Faust I

tina123 · Anmeldungsdatum: 13.01.2006 Beiträge: 1

Hallo,

wir haben mit unserer Deutschlehrerin gewettet. Sie behauptet in Faust I haetten Faust und Gretchen mehrfach Beischlaf. Uns allen ist hingegen nicht eine solche Stelle begegnet.

Welche Stellen meint sie?

Gruss
Tina123

Franziska · Anmeldungsdatum: 02.12.2005 Beiträge: 42

Ich denke, das kann man so und so sehen.
Es wird nicht explizit genaant, dass sie Beischlaf hatten, vermutlich aber in der Nacht, in der Valentin getötet wird.
Andererseits wird Gretchen ja im Laufe der Handlung schwanger und von einmaligem Beischlaf schwanger zu werden, ist schon schwierig. Es kann also angenommen werden, dass dieser mehrfach vorkam.

Franziska

abraxas · Ehrenmoderator Anmeldungsdatum: 19.07.2004 Beiträge: 870

Im Text wird kaum beschrieben werden, wie und wie oft sie miteinander geschlafen haben und es wird auch noch nicht einmal explizit erwähnt... allerdings ist es doch recht deutlich, dass ihr die Wette verloren habt!
Mindestens einmal müssen sie ja miteinander geschlafen haben, wie Franziska das schon erwähnt hat...

Bei klassischer Literatur ist es oft so, dass man ein bisschen sein Vorstellungsvermögen anstrengen muss.
Dann können allerdings auch so sachen rauskommen wie bei der Verfilmung von Romeo und Julia (Mit Clare Danes und diesem Milchbubi.. wie hieß der Knilch noch mal? Achso, ja DiCaprio. Aber schauspielern kann er wenigstens). Im Text steht nicht ansatzweise drin, dass sie miteinander auch nur hätten schlafen können! Aber sie tun's im Film nun trotzdem...

Ich hoffe, Ihr habt um nix unanständiges gewettet. Augenzwinkern

Harvey Nicks · Gast

Im Text wird der Beischlaf zwar nicht expliziert, aber ich glaube auch nicht an die unbefleckte Empfängnis Gretchens.
Das Saftige schwingt beim guten alten Johann W. eher im Subtext mit; ab Vers 3178 deutet das Zupfen am Blumenstrauß die bevorstehende Entjungferung (Defloration!) bereits an. Gretchens erregter Ausruf in 3187 hat durchaus eine subtil erotische Färbung.
Kurz darauf verschwindet sie im Gartenhäuschen, sieht Faust, so wörtlich, "durch die Ritze" und holt ihn zu sich rein und der Leser erfährt nur noch die ersten Wortwechsel des Vorspiels. Es folgt eine Ellipse (Ausslassung) und Mephisto klopft an, der zwischenzeitlich selbst, so deutet es zumindest die Theater TV-Fassung von G. Gründgens an, ein kleines Stelldichein mit Marthe hatte. Natürlich kann dieser nicht verstehen, was Faust nach dem eigentlichen Akt noch bei Grete hält und zieht ihn fort.
Frisch geschwängert bleibt Grete allein zurück, unfähig zu begreifen, was mit ihr geschah.

oberhaenslir · Anmeldungsdatum: 20.09.2007 Beiträge: 748

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Jack · Anmeldungsdatum: 03.07.2006 Beiträge: 57

Der Hinweis mag ja höflich gemeint sein, aber es ist wohl kaum im Sinne der Allgemeinheit, wenn bei sämtlichen Themen darauf hingewiesen wird.