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Wolfgang Borchert "Die Kegelbahn"
 
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jule2000
Gast





BeitragVerfasst am: 08. Apr 2006 15:34    Titel: Wolfgang Borchert "Die Kegelbahn" Antworten mit Zitat

Hallo,
ich soll zu Montag eine Interpretation zur Kurzgeschichte "Die Kegelbahn" von Wolfgang Borchert schreiben, aber die muss richtig gut werden, damit ich meine vermasselte Klausur ausbügeln kann!
Ich habe den Text schon zur Nachkriegsliteratur zugeordnet. Es wird ja schließlich ein kriegsszenario beschrieben. ich weiß aber jetz nicht so wirklich, was in meine Interpretation alles rein muss. Am Anfang des Textes steht zum Beipiel ein Gedicht, muss ich das auch interpretieren???
Irgendwie klingt der text auch komisch...FAZIT.ich bin mit der Interpretation überfprdert...bitte bite ich brauche HILFE!!!

Hier nun die Kurzgeschichte:

Wir sind die Kegler.
Und wir selbst sind die Kugel.
Aber wir selbst sind auch die Kegel,
die stürzen.
Die Kegelbahn, auf der es donnert,
ist unser Herz.

Die Kegelbahn

Zwei Männer hatten ein Loch in die Erde gemacht. Es war ganz geräumig und beinahe gemütlich. Wie ein Grab. Man hielt es aus.
Vor sich hatten sie ein Gewehr. Das hatte einer erfunden., damit man damit auf Menschen schießen konnte. Meistens kannte man die Menschen gar nicht. Man verstand nicht mal ihre Sprache. Und sie hatten einem nichts getan. Aber man mußte mit dem Gewehr auf sie schießen. Das hatte einer befohlen. Und damit man recht viele von ihnen erschießen konnte, hatte einer erfunden, daß das Gewehr mehr als sechzigmal in der Minute, schoß. Dafür war er belohnt worden.
Etwas weiter ab von den beiden Männern war ein anderes Loch. Da guckte ein Kopf raus, der einem Menschen gehörte. Er hatte eine Nase, die Parfüm riechen konnte. Augen, die eine Stadt oder eine Blume sehen konnten. Er hatte einen Mund, mit dem konnte er Brot essen und Inge sagen oder Mutter. Diesen Kopf sahen die beiden Männer, denen man das Gewehr gegeben hatte. Schieß, sagte der eine.
Der schoß.
Da war der Kopf kaputt. Er konnte nicht mehr Parfüm riechen, keine Stadt mehr sehen und nicht mehr Inge sagen. Nie mehr. Die beiden Männer waren viele Monate in dem Loch. Sie machten viele Köpfe kaputt. und die gehörten immer Menschen, die sie gar nicht kannten. Die ihnen nichts getan hatten und die sie nicht mal verstanden. Aber einer hatte das Gewehr erfunden, das mehr als sechzigmal schoß in der Minute. Und einer hatte es befohlen.

Allmählich hatten die beiden Männer so viele Köpfe kaputt gemacht, daß man einen großen Berg daraus machen konnte. Und wenn die beiden Männer schliefen, fingen die Köpfe an zu rollen. Wie auf einer Kegelbahn. Mit leisem Donner. Davon wachten die beiden Männer auf.
Aber man hat es doch befohlen, flüsterte der eine.
Aber wir haben es getan, schrie der andere. Aber es war furchtbar, stöhnte der eine. Aber manchmal hat es Spaß gemacht, lachte der andere.
Nein, schrie der Flüsternde. Doch, flüsterte der andere, manchmal hat es Spaß gemacht. Das ist es ja. Richtig Spaß. .Stunden saßen sie in der Macht Sie schliefen nicht. Dann sagte der eine: Aber Gott hat uns so gemacht.
Aber Gott hat eine Entschuldigung, sagte der andere, es gibt ihn nicht. Es gibt ihn nicht? fragte der erste. Das ist seine einzige Entschuldigung, antwortete der zweite.
Aber uns - uns gibt es, flüsterte der erste. Ja, uns gibt es, flüsterte der andere. Die beiden Männer, denen man befohlen hatte, recht viele Köpfe kaputt zu machen, schliefen nicht in der Nacht. Denn die Köpfe machten leisen Donner.
Dann sagte der eine: Und wir sitzen nun damit an.
Ja, sagte der andere, wir sitzen nun damit an. Da rief einer: Fertigmachen. Es geht wieder los.
Die beiden Männer standen auf und nahmen
das Gewehr. -
Und immer, wenn sie einen Menschen sahen,
schossen sie auf ihn. Und immer war das ein
Mensch, den sie gar nicht kannten. Und der
ihnen nichts getan hatte. Aber sie schossen
auf ihn. Dazu hatte einer das Gewehr erfunden. Er war dafür belohnt worden. Und einer
einer hatte es befohlen.

Wolfgang Borchert
Jule2000
Gast





BeitragVerfasst am: 08. Apr 2006 18:07    Titel: Antworten mit Zitat

Ich gehe übrigens in die 12. Klasse des Gymnasiums und mache dieses jahr mein Abitur.
Zauberwürfel
Ehrenmoderator


Anmeldungsdatum: 05.08.2004
Beiträge: 754
Wohnort: Osnabrück

BeitragVerfasst am: 09. Apr 2006 12:35    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Jule!

Irgendwie eine komische Textzusammensetzung- findest du nicht?
Schau dir einmal Gedicht und Text unabhängig voneinander an.
Mir scheint es so, dass das Gedicht doch sehr ernst und realistisch gemeint ist, während die Kurzgeschichte einen ganz anderen Ton "drauf hat" und beim ersten Lesen nicht so aufgefasst werden sollte wie das Gedicht. Natürlich sind auch ernste Elemente enthalten, aber einige Sätze erscheinen mir nahezu ironisch und/oder sarkastisch.

In eine Interpretation gehört hier sicherlich auch die Erwähnung des Gedichtes, da es ja vielleicht auch als Gegensatz von Borchert gedacht ist.
Weißt du, was sonst alles in eine schriftliche Interpretation hineingehört?

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Und denkt dran:
http://www.mysmilie.de/smilies/schilder/4/img/022.gif Augenzwinkern
Jule2000
Gast





BeitragVerfasst am: 09. Apr 2006 13:06    Titel: Antworten mit Zitat

Sein sarkastischer Ton ist mir auch aufgefallen. Es wirkt alles so kühl und distanziert. Er betont auch immer wieder, dass menschen abgschossen werden, die man nicht kennt und versteht.
Ich weiß, dass bei einer Gedichtinterpretation stilistische Mittel und so hineigehören, aber ist das auch be kurzprosa so? Soll ich bei dem Text auch Zeile für zeile analysieren?
Auch das gespräch zwischen den Soldaten ist sher verwirrend, weil man nicht weiß, wer was sagt. Ist die Deutungsabischt richtig, wenn ich sage er will auf die sinnlosigkeit des krieges aufmerksam machen und darauf, dass Menschen sagen sie befolgen Befehle um damit sich aus der Verantwortung zu entziehen?
Als ersten sagt man in einer Interpretation etwas über den Autor, da habe ich mir auch schon eine Biografie rausgesucht. Dann sollte man kurz den Inhalt wiedergeben. bis dahin hab ich das auch schon geschrieben. Nur irgendwie fehlt mir ein Anfang und die Vorgehensweise für die Interpretation...Ich finde diesen text nich eindeutig zu interpretieren...
Zauberwürfel
Ehrenmoderator


Anmeldungsdatum: 05.08.2004
Beiträge: 754
Wohnort: Osnabrück

BeitragVerfasst am: 09. Apr 2006 13:11    Titel: Antworten mit Zitat

Dann schreib doch gerade das da rein.
Dass man den Text aus der einen und anderen Perspektive betrachten, analysieren und interpretieren kann.

Natürlich sollst du nicht Zeile für Zeile interpretieren, das wäre ja Erbsenzählerei, aber du solltest schon den Satzbau, die Wortwahl, stilistische Elemente, Absichten in Zusammenhang mit Entstehungszeit etc. mit in die Interpretation nehmen.
Achte aber darauf, dass du nur kurz den Autoren erwähnst und keinen Roman über seine Biographie schreibst. Z.b. ob Borchert selbst im Krieg war oder dergleichen.

Deinen Interpretations- und Deutungsansatz finde ich übrigens schon gut!
Findest du Belege dafür oder hast du noch einen anderen Ansatz, den du belegen kannst?

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Jule2000
Gast





BeitragVerfasst am: 09. Apr 2006 13:21    Titel: Antworten mit Zitat

Zum Beispiel finde ich, dass gerade das Gedicht verdeutlicht, dass wir Menschen sowohl zerstörer (Kugel) als auch Opfer (Kegel) sind.
Zauberwürfel
Ehrenmoderator


Anmeldungsdatum: 05.08.2004
Beiträge: 754
Wohnort: Osnabrück

BeitragVerfasst am: 09. Apr 2006 13:26    Titel: Antworten mit Zitat

Schön.
Und siehst du jetzt den Kontrast zwischen Text und Gedicht? Vor allem in der Sprache?
Natürlich wird im Text auch gesagt, dass wir Opfer sind- schließlich wird ein Gegner immer weggeschossen, man kennt den Gegner nicht, aber Borchert drückt sich einfach ganz anders unterschiedlich aus.

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jule2000
Gast





BeitragVerfasst am: 09. Apr 2006 13:30    Titel: Antworten mit Zitat

Ok, vielen Dank erstaml für deine Unterstützung!!!
Ich werd mich jetzt mal dran setzten und das Ding schreiben.
Weißt du zufällig wie viele Wörter bei einer Kurzprosainterpretation erwartet werden???
Zauberwürfel
Ehrenmoderator


Anmeldungsdatum: 05.08.2004
Beiträge: 754
Wohnort: Osnabrück

BeitragVerfasst am: 09. Apr 2006 13:31    Titel: Antworten mit Zitat

Ne, das ist immer unterschiedlich.
Ich bräuchte da wahrscheinlich mehr Wörter für, weil ich manchmal recht kompliziert und ausschweifend schreibe, ansatt schnell auf den Punkt zu kommen Augenzwinkern

Ich hoffe, ich konnte dir etwas helfen!

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yusuf
Gast





BeitragVerfasst am: 18. Mai 2019 18:23    Titel: zum thema Antworten mit Zitat

ich weis es ist schon paar Jahre her aber dass ist kein Gedicht sondern eine Kurzgeschichte weswegen der ton auch so kühl ist dass du dein Abitur am machen warst lässt mich schmunzeln da ich in der 8. Klasse bin
yusuf
Gast





BeitragVerfasst am: 18. Mai 2019 18:25    Titel: Re Antworten mit Zitat

und viel mehr Ahnung habe als du aber naja nh
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