Joseph von Eichendorff: Abend

Marona · Anmeldungsdatum: 02.05.2006 Beiträge: 2

Hallo!

Bräuchte hilfe zu dem Gedicht Abend von Eichendorff, nicht DER ABEND, er hat zwei mit dem selben Titel geschrieben.
ICh denke, dass ich meine Aufgaben eigentlich selber lösen kann, wenn ich denn den Inhalt verstehen würde.
Hat einer von euch Ahnung?

Die Aufgaben dazu:
1. Stelle Motive und ihre Bezüge graphisch dar.
2. Sammle verdeckte und offene Motive.
3. Erläutere die These von der religiösen Biographie.
4. Ergänze die Interpretation.

Abend

Gestürzt sind die goldnen Brücken
Und unten und oben so still!
Es will mir nichts mehr glücken,
Ich weiß nicht mehr, was ich will.

Von üppig blühenden Schmerzen
Rauscht eine Wildnis im Grund,
Da spielt wie in wahnsinnigen Scherzen
Das Herz an dem schwindligen Schlund. –

Die Felsen möchte ich packen
Vor Zorn und Wehe und Lust,
Und unter den brechenden Zacken
Begraben die wilde Brust.

Da kommt der Frühling gegangen,
Wie ein Spielmann aus alter Zeit,
Und singt von uraltem Verlangen
So treu durch die Einsamkeit.

Und über mir Lerchenlieder
Und unter mir Blumen bunt,
So werf ich im Grase mich nieder
Und weine aus Herzensgrund.

Da fühl ich ein tiefes Entzücken,
Nun weiß ich wohl, was ich will,
Es bauen sich andere Brücken,
Das Herz wird auf einmal still.

Der Abend streut rosige Flocken,
Verhüllet die Erde nun ganz,
Und durch des Schlummernden Locken
Ziehn Sterne den heiligen Kranz.

Wäre euch sehr dankbar, wenn ihr mir helfen könntet.
Danke,
Ramona

neuling · Gast

Bei dem Gedicht geht es um den Prozess des Vergessens und des Neuanfangs. Warscheinlich ist von gescheiterten Beziehung die rede. "üppig blühen blühenden Schmerzen" V.5 steht für einen schmerz der wie eine wachsende pflanze langsam zunimmt. "Das Herz an dem schwindligen Schlund" V.8 ist wie ein kind welches dort spielt und um das man sich hätte kümmern müssen, welches nun droht abzustürzen. Zudem gibt es den Ausdruck: Einen Stein auf dem Herzen haben, welcher zu Vers 9-10 passen würde, dass man diesen endlich von sich werfen kann. V.13-14 "da kommt der frühling gegangen, wie ein spielmann aus alter Zeit". spielmänner erzählten im mittelalter geschichten, der frühling könnte das lyrische ich an die alte zeit erinnern und somit auch eine geschichte erzählen (von der beziehung die nun schon 1 jahr vorüber ist)dann wäscht er sein herz durch die tränen und schließt mit dem thema ab.V.20 mit dem abend schließt das lyrische ich die beziehung ab und ist nun wieder frei.

Erstaunt · Gast

Eine Antwort nach fast 7 Jahren. Donnerwetter !

oberhaenslir · Anmeldungsdatum: 20.09.2007 Beiträge: 748