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Gryphiussucks



Anmeldungsdatum: 03.10.2011
Beiträge: 1

BeitragVerfasst am: 03. Okt 2011 22:14    Titel: Sind noch Rechtschreibfehler in dem Text? Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Hallo, sind in der Analyse noch Rechtschreibfehler oder sonstige Fehler? Danke für Eure Hilfe, LG.

Meine Ideen:
Andreas Gryphius: ?An Eugenien?

Das Gedicht ?An Eugenien?, von Andreas Gryphius, stammt aus dem Jahre 1650, der Epoche des Barock. Das Leben von A.Gryphius war geprägt durch den frühen Tod seiner Eltern und dem Elend des 30-jährigen Krieges. Diese (frühen) Erfahrungen von Tod und Leid waren wohl die Hauptbeweggründe, in seinen Werken, immer wieder auf die Endlichkeit und Schnelllebigkeit allem menschlichen Seins hinzuweisen.

Das Sonett besteht aus vier Strophen, beide Strophen enthalten 4 Verse, die letzten beiden drei Verse. Das Gedicht ist durchgängig im sechs-hebigen Jambus geschrieben


Das Sonett handelt von dem Brief eines Liebespaares, der die Gefühle der Beiden zueinander
thematisiert. Das Gedicht wirkt desolat, aber dennoch optimistisch. In der ersten Strophe beschreibt das Lyrische Ich seine äquivalente Gefühlswelt, im Bezug zu der geliebten Frau. Es offebart sein Befinden, metaphorisch, als einen Wanderer, der sich nach Einbruch der Dunkelheit verlaufen hat, herumirrt und sich fürchtet. In der zweiten Strophe zeigt das Lyrische Ich seine Gefühle erneut, diesmal aber weitaus positiver. Der Inhalt des Briefes scheint ursächlich dafür zu sein, wird er doch als "Trost" beschrieben und mit dem Aufgang des Mondes verglichen. Das Bildnis des aufgehenden Mondes dient hier als Wegweiser für den verirrten Wanderer. Im übertragenen Sinne zeigt das Mondlicht dem Lyrischen Ich einen Weg aus seiner trübsinnigen Gemütslage auf. Die düstere Gedankenwelt des Lyrischen Ichs wird durch den Mondschein also sprichwörtlich ?erleuchtet?. Dies lässt den Rückschluss auf einen erfreulichen Inhalt des Briefes zu. Das Lyrische Ich wird anschließend von der Schreiberin aufgefordert, den Brief, nachdem es ihn gelesen hat, zu verbrennen. Hier gilt wieder der Schein des Feuers als Metapher, um die Empfindungen des Lyrischen Ichs zu offenbaren. Dies wird besonders in folgender Aussage des Liebhabers ersichtlich: ?Wolt ihr in meiner Nacht mich bey der Glut e`kennen? Diß meines Herzens Feu`r entdeckt ja wer ich sey". Diese Textstelle besagt, dass das Sinnbild des brennenden Briefes dazu dient, den Gemütszustand des Lyrischen Ichs zu ?beleuchten?. Daraufhin bemerkt das Lyrische Ich, dass allein das ?Feuer seines Herzens? ausreiche, um der Geliebten seine Gefühle zuzutragen, ob er nun wolle oder nicht. Hier hat das ?Feuer des Herzens? wieder die selbe metaphorische Bedeutung, wie die ?Glut`" des Briefes. In der vierten und letzten Strophe erklärt das Lyrische ich, dass das Papier des Briefes bloß seine Brust hätte berühren müssen, um in Flammen aufzugehen. Selbst die geweinten Tränen, um den Verlust des Briefes, im übertragenen Sinne das Ende der Liebe und des Lebens, seien nicht in der Lage, die Flammen zu erlöschen. Durch diese metaphorische Umschreibung betont das Lyrische Ich, dass die Liebe zu der Frau stärker als jeder schädliche Einfluss, der die Liebe zerstören könnte, ist. Der Brief brennt so stark, dass seine Tränen ihn nicht zu löschen vermögen, er sie also niemals aufhört zu lieben, selbst, wenn sie voneinander getrennt würden. Aus der Allegorie des brennenden Briefes kristallisiert sich insbesondere der Memento Mori-Gedanke heraus, symbolisiert der entflammte und zu Asche zerfallende Brief doch sowohl die Liebe, als auch das Leben, welche vergänglich sind, wie brennendes Papier.

Das Sonett wurde zu einer Zeit des Krieges und des Leidens geschrieben, was sich in der teilweise schwerfälligen und düsteren Wortwahl wiederspiegelt. Durch die Liebe konnten die Menschen sich von ihrer schlimmen Situation ablenken. Der schon genannte frühe Tod von Andreas Gryphius` Eltern, die Vertreibung und Zwangskatholisierung von Protestanten, durch den damaligen Landeshauptmann sowie der 30-jährige Krieg sind nur einige Aspekte, die Gryphius dazu veranlasst haben könnte, traurige Gedichte zu schreiben. Besonders die Einsamkeit, die Gryphius in dem Gedicht behandelt, lassen einen annehmen, dass Gryphius in dem Sonett seine eigene Biographie verarbeitet hat, war sein Leben doch von Verlust; Entbehrung; Einsamkeit und Sehnsucht geprägt, was er in beinahe allen seiner Werke zum Ausdruck bringt.


Abschließend lässt sich sagen, dass sich das Sonett ?An Eugenia" zweifelsfrei in die Zeit des Barocks einordnen lässt, obwohl es zu dieser Zeit keine klassische Liebeslyrik gab, von der sich das Sonett ?An Eugenien? überigens auch stilistisch deutlich unterscheidet. Es gab die hohe Liebeslyrik, die erotische Dichtung und die obszöne Dichtung. In der hohen Liebeslyrik wird die (oft unerreichbare) Dame in höchsten Tönen gelobt und begehrt, wie es auch das Lyrische Ich in Gryphius` Sonett ?An Eugenien" tut. Ein weiteres deutliches Zeichen dafür, dass das Sonett aus der Zeit des Barock stammt, ist die häufige Nutzung von Metaphern (Emblematik), welche für die barocke Lyrik typisch sind.
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