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Redewendungen in woyzeck
 
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dude
Gast





BeitragVerfasst am: 23. Sep 2005 11:21    Titel: Redewendungen in woyzeck Antworten mit Zitat

Hallöchen!

Bin gerade am Durchdrehen!
Soll nämlich aus dem Buch Woyzeck von Georg Büchner Redewendungen rausschreiben und die dazugehörige Bedeutung!
Also erstens weiß ich nicht was davon Redewendungen sind und ich kenne schon gar nicht deren Bedeutung!!
Kann mir vielleicht jemand helfen?!? Habe nach dreistündiger Internetsuche ganz genau eine Redewendung und ihre Bedeutung gefunden!!!!!! unglücklich

// Titel wurde geändert - zwecks Ordung. abraxas
Reefi



Anmeldungsdatum: 10.08.2005
Beiträge: 100
Wohnort: Brandenburg in Brandenburg

BeitragVerfasst am: 26. Sep 2005 21:16    Titel: Antworten mit Zitat

Hoffe, dass es dir weiterhilft!

http://de.wikipedia.org/wiki/Redewendung

Gruß, Reefi

_________________
Rechtschreibfehler sind gewollt, da sie der Selbstkontrolle anderer dienen.
Lindenblatt



Anmeldungsdatum: 30.10.2005
Beiträge: 160
Wohnort: Ruhrpott

BeitragVerfasst am: 06. Dez 2005 18:52    Titel: Antworten mit Zitat

Rhetorische Mittel, als Kennzeichnung der sprachlich und geistig beschränkten, durch Missbrauch, Angst, Unterdrückung, Hilflosigkeit und Triebleben und fehlende Erziehung zur Verantwortung ausgeprägten „Assozialität“ W.s:

Sinnlose oder nichtsagende Redewendungen (Stereotypien):

Z. 6: ,,und er lag auf den Hobelspänen" als grobe, gefühllose Wiedergabe der Hilflosigkeit bei fehlender Teilnahme: für ,,gestorben sein"

Viele Sprachunbeholfenheiten wurden außerdem aus dem "Clarus-Gutachten" übernommen, zum Beispiel:

Zeile 3: ,,Streif" Im Gutachten: ,,drei feurige Streifen"
Zeile 13: ,,Es geht..., unter mir" Im Gutachten: ,,unterirdisch Töne"
Zeile 7: ,,Freimaurer" Im Gutachten: Woyzecks Angst vor den Freimaurern (W. drückt das aus, was man ihm und seinem Freund eingeredet hat als Beispiel für die angeblichen politischen Verbrechen der Freimaurer, deren Aufklärung und Freiheitsbegriff die Verantwortlichen und Militärs und Geistlichen diffamieren wollen.

Zur Wortwahl:
Die fehlende Eigensprachlichkeit:

Man erkennt schon bei der Untersuchung auf Ellipsen, dass Woyzeck oft Prädikate auslässt, deren gehalt ihm fehlen, und die sein gestörtes Sprachverhalten an den Tag legen.
Das zeigt sich auch an Pronomen wie ,,es" / ,,wir", die meistens als Subjekt in den Sätzen hätten stehen müssen.
Wenn er Pronomen benutzt, ist es meistens das unzureichende Personalpronomen ,,es" (insgesamt: siebenmal), was auch manchmal keinen Bezug auf einen Sachverhalt hat, es also etwas Unbestimmtes ersetzt (zum Beispiel: Zeile 10: ,,es geht was!" / Zeile 13: ,,Es geht hinter mir, unter mir" / Zeile 22: ,,Wie`s heraufzieht!").
Nur einmal benutzt Woyzeck das Pronomen ,,ich" (Zeile 7) und zweimal in Zeile 13 ,,mir", was darauf hinweist, dass er selten über sich selbst spricht, sondern eigentlich nur von anderen Dingen oder Personen, die er mit ,,einer", ,,er", ,,das", ,,man", ,,was" und ,,alles" ersetzt.
Die anderen Pronomen nehmen im übrigen auch kaum Bezug auf Andres, nur einmal wird ,,dich" ( Zeile 23) benutzt und in Zeile 14 ,,du". Stattdessen redet er diesen direkt mit Namen an, zum Beispiel in Zeile 3 und 18.

Ansonsten beschränkt er seine Sprache auf nur wenige Wörter, die er immer wieder anwendet. So benutzt er ausschließlich das unangemessene, rein deiktische Wort ,,da" (Z. 3 / 4), um auf einen Ort hinzuweisen und als Satzverknüpfung wählt er einfache Verbindungen,entweder ,,und" (Z. 5 / 21) oder benutzt keine Konjunktionen.

Die einzigen Adjektive, die Woyzeck benutzt, sind wenig präzise, nicht erklärend: ,,still", "hohl", ,"hell" und ,,tot". Also lediglich Hinweise auf Sinneseindrücke, keine eigenständige Bewältigung!
Er besitzt also nicht die Fähigkeit, seine Empfindungen und Eindrücke mit eigenen Worten zu beschreiben und verwendet dazu lieber, wie in Zeile 22 ( ,,wie Posaunen") oder Z. 25 (,,als wär die Welt tot"), allgemein vorgeprägte Vergleiche oder ganze Zitate (Z. 21/22), die "hohl" klingen.

Die Nomen beschränken sich auf Allerwelltsbegriffe wie ,,Gras", ,,Kopf", "Igel", "Hobelspänen", "Tag", "Nächt", "Atem", ,"Feuer", ",Himmel"...
Man erkennt sprach-kritisch, dass auch diese Wortwahl auf eine eher einfache, ungebildete, emotional nicht verantwortete Sprache hinweist, da Woyzeck fast nur Wörter des ,,alltäglichen Gebrauchs" und nie abstrakte Wörter verwendet oder sein persönliches Verständnis vermittelt.
Nur Schreck-Begriffe (,,Getös", ,,Posauen") in dem Bibelzitat (Z. 21/22) fallen ein wenig aus dieser Reihe, doch das lässt sich ja damit erklären, dass sie eben nur zitiert wurden.

Die meisten verwendeten Wörter sind häufig neutral oder negativ, oft gar nicht erfasst in ihren Inhalten: ,,Nächt", ,,Hobelspänen", ,,Freimaurer" = für Woyzeck negativ belegt, ,,still", ,,hinter", "unter", "hohl", "kurios", "Feuer", "Getös", "tot"...); positiv attribuierte, emotional ein- und eigenverständige Wörter verwendet Woyzeck kaum (gerade auch in seinen Liebe suchenden Begegnungen mit Marie).

**
Hinweis:
Simone Kirst hat dazu ein Referat mit vielen Beispielen und einigen analytischen Beschreibungen verfasst:

http://www.hausarbeiten.de/faecher/hausarbeit/del/20621.html

_________________
Stultum deridet stultus nihil callidi cogitans.
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