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Ich finde kein passendes Wort für ein Stilmittel
 
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Caree



Anmeldungsdatum: 05.12.2009
Beiträge: 49

BeitragVerfasst am: 29. Mai 2010 22:27    Titel: Ich finde kein passendes Wort für ein Stilmittel Antworten mit Zitat

Ich habe das Gedicht "Städter" von Alfred Wolfenstein. Darin kommen die Verse
"Ineinander dicht hineingehakt
Sitzen in den Trams die zwei Fassaden"

Das ist eine bildhafte Darstellung, aber keine Metapher, kein Vergleich.
Weiß jemand, wie man dieses Stilmittel nennen könnte? Einen Fachbegriff?
Danke!
Hirni
Gast





BeitragVerfasst am: 30. Mai 2010 07:09    Titel: Re: Ich finde kein passendes Wort für ein Stilmittel Antworten mit Zitat

Caree hat Folgendes geschrieben:
Das ist eine bildhafte Darstellung, aber keine Metapher, kein Vergleich.


Ach so, ist es nicht? Wusste gar nicht, dass in einer Tram Fassaden sitzen können.

Edit: Bitte kein Smilie-Spam, danke. Gruß, Thomas
Caree



Anmeldungsdatum: 05.12.2009
Beiträge: 49

BeitragVerfasst am: 30. Mai 2010 11:45    Titel: Antworten mit Zitat

Eine Metapher ist ein Vergleich ohne "wie". Ein bildhafter Vergleich, dessen Bilder man übertragen muss. Nach wikipedia ist eine Metapher "eine rhetorische Figur, bei der ein Wort nicht in seiner wörtlichen, sondern in einer übertragenen Bedeutung gebraucht wird, und zwar so, dass zwischen der wörtlich bezeichneten Sache und der übertragen gemeinten eine Beziehung der Ähnlichkeit besteht."

Die in der Tram sitzenden Fassaden sollen aussagen, dass die Fassaden eng an der Tram sind, das lyrische Ich sich eingeschlossen fühlt oder etwas ähnliches, hätte ich gedacht. Also übertrieben eine Enmpfindung dargestellt. Aber kein Bildhafter Vergleich/eine Metapher. Und ein Vergleich mit "wie" ist es sowieso nicht.

Oh... geschockt Ist das eine Hyperbel?
Hirni
Gast





BeitragVerfasst am: 30. Mai 2010 13:50    Titel: Antworten mit Zitat

Caree hat Folgendes geschrieben:
Die in der Tram sitzenden Fassaden sollen aussagen, dass die Fassaden eng an der Tram sind, das lyrische Ich sich eingeschlossen fühlt oder etwas ähnliches, hätte ich gedacht.


Vielleicht solltest du noch etwas mehr nachdenken? LOL Hammer

Fassaden "sitzen" doch überhaupt nicht. Häuser "haben" Fassaden. Also, wer oder was könnte denn in einer Tram "sitzen"? grübelnd

Caree: "Sitzt" meine Frisur auch richtig? LOL Hammer

Wörtliche Ebene = sitzen
Übertragene Ebene = Fassaden
(nicht umgekehrt!)
Hammer Was ist es? Hammer
Caree



Anmeldungsdatum: 05.12.2009
Beiträge: 49

BeitragVerfasst am: 31. Mai 2010 17:12    Titel: Antworten mit Zitat

Okay... äh.
Leute sitzen in einer Tram.
-Aber dass er sagen wollte "Ich nehme Leute wahr, als wären sie nichts weiter als unwichtige Fassaden, die ich nicht weiter beachte", finde ich unwahrscheinlich.
-"Die Leute sind nur Fassaden" Nein...
-Die Tram ist auch übertragen gemeint und es geht um etwas komplett anderes, z.B. Fassaden = Affen, Tram = Baum, sitzen = Nahrung suchen. Nein.

Ok, im Ernst: ich komme nicht drauf. unglücklich Bin immer noch für "Hyperbel".
Hirni
Gast





BeitragVerfasst am: 31. Mai 2010 21:16    Titel: Antworten mit Zitat

Caree hat Folgendes geschrieben:
Okay... äh.
Leute sitzen in einer Tram.


Natürlich sitzen Leute in einer Tram. Und die Tram ist auch wörtlich gemeint, denn es ist ja ein Stadtgedicht.

Schaut man in die Straße einer Stadt, so sieht man links und rechts zwei Häuserreihen.

Schaut man in eine Tram, sieht man in der Mitte den Mittelgang und links und rechts zwei Stuhlreihen. Die Leute, die dort auf den Stuhlreihen sitzen, haben so unbewegliche und teilnahmslose Gesichter, als wären es zwei Häuserfassaden. Das ist der Vergleich.

Natürlich ist es eine Metapher. Das "Sitzen" der Leute auf den Stuhlreihen ist die wörtliche Ebene, die Fassadenhaftigkeit die übertragene Bedeutung. Aber auch die Metapher bleibt thematisch im Rahmen: ein Phänomen der Stadt (Leute sitzen in Reihen in der Tram) wird mit einem Bild der Stadt verglichen (Häuserfassaden links und rechts). Wink
Caree



Anmeldungsdatum: 05.12.2009
Beiträge: 49

BeitragVerfasst am: 01. Jun 2010 12:14    Titel: Antworten mit Zitat

Ok, das leuchtet mir ein. Passt auch besser als meine Idee, weil Wolfenstein eher über den sozialen Aspekt des "Molochs Großstadt" schreibt. Danke. smile
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