereiten
- Figuren entsprechen nicht Schillers späterem Tragikbegriff

Ankündigung. Die Horen, eine Monatszeitschrift
- Anpreisen des künftigen Ideals der Menschlichkeit
- Entrinnen der politischen Situation der Unterdrückung
- Unterhaltung der Menschen
- Förderung der Humanität
- Streben, durch Wahrheit der Schönheit ein dauerndes Fundament und eine höhere Würde zu geben
- Versuch, für alles, wo vorher Zufall und Willkür herrschte, Gesetze zu finden (alles soll begründet werden)
- Gerechtigkeit, Friede è Geist und Regel der Zeitschrift


Die Antizipation in der Freiheit und der Kunst
- Aufgabe der Kunst à Veredlung des Menschen, da der Staat unfähig dazu ist è Kunst als Kraft der Erneuerung, die das Politische nicht leisten kann
- Kunst soll die Entfremdung des Menschen aufheben
- Kunst als Freiheit der Erscheinung
- Ästhetische Erziehung als Mittel der Veredlung des Charakters
- Kunst ist auf ein politisches Ziel ausgerichtet à Um dies Ziel zu erreichen, muss sie – wie es in den Horen heißt – dem „beschränktem Interesse der Gegenwart“ entgegentreten und sich auf das menschliche konzentrieren



Mit Grenzen des klassischen Konzepts wird mit Sicherhei auf Hölderlin angespielt, da sein Gedicht auch romantische Züge an sich hat und sich eher vom Klassischen abwendet. Ebenso kann man Züge zum Chandos Brief erkennen (vielleicht ne Verknüpfung im Abi?=))

Ansonsten wars das eigentlich zu dem Schwerpunkt...sicherlich sind Abgrenzung vom Sturm und Drang von mir auch bearbeitet worden, aber ich denke mal, da soll wohl jeder mit klar gekommen sein=)

Hätte auch eine Frage:
Und zwar...kann mir jemand sagen, wie man bei einer "Erzähltechnischen Analyse" der Romananfänga vorgeht? Weil wir das gar nicht gemacht haben (s. Thematischer Schwerpunkt 3: Traditionelle und moderne Form des Roman am Beispiel des Epochenumbruchs)
auch haben wir keine Texte zur Romantheorie gemacht. Deshalb würd mich wohl interessieren, was ihr so gemacht habt!
Danke schonmal
Juja



Anmeldungsdatum: 02.04.2006
Beiträge: 115

BeitragVerfasst am: 10. Apr 2006 19:32    Titel: Re: Noch eine Frage Antworten mit Zitat

auf diese starkbücher in deutsch und politik musste ich erst mal 4 monate warten, weil sie schön werbung in allen schulen gemacht haben und dann aber nix auf lager hatten... und jetz benutze ich sie nicht, weil sie mich so rein gar nicht weiterbringen sondern eher mit unnötigen dingen behindern.

danke david für deine referatkopie, druck ich erstmal aus Gott
wenn du nichts dagegen ahst, speicher ich mir mal deine icq nummer +g+
kannst du vielleicht das celan-gedicht aus deinem vorabi hier rein kopieren? vielleicht komtms ja im abi dran, dann hättest du aber ein glück

Julietta hat Folgendes geschrieben:
Darf ich Euch mal etwas wahrscheinlich recht Einfaches fragen?

Wir haben im Unterricht in Bezug auf "Mathilde Möhring" und "Das kunstseidene Mädchen" die Schwerpunkte falsch gesetzt und daher habe ich keine Informationen über die "Erzähltechnische Analyse der Romananfänge" und worauf man bei der "Erzählweise" achten muss...

Ich hoffe, ihr könnt mir da weiterhelfen!

PS.: Heute in 10 Tagen ... Angst!


haben wir schon einen thread zu, aber ich kopier dir mal, was ich dazu gesagt hab.

Stil und Sprache des Romananfangs "kunstseidenes mädchen":
- nicht lineare, sondern assoziativ-abschweifende erzählweise (Doris nennt dies "richtiges Deutsch")
- Ellipsen und rhetorische Fragen
- Umgangsprache
- Übertreibungen (z.B. "Ganze Niveadose aufgeleckt")
- Parataxe, selten Nebensätze ("und" "und" "und") --> Annährung an mündlichen Sprachgebrauch
- viele Füllwörter
- grammatische Inkorrektheiten (Wortstellungsfehler beispielsweise), passt zu ihrer einfachen Bildung

---> "richtiges Deutsch" bedeutet für Doris also natürlich, ungekünstelte Sprache
Funktion: spiegelt sprachlich-stilistisch die Situation wieder, in der sich Doris befindet, charakterisiert Doris(frech, humorvoll, spontan), größe Unmittelbarkeit

(Im Buch allgemein stehen dagegen natürlich als Kontrast ihre Versuche hochsprachlich zu klingen)

- Ich-Erzähler mit gelegentlichen Ironie-Signalen des Erzählers

Mathilde Möhring:
Fontane: "Das erste Kapitel ist immer die Hauptsache und in dem ersten Kapitel, die erste Seite[...]die erste Zeile[...]bei richtigem Aufbau muss in der ersten Zeile der Kern des Ganzen stecken." 1880

Das ist auch beim ersten Kapitel in Mathilde Möhring zu finden:
- erste Charakterisierungen Mathildes (Kontrast äußeres Erscheinungsbild - Charakter)
- genaue Beschreibung der Umgebung --> gesellschaftlicher Stand der Möhrings
- einzelne Dinge deuten bereits auf späteres Verhalten und Geschehen hin (z.B. Menschenkenntnis, Bildung, energischer Ausdruck,...) (steuert Leseerwartung)
- Kapitel stellt Familie, Geschichte, Umfeld von Vergangenheit bis Gegenwart dar --> Einleiten der Geschichte
----------
- größtenteils Aussensicht
- Erzählbericht
- französische Wörter
- die Handlung ruht manchmal bei den Beschreibungen Mathildes
Bedeutung der genauen Ortsbeschreibung: Details verweusen auf gesellschaftliche Zusammenhänge (z.b. der Stock in dem Mathile lebt) und auf Haltung der Figuren


echt 10 tage nur noch ey... ich träume schon schlecht
meine güte, mir wird übel vor aufregung unglücklich

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Julietta



Anmeldungsdatum: 10.04.2006
Beiträge: 24
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BeitragVerfasst am: 10. Apr 2006 19:45    Titel: Antworten mit Zitat

Dankeschön! So eine Übersicht habe ich dringend gebraucht!

Den anderen Thread hatte ich noch nicht gesehen, bin hier noch "neu" und etwas orientierungslos.

Viel Erfolg Euch allen beim Lernen Augenzwinkern
hendrik
Gast





BeitragVerfasst am: 10. Apr 2006 20:01    Titel: Antworten mit Zitat

das is hier ja voll optimal alles;)

aber ein paar fehler sind auf jeden fall dabei, ich meine hier grad gelesen zu haben, dass der charakter des phillip nicht tragisch sei, das stimmt ja aber überhaupt nich, denn im schillerschen sinne ist er die tragische fugur schlechthin. nämlich weil er gleichzeitig in einem zwiespalt zwischen königlicher rolle und mensch steht. und gerade dieses scheitern als gesetzliche notwendigkeit versteht schiller als tragisch in seinem sinne.

so hab ich es jedenfalls verstanden aus meinen unterlagen.
stimmt jemand zu??
Juja



Anmeldungsdatum: 02.04.2006
Beiträge: 115

BeitragVerfasst am: 10. Apr 2006 20:06    Titel: Re: Deutsch Antworten mit Zitat

Schoki hat Folgendes geschrieben:


Hätte auch eine Frage:
Und zwar...kann mir jemand sagen, wie man bei einer "Erzähltechnischen Analyse" der Romananfänga vorgeht? Weil wir das gar nicht gemacht haben (s. Thematischer Schwerpunkt 3: Traditionelle und moderne Form des Roman am Beispiel des Epochenumbruchs)
auch haben wir keine Texte zur Romantheorie gemacht. Deshalb würd mich wohl interessieren, was ihr so gemacht habt!
Danke schonmal

ich hasse es auch so, dass da nich einfach ein oder 2 texte zur romantheorie vorgegeben werden können. wir haben einen text von fontane über romane gelesen, aber das einzig wichtige in diesem text war das zitat, was in meinem beitrag über diesem hier steht.
und dann haben wir noch einen von marcel reich-ranicki gelesen, den ich ja liebe, aber dessen text wir denke ich mal nicht brauchen.
vermutlich ist es nur dazu da, damit man ein gefühl für romane bekommt

zur analyse der erzähltechnik ist folgendes wichtig:
ist der erzähle, der nicht mit dem autor zu verwechseln ist, personal, auktorial oder neutral?
1.) auktorial ist er, "wenn man merkt, dass er da ist"; er greift kommentierend ins geschehen ein, er ist allwissend (omnipotent), gibt allgemeine reflexionen oder urteile über personen, ansprachen an den leser, kann hinweise auf kommendes geben, steht außerhalb der dargestellten welt und kann sich aber in das geschehen einschalten.
2.) personal ist er, wenn er quasi in eine rolle schlüpfst. du kannst beim lesen vielleicht vergessen, dass es überhaupt einen erzähler gibt, weil er als meißt als erzähler der 3.person singular nur die ansichten der person weiß und auch nur erlebt, was diese person erlebt. "er blickt mit deren augen in die welt"
es entsteht ein eindruck der unmittelbarkeit, meißt gibt er auch direkte dialoge wieder, bewusstseinsprozesse der person durch innere monologe ooder erlebte rede (wie bei harry potter z.b.+g+)
3.)neutral, wenn er ganz einfach höchste objektiv ist, er berichtet nur, das buch liest sich quasi selbst vor ohne zwischenebemerkungen des erzählers oder es liegt ganz einfach ein szenisches erzählen vor.

--> wichtig ist, dass du beim bestimmen dieser 3 erzähler nie erwartest, dass ein erzähler in deinem vorliegenden text ALLE dieser kriterien erfüllt.
es ist echt kacke sowas zu bestimmen, ich hasse es


der erzählstandort?
distanz? nähe? räumlich und/oder zeitlich zu den erzählten vorgängen und zu den personen
merksatz: je weiter die distanz, desto größer der überblick über das geschehen (in traditionellen romanen hat der erzähler z.b. oft einen olympischen standort)
je größer die nähe, desto spannungsfördernder die illusion des miterlebens für den leser (geringer überblick, direkt aus geschehen heraus)

aussensicht? innensicht?
aussensicht: beschränkung auf darstellung der firguren/handlung
innensicht: "hineinblicken"; darstellung von gedanken und gefühlen (uneingeschränkte innensicht in alle figuren hat nur der allwissende er-sie-erzähler)

erzählhaltung
haltung des erzählers zum erzählten und den personen
im prinzip muss man sich dort ahlt selbst adjektive überlegen, die das treffend beschreiben.
kriterien sind aber: ist er affirmativ, empathisch, zustimmend, neutral, skeptisch-schwankend, distanziert, humorvoll, ironisch, kritisch, ablehnend?

behält der erzähler das wort? : erzählbericht, beshreibungen, reflexionen, kommentare?
kommen figuren zu wort? figurenrede, direkte wiedergabe, szenisches erzählen, indirekte wiedergabe, indirekte rede? bewusstseinsstrom, innere monologe, erlebte rede?

wie ist das verhältnis von erzählter zeit zur erzählzeit?
die erzählzeit ist die zeit, die man quasi braucht um den text zu lesen
die erzählte zeit ist die zeit, die geschildert wird, beschreibt der erzähler das geschehen eines tages? von 10 jahren? von einer sekunde?

beim szenischen erzählen z.b. entsprechen sich erzählte zeit und erzählzeit meist. das nennt man zeitdeckung
zeitraffung ist es wenn die erzählzeit kürzer ist als die erzählte zeit. z.b. wenn ejmand 10 jahre beschreibt, aber du nur 10 minuten brauchst um den text zu lesen
zeitdehnung ist es wenn die erzählte zeit kürzer ist als die erzählzeit.
jemand beschreibt dir zum beispiel minutenlang ein gefühl, was aber nur eine sekunde andauerte. du brauchst also länger zum lesen als die figur das geschehen erlebt hat.
zeitsprünge sind extreme zeitraffungen

ist der leser real oder implizit?
real, wenn er aus konkreter situation liest. fördert individuelles verständnis vom erzählten
implizit, wenn er z.b. ausdrücklich angesprochen wird, im text präsent ist, mit ihm korrespondiert wird und/oder ihm etwas zugemutet wird.

hoffe das hilft Tanzen
morgen sinds nur noch 9 tage +schluck+

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Julietta



Anmeldungsdatum: 10.04.2006
Beiträge: 24
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BeitragVerfasst am: 10. Apr 2006 20:09    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin echt froh dieses Forum entdeckt zu haben. Vor allem, wenn man in so eine Paniksituation kommt und nun weiß, wo man u.a. noch nachfragen kann smile
Juja



Anmeldungsdatum: 02.04.2006
Beiträge: 115

BeitragVerfasst am: 10. Apr 2006 20:12    Titel: Antworten mit Zitat

hendrik hat Folgendes geschrieben:
das is hier ja voll optimal alles;)

aber ein paar fehler sind auf jeden fall dabei, ich meine hier grad gelesen zu haben, dass der charakter des phillip nicht tragisch sei, das stimmt ja aber überhaupt nich, denn im schillerschen sinne ist er die tragische fugur schlechthin. nämlich weil er gleichzeitig in einem zwiespalt zwischen königlicher rolle und mensch steht. und gerade dieses scheitern als gesetzliche notwendigkeit versteht schiller als tragisch in seinem sinne.

so hab ich es jedenfalls verstanden aus meinen unterlagen.
stimmt jemand zu??


nee, er is nicht tragisch nach schiller. wir haben festgehalten, dass schiller im don karlos keine figur so konzipiert hat, dass sie in seinem sinne tragisch ist.
der konflikt mensch-königspflichten ist ebi phillip nur scheinbar einer.
erstmal opfert er karlos gern (also keine tragische figur im konflikt vaterrolle-königsrolle. es gibt zwar dieses beispiel von schiller von dem tragischen könig, der seine kinder zum wohle der allgemeinheit opfert, aber der könig hat seine kinder ja geliebt und sich trotzdem moralisch richtig und gegen sie entschieden. phillip opfert karlos nich gegen phillips wunsch sondern er macht es gerne, weil er rein gar nichts für karlos empfindet. also keint ragischer konflikt)

konflikt könig und wunsch nach freund ist bei phillip auch nicht tragisch, da von vorne herein die moralische zweckmäßigkeit fehlt.

er steht nie vor wirklich moralischen entscheidungen. er hat ja nichts, was er wirklich von herzen liebt, gegen das er sich dann moralisch entscheiden könnte.

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schoki
Gast





BeitragVerfasst am: 10. Apr 2006 20:17    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, es stimmt schon, dass Phillip eine tragische Figur ist, aber ich habe aus der Lektürehilfe vom Klett Verlag, dass man das halt nicht Tragik nennen darf, weil Don Carlos kein tragischer Roman ist, sondern ein Drama

"Offensichtlich ist keine der Figuren des "Don Carlos" so angelegt, dass sie Schillers (späterem) Tragikbegriff entsprechen würde. Es wäre allenfalls zu überlegen, ob man den tragischen Konflikt statt in den Personen vielmehr in dem konflikt von Idee und Realität sehen könnte.
Doch hier von Tragik zu sprechen wäre eine sehr ungenaue und Schillers Theorie nicht gemäße Redeweise. Denn erstens fehlt bei einer "gesetzlichen notwendigkeit" die Entscheidungsfreiheit, die die Voraussetzung eines inneren Konflikts ist; und zweitens, vor allem, fehlt der tragische Held, der die Konfliktsituation bewußt und leidend durchlebt." (Klett Lektürhilfe)
schoki
Gast





BeitragVerfasst am: 10. Apr 2006 20:20    Titel: Antworten mit Zitat

puh=) ich dacht schon ich würde mit meiner Auffassung nun alleine stehen und hätte mich mit dem Begriff des "tragischen" voll vertan..=)
naja, dann scheint das doch nicht falsch sein, was ich hier gepostet habe=)
hendrik
Gast





BeitragVerfasst am: 10. Apr 2006 20:21    Titel: Antworten mit Zitat

naja, dass sind dann wohl die zentralabi-probleme. jeder lehrer macht es anders und interpretiert es anders.

aber in der don carlos klett-ausgabe mit materialien steht in der einleitung der materialien folgendes:

...aus dieser sicht erweist sich auch die figur des königs als die eigentliche tragische figur, muß er doch in seiner person selbst diesen unüberwindlichen zwiespalt von königlicher gestalt und mensch austragen (kapitel VI)....

und jezt?
schoki
Gast





BeitragVerfasst am: 10. Apr 2006 20:22    Titel: @juja Antworten mit Zitat

woah...ich hab gar nicht gesehen, was du mir gepostet hast, zu meiner Frage
Recht herzlichen Dank...ich denke, dass hilft mir wirklich weiter=)
hm...wenn Fragen sonst sind, kann ich auch wohl versuchen, die zu bewantworten=)
Juja



Anmeldungsdatum: 02.04.2006
Beiträge: 115

BeitragVerfasst am: 10. Apr 2006 20:27    Titel: Antworten mit Zitat

vielleicht hat das aus dem klett-buch nix damit zu tun, dass er sich moralisch entscheidet, sondern es macht ihn irgendwo tragisch, dass er den konflikt nie überwinden kann, weil er eben keine moralisch entscheidungsmöglichkeit hat

aber entscheidet elisbeth sich nich irgendwie tragisch, wenn sie zu karlos sagt, dass er seine liebe spanisch schenken soll und nicht ihr? immerhin hat sie auch irgendwo gefühle für ihn, entscheidet sich aber "für das allgemeinwohl" obwohl da fraglich ist, inwiefern karlos' liebe für spanien spanien wirklich hilft...
ach man, ich hab langsam ECHT panische panik

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hendrik
Gast





BeitragVerfasst am: 10. Apr 2006 20:37    Titel: Antworten mit Zitat

in dem einen text von schiller heißt es ja, dass nich eine einzelne begebenheit das tragische ausmacht, sondern erst eine reihe von begebenheiten, also die handlung. deshalb werd ich einfach schreiben, dass alle figuren in gewissen maße was tragisches an sich haben und alle zusammen die tragik im don carlos ausmachen. fertig! smile

und wenns dann falsch is, dann isses das schicksal, dann ende ich halt tragisch in meinem sinne Big Laugh .

ne, jedenfalls is diese frage nach dem tragische bei leuten aus meinem kurs schn öfter in den letzten tagen aufgekommen, und sie sehen auch phillip als tragische figur an, dann wirds ja auch irgendwo seine richtigkeit haben!
schoki
Gast





BeitragVerfasst am: 10. Apr 2006 20:40    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe leider noch eine Frage zum 3 Thematischen Schwerpunkt. Ich sehe gerade, dass unser Lehrer anscheinend die Hälfte nicht gemacht hat.
Zur biografischen und historischen Einordnung des Romans "Mathilde Möhring" kann ich gar nichts sagen...Hat vielleicht da jemand was im Unterricht gemacht?
Wäre echt nett, wenn mir jemand helfen könnte
hendrik
Gast





BeitragVerfasst am: 10. Apr 2006 20:48    Titel: Antworten mit Zitat

JA!

zu mathilde:
1.: fontanes bio is ja klar
2.: epochal haben wir poetischer realismus (hier war fontane akitv). außerdem haben wir die angrenzenden epochen gemacht> vormärz und naturalismus

zu kunsts.M:
1.: wieder die bio
2.: weimarer republik, expressionismus (besonder aber neue sachlichkeit)

> alles kannste am besten schnell im netz, wikipedia nachgucken
schoki
Gast





BeitragVerfasst am: 10. Apr 2006 20:53    Titel: Antworten mit Zitat

Jau, super=)
Das ist echt blöd,wenn man im Nachhinein merkt, dass man nicht die zentralen Punkte gemacht hat, weil man statt dessen
-"Faust 1" gelesen hat (weil unser Lehrer der Überzeugung ist, dass es als Deutsch Lk Schüler peinlich ist, zu sagen, man hätte im LK nie Faust gemacht)
-"Der Vogel ist ein Rabe" gelesen
und "Simple Storie"s von Ingo Schultze
- ach ja...und "die Leiden des jungen Werther"
im Nachhinein ärger ich mich echt über meinen Lehrer=))
hendrik
Gast





BeitragVerfasst am: 10. Apr 2006 20:57    Titel: Antworten mit Zitat

ja wir haben auch noch mal eben schnell goehtes iphegenie auf tauris nd dürrenmatts die physiker reingezogen. uns fehlt aber auch zB das komplette hilde domin gedicht, aber da will ich mich auch erst am we mit befassen.
das is echt alles n scheiss, gottseidank dass unsere lehrer das selbst nachgucken und ncih irgendwelche germanistik freaks aus einem anderen teil niedersachsens Big Laugh
schoki
Gast





BeitragVerfasst am: 10. Apr 2006 21:03    Titel: Antworten mit Zitat

Da geb ich dir Recht=)
Hilde Domin haben wir gemacht, ist aber nicht wirklich schwer!
Sie möchte halt die "apfelblütensprache" erfinden=P
Naja, dann mal viel Spaß mit Hilde Domin...ich finde Celan ja viel blöder=PP mal schauen, wie ich so zurecht komme=)
hendrik
Gast





BeitragVerfasst am: 10. Apr 2006 21:06    Titel: Antworten mit Zitat

ach du scheisse, die apfelblütensprache traurig wer will die nich efinden? naja, hört sich ja spannend an! wird ein geiles we denk cih! Hilfe statt Prost . =)
hoffe ich habs bald hintermir. so jetz mach ich aber erst mal ne pause und lern was fürs leben statt nur für eine prüfung. pocher kommt nämlich gleich Big Laugh !
Juja



Anmeldungsdatum: 02.04.2006
Beiträge: 115

BeitragVerfasst am: 10. Apr 2006 21:17    Titel: Antworten mit Zitat

wir mussten uns für 18 euro sweet sixteen von birgit vanderbeeke kaufen und haben es nur 2 wochen besprochen.
das buch ist so der schlimmste schwachsinn überhaupt. oh man ey. mein hassbuch schlechthin.


soll man mathilde und kunstseidenes mädchen ejtzt epochal einordnen? oder in die bio leute??? also kapier ich jetz nich ganz
was in fontanes leben passierte, was ich ihn zu mathilde angeregt haben könnte? oder bloß in welche epoche mathilde passt? epoche weiß ich, aber bios hab ich mir so gar nich angeguckt, außer von goethe und schiller
+lol+ blöde frage, aber ich brauch echt eine antwort

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BeitragVerfasst am: 10. Apr 2006 21:23    Titel: Antworten mit Zitat

also...mit der Epoche bin ich mir jetzt auch überhaupt nicht sicher...unser lehrer hat uns in der letzten Stunde wohl nahgelegt, wir sollten uns mit dem bürgerlichen realismus befassen, um mathilde möhring geschichtlich einzuordnen..mehr kann ich da irgendwie auch noch nicht zu sagen....da befass ich mich morgen mit=)
Juja



Anmeldungsdatum: 02.04.2006
Beiträge: 115

BeitragVerfasst am: 10. Apr 2006 21:28    Titel: Antworten mit Zitat

bürgerlicher realismus weiß ich. das sagt ja schon der themanschwerpunkt, hab jetz den egnauen wortlaut des schwerpunkts vergessen. aber da gehts doch um epochenumbruch und die jahreszahl steht auch dabei.
1839 bis 1890 ist bürgerlicher realismus. wann würde noch mal mathile geschrieben.
also fontane hats 1891 begonnen. eben am epochenumbruch von bürgerlichem realismus - naturalismus

aber dann noch mal in die biografie?
boah bin ich verwirrt

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Julietta



Anmeldungsdatum: 10.04.2006
Beiträge: 24
Wohnort: Hannover

BeitragVerfasst am: 10. Apr 2006 21:52    Titel: wichtig Antworten mit Zitat

Also folgendes:

Einmal muss man wissen, was in der Zeit alles so historisch ablief, um den Roman einordnen zu können. Das kunstseidene Mädchen war zum Beispiel kurz vor der Machtergreifung Hitlers und hat ja auch ein paar antisemitische Sequenzen.
Die Biografie ist in sofern wichtig, da es zwischen der Geschichte an sich und dem Leben des Autors parallelen geben kann.

Beispiel Mathilde Möhring:
Sie emanzipiert sich zwar, doch auf Kosten anderer. Das nennt man Emanzipation ohne Herzensbildung.
Fontanes doppelte Optik in Bezug auf Mathilde:
- Vorbild als emanzipierte Frau, in der patriarchalischen Gesellschaft der Zeit
- Kritik am ausgeprägten Utilitarismus, d.h. Mathildes Emanzipation auf Kosten Hugos

--> Fontanes Intention: Veranschaulichung der Ambivalenz des sozialen Aufstiegs - er sieht das ganze also quasi von zwei Seiten.

Diese ambivalente Haltung Fontanes wird also im Roman aufgegriffen und ist gleichzeitig "Teil" seiner Biografie ( = z.B. Entwicklung einer ambivalenten Haltung der Politik gegenüber: mal war er politisch - konservativ --> bejaht das Preußentum; mal war er radikal-demokratisch --> siehe "dresdner Zeitung")
Juja



Anmeldungsdatum: 02.04.2006
Beiträge: 115

BeitragVerfasst am: 10. Apr 2006 21:56    Titel: Antworten mit Zitat

ach herrje, das hatten wir ja nie.
aber danke, dass dus schreibst.

wohnst du direkt in hannover? ich wohl in hameln.

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