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Gedichtinterpretation: Heinrich Heine ,,Die Wanderratten&quo
 
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Gast






BeitragVerfasst am: 23. Apr 2006 17:15    Titel: Gedichtinterpretation: Heinrich Heine ,,Die Wanderratten&quo Antworten mit Zitat

Hey Leute!!!!

Ich schreibe in Deutsch eine Facharbeit über Heinrich Heine als politishcen SChriftsteller!!!
Mein lehrer hat mir als lyrisches Beispiel für die politischen Interessen Heines das Gedicht ,,Die Wanderratten" empfohlen.

Ich bitte um einige Deutungs- und mögliche Interpreationsansätze für das Gedicht!!!!

Danke

Es gibt zwei Sorten Ratten:
Die hungrigen und satten.
Die satten bleiben vergnügt zu Haus,
Die hungrigen aber wandern aus.

Sie wandern viel tausend Meilen,
Ganz ohne Rasten und Weilen,
Gradaus in ihrem grimmigen Lauf,
Nicht Wind noch Wetter hält sie auf.

Sie klimmen wohl über die Höhen,
Sie schwimmen wohl durch die Seen;
Gar manche ersäuft oder bricht das Genick,
Die lebenden lassen die toten zurück.

Es haben diese Käuze
Gar fürchterliche Schnäuze;
Sie tragen die Köpfe geschoren egal,
Ganz radikal, ganz rattenkahl.

Die radikale Rotte
Weiß nichts von einem Gotte.
Sie lassen nicht taufen ihre Brut,
Die Weiber sind Gemeindegut.

Der sinnliche Rattenhaufen,
Er will nur fressen und saufen,
Er denkt nicht, während er säuft und frißt,
Daß unsre Seele unsterblich ist.

So eine wilde Ratze,
Die fürchtet nicht Hölle, nicht Katze;
Sie hat kein Gut, sie hat kein Geld
Und wünscht aufs neue zu teilen die Welt.

Die Wanderratten, o wehe!
Sie sind schon in der Nähe.
Sie rücken heran, ich höre schon
Ihr Pfeifen - die Zahl ist Legion.

O wehe! wir sind verloren,
Sie sind schon vor den Toren!
Der Bürgermeister und Senat,
Sie schütteln die Köpfe, und keiner weiß Rat.

Die Bürgerschaft greift zu den Waffen,
Die Glocken läuten die Pfaffen.
Gefährdet ist das Palladium
Des sittlichen Staats, das Eigentum.

Nicht Glockengeläute, nicht Pfaffengebete,
Nicht hochwohlweise Senatsdekrete,
Auch nicht Kanonen, viel Hundertpfünder,
Sie helfen Euch heute, Ihr lieben Kinder!

Heut helfen Euch nicht die Wortgespinste
Der abgelebten Redekünste.
Man fängt nicht Ratten mit Syllogismen,
Sie springen über die feinsten Sophismen.

Im hungrigen Magen Eingang finden
Nur Suppenlogik mit Knödelgründen,
Nur Argumente von Rinderbraten,
Begleitet mit Göttinger Wurst-Zitaten.

Ein schweigender Stockfisch, in Butter gesotten,
Behaget den radikalen Rotten
Viel besser als ein Mirabeau
Und alle Redner seit Cicero.
Sirius



Anmeldungsdatum: 29.04.2006
Beiträge: 180
Wohnort: Erlangen

BeitragVerfasst am: 30. Apr 2006 20:07    Titel: Wanderratten Antworten mit Zitat

Der Kern ist doch eigentlich klar:
Die Gesellschaft besteht aus Reichen und Armen. Die Reichen bleiben saturiert sitzen, die Armen müssen auswandern. Man ist sie damit jedoch nicht los, denn - durch ihre Lebenssituation radikalisiert - werden sie für alle zu einer Bedrohung. Wer diese Bedrohung vermeiden will, muss den Menschen zu essen geben.
Also: Sozialpolitik - wenn schon nicht aus Menschlichkeit, so doch aus selbsterhaltender Klugheit!

Gruß
Sirius

_________________
"So tauml' ich von Begierde zu Genuss,
Und im Genuss verschmacht' ich nach
Begierde." (Wald und Höhle)
Gast






BeitragVerfasst am: 30. Apr 2006 21:30    Titel: Antworten mit Zitat

Informier dich auch noch um Vormärz und Literatur des "Jungen Deutschlands".
Welche Assoziationen wecken Ratten? Denk auch an den Rattenfänger von Hameln. politische Rolle des Bürgertums
Und die Ironie Heines (kannste tausend Bücher zu finden).

Pfaffengebete - Pfaffe, stark abwertend für Pfarrer

(nur ne Idee -Bezug auf Rom: Rom wurde während der Völkerwanderung erobert und geplündert
Legion
Senat
Palladium
Senatsdekrete
Redekünste
Syllogismen Sophismen
Cicero.
Gast






BeitragVerfasst am: 13. Mai 2006 16:40    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Leute!!

Ich habe Probleme bei der Zuordnung sparchlicher Mittel in bestimmten Gedichtspassagen aus dem Gedicht ,,Waderratten"!
Also mir ist schon bewusst, dass ich die Analyse selber machen muss. Das aheb ich auch folglich jetzt gemacht. Nur bin ich dabei auf einige Haken getroffen.

Es handelt sich um folgende Verse:

,,Nicht Wind noch Wetter"

,,ganz radikal, ganz rattenkahl"

,Sie hat kein Gut, sie hat kein Geld"

,, o wehe!"

,,nicht Glockengeläute, nicht Pfaffengebete,
nicht hochwohlweise Senatsdekrete,
auch nicht Kanonen, viel Hundertpfunder,
Sie helfen Euch heute Ihr lieben Kinder"

Desweiteren verstehe ich die letzten 2 SAtrophen des Gediochts nicht so richtig:

Im hungrigen Magen Eingang finden
Nur Suppenlogik mit Knödelgründen,
Nur Argumente von Rinderbraten,
Begleitet mit Göttinger Wurst-Zitaten.

Ein schweigender Stockfisch, in Butter gesotten,
Behaget den radikalen Rotten
Viel besser als ein Mirabeau
Und alle Redner seit Cicero.

Was hat es mit Suppenlogik auf sich?
Warum Göttinger Wurst-Zitaten?


Bitte helft mir? Denn für die Analyse benötige ich diese Sachen unbedingt...bittte bitte!!!!
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