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Fuchs & Koschat (eilt) ABGABETERMIN nächste Woche
 
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Marx123
Gast





BeitragVerfasst am: 02. Jun 2006 19:47    Titel: Fuchs & Koschat (eilt) ABGABETERMIN nächste Woche Antworten mit Zitat

DRINGEND HILFE!!!!! Abgabetermin ist bereits nächste Woche...
Muss diese beiden Gedichte ausformulieren. Wer kann mir dabei helfen?

- bitte nur ernst gemeinte Zuschriften/Anworten!!!




Eduard Fuchs (1870 - 1937): Dichter da ist dein Platz!. -- 1894
Der modernen Dichtergeneration zugeeignet

Wo bei dem Schein von Gaslaternen
Mit Grüßen, Schreien, Hutgerück
Entleeren sich die Mietskasernen
Und hungernd Volk geht zur Fabrik -

Wo mächtig tost die Dampfmaschine,
Der Eisenräder dumpfer Schall,
Und himmelstrebende Kamine
Ausspein der Dämpfe giftgen Schwall —

Wo abends müd und abgerackert
Der Arbeitstross beim Flackerlicht,
Nachdem für heut er ausgebaggert,
Sich dann für kurze Rast verkriecht —

Wo auf der Großstadt Asphaltpflaster
Sich hinwälzt der brutale Sinn,
Wo Gummirad und Lumpenlaster
Gierkeuchend sucht nach Goldgewinn —

Wo man aus christlichem Erbarmen
Die Not steckt in ein Arbeitshaus,
Wo gegen Rote tönt das Carmen,
Mit dem Refrain: „Soldaten raus!" —

Wo Bürger, Pfaffe, Büttel, Richter ,
Im Chorus schrein: Dei gloriam!1 —
Dort musst du sein als wahrer Dichter,
Dort ist dein Platz im Weltstadtschlamm.

Du singst nicht mehr von Nachtigallen,
Von Frühlingslust, von Schmerz und Leid,
Von eines blauen Himmels Hallen,
Dem Thronsaal Gottes Herrlichkeit.

Du dichtest nicht mehr veilchenduftig,
Wenn dir ein Qualm zur Nase steigt
Von Menschenleibern moderluftig,
Wo schrill das Miserere geigt.

Dir gelten dann die Fieberrosen
Im Blick der Proletarierin
Mehr als ein minnigliches Kosen
Der sittsam-frömmsten Buhlerin.


Verrauschet sind für dich die Klänge,
Wobei man patriotisch schmaust,
Du singst dem Volk der Zukunft Sänge,
Durch die der Freiheit Herzblut braust..

Die wonnefachenden Poeten,
Der Kritikaster schweres Leid,
Mit ihrem lyrikösen Beten
Verschlingt erbarmungslos die Zeit.

Wo schwirrend ziehn die Transmissionen
Um blinkend Erz- und Stahlgeäst,
Dort gellt der Kampf der Nationen,
Dort feiern sie ihr Sieges fest.


Thomas Koschat
Verlassen

1. Verlassen, verlassen,
Verlassen bin i
Wia der Stan af der Straßen,
Ka Diandle mag mi.
Drum geh i zum Kirchlan,
Zum Kirchlan weit naus;
|: Durt knia i mi nieder
Und wan mi halt aus. :|

2. Im Wald steht a Hügerl,
Viel Bleamerln blühn drauf;
Durt schlaft mei arms Diandle,
Ka Liab wekts mehr auf.
Durthin is mei Wallfahrt,
Durthin is mei Sinn,
|: Durt mirk i recht deutlich
Wia verlassen i bin. :|


Das habe ich bis jetzt: (meine Meinung/Gedanken/Aufbau - Beispiel)

zum zweiten Gedicht -->

naja, so viel gibts da nicht zu sagen. ein bursche weint um seine verstorbene freundin und findet trost und eine stütze im glauben würd ich sagen.
"schlafts" ist im übertragenen sinn für ruht (tot).

Oder was meint ihr? Aber das wird halt für eine Ausformulierung zu wenig sein? Bitte helfen!!!


zum ersten Gedicht -->

1.) Es ist ein Gedicht das sehr in seine Zeit gehört. Vor der
Industrialisierung hätte es nicht geschrieben werden können. Man kann
hier aus den enthaltenen Bildern zitieren und diese Bilder historisch
einordnen (was war damals neu?, was gab es damals noch nicht?).
- Gaslaterne, Großstadt, Dampfmaschine, Mietskasernen,...
- hungernd Volk, Proletarierin, Arbeitstross, die Roten, ...

2.) Und es versucht den Dichter/Leser zu missionieren, nicht der Kunst
willen zu schreiben und keine Romantik aufzubauen, sondern parteiisch
zu sein und die Elendigen zu vertreten. Hier kann man wieder aus den
Strophen zitieren um das Anliegen des Autors herauszustellen und
dieses dann wiederum historisch (soziales Anliegen, Strömungen der
Zeit) einordnen.
- wahrer Dichter, du singst dem Volk der Zukunft Sänge,...
- Du dichtest nicht mehr veilchenduftig... = welche Kunstrichtung?

3.) Eigentlich sollte man das zuerst abarbeiten: Du solltest noch
einiges über die Form sagen, also: reimt es sich? hat es Rythmus? wie
ist die Sprache gewählt? erzählt es eine Geschichte? gibt es eine
Stimmung wieder?

4.) Was erfahren wir über den Autor? Ist es ein verinnerlichter
Mensch der sich selbst widergibt? Oder verkündet er eine Botschaft?
An wen?

...

Bitte um weitere HILFE!!!

Danke

Marx
Marx123
Gast





BeitragVerfasst am: 04. Jun 2006 18:29    Titel: habs zum Teil selbst probiert... Antworten mit Zitat

...so ich habs selbst probiert....bitte Kontrolle und um eigene Meinung darüber... Außerdem passt mir einiges am Text nicht - SIEHE ROT MARKIERT! Wer hat Ideen um diesen Bereich besser auszuformulieren. HELP DANKE

Einleitung:
Das Gedicht ist ein Kreuzreim. Eine Geschichte erzählt es nicht, es gibt eine Situation wieder, und die Stimmung ist sehr gedrückt, aber auch etwas anklagend. Der Autor richtet sein Gedicht an die Dichter seiner Zeit. Er selbst sieht sich in der Rolle des "Zukunftsweisenden".
Textbeschreibung:
Das Gedicht ist an das Arbeitervolk gerichtet und beschreibt ihren Tagesablauf. Morgens begeben sich die Arbeiter schon hungernd zu den Fabriken. Von früh bis spät arbeiten sie unter schweren Bedingungen („Der Eisenräder dumpfer Schall ... Ausspein der Dämpfe giftgen Schwall“ ). Am Abend legen sie sich ganz müde und erschöpft für kurze Zeit zur Ruh. In den Straßen der Großstadt herrscht ein brutaler Überlebenskampf, wo manche versuchen durch lasterhaftes Leben einen Gewinn zu herauszuschlagen. Die Notleidenden werden in ein Arbeitshaus gesteckt, aus scheinbar christlichem Erbarmen. Das Spannungsfeld zwischen den Bürgern, die Ehre sei Gott schreien, und der Not der Arbeiterschaft und des Lumpengesindels in den Straßen der Großstadt, das ist der Platz der Dichter. Dort kann man nicht mehr die Herrlichkeit der Natur und Gottes anpreisen. Wenn der Dichter das Elend von modernden Menschenleibern riecht, kann er nicht mehr von Veilchenduft dichten. Er ist persönlich betroffen vom Fieber in den Augen der Arbeiterin. Aus ihrem Blut ist die Zukunft des Landes aufgebaut und die Kunst der schön schreibenden Poeten geht unter. Die Zukunft wird von den Maschinen und von der Arbeiterschaft getragen werden.
Eigene Meinung:
Wenn ein Dichter nur die Not, die Armut der Menschen beschreibt, wer sollte das lesen? Die Menschen brauchen Aufmunterung, Hoffnung. Zur Zeit des Dichters, gab es keine so große Medienpräsenz, wie heute. Für die damalige Zeit finde ich den Titel: "Dichter da ist dein Platz" nicht passend. Das Elend soll natürlich nicht verschwiegen werden, aber nur mit etwas Schönem kann man Hoffnungen wecken.
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