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"Don Karlos" und "Faust I" - Aussageabsi
 
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mys



Anmeldungsdatum: 04.12.2004
Beiträge: 11
Wohnort: Hessen

BeitragVerfasst am: 27. Jan 2007 15:49    Titel: "Don Karlos" und "Faust I" - Aussageabsi Antworten mit Zitat

Hallo,

wie manche vielleicht durch meinen anderen Thread schon wissen, bin ich gerade am fürs Abi lernen und jetzt habe ich ein Problem mit den zentralen Aussageabsichten mancher Werke.. grübelnd

Z.B. will mir nicht klar werden was Schiller mit Don Karlos und was Goethe mit Faust eigentlich aussagen wollte?!

Also ich weiß um was es in den Werken geht, aber irgendwie weiß ich grad nicht mehr was genau die Autoren mit dieses Werken bezwecken wollten.

Also ich weiß, was die Vertreter der einzelnen Epochen mit ihren Werken bezwecken wollten, aber da bei Don Karlos gleich 3 Epochen eine Rolle spielen verwirrt mich das.
Und bei Faust ist es so, dass das Werk zwar der Klassik angehört (oder?), ich aber irgendwie nicht viel klassisches daran erkenne.. weil ich das Werk nicht schön, gut, harmonievoll, ästhetisch oder sonstsowas finde.. aber die Klassik will ja den mensch zum "Wahren" und "Guten" erziehen (durch die Anschauung des Schönen) und seinen Charakter etc. veredeln und so weiter.. aber ich verstehe nicht wie das durch "Faust" erreicht werden soll..

mhh.. is en bißchen komisch.. vielleicht versteht trotzdem jemand wo bei mir das problem liegt und kann mit helfen??

Wäre wirklich super Augenzwinkern

_________________
Es hat mich niemand gefragt ob ich leben will, also hat mir auch niemand zu sagen wie ich zu leben habe.
Sirius



Anmeldungsdatum: 29.04.2006
Beiträge: 180
Wohnort: Erlangen

BeitragVerfasst am: 29. Jan 2007 22:35    Titel: Absicht Antworten mit Zitat

Verwirrung ist der erste Schritt zur Erkenntnis. - Aber ich kann mir gut vorstellen, dass dir das jetzt nicht gerade weiter hilft.

Also: Bei Don Carlos verstehe ich dein Problem nur bedingt. Wie meist bei Schiller ist das ein Appell für Freiheit - Gedankenfreiheit, wie sie Posa fordert, vor allem. Das passt stilistisch zur Klassik und gedanklich einigermaßen zur Aufklärung - aber die Absicht lässt sich auch ohne die Epochenzuordnung beschreiben. Schließlich hat kein Autor gedacht: "Ich schreibe jetzt mal Klassik, also geht es mir um ...", sondern die Deutsch-Professoren später haben gesagt: "Das ist Klassik."

Bei Goethe und Faust ist das komplizierter - schon weil das Werk auf gar keine Epoche zu reduzieren ist. Sturm und Drang ist eine typische Jugendepoche - und in der hat Goethe sein Werk begonnen. Klassik ist eher dem "gereiften" Lebensalter zuzuordnen - und im Alter erst hat Goethe sein Werk vollendet. So entspricht auch nur Faust II einigermaßen (zumindest im formalen Aufbau) einem klassischen Drama. Die Intetion steht wohl am Ende des Dramas im 5. Akt: "Wer ewig stebend sich bemüht, den können wir erlösen." Aber schon im Vorspiel im Himmel findet sich (bei GOTT die Gewissheit: "Weiß doch der Gärtner, wenn das Bäumchen grünt, dass Blüt und Frucht die künft'gen Jahre zieren." Das STREBEN als Zweck des Lebens - das ist wohl der Kern, die eigentliche Intention des Autors. (Und damit setzt er sich in Gegensatz zu allen Forderungen nach einem inhaltich "richtigen", moralischen Leben.)

Hilft dir das weiter? Enger lässt sich m.E. Goethe nicht fassen.

Strebende Grüße
Sirius

_________________
"So tauml' ich von Begierde zu Genuss,
Und im Genuss verschmacht' ich nach
Begierde." (Wald und Höhle)
mys



Anmeldungsdatum: 04.12.2004
Beiträge: 11
Wohnort: Hessen

BeitragVerfasst am: 03. März 2007 14:51    Titel: Antworten mit Zitat

zwar etwas spät, aber trotzdem: DANKE!! - Es hat mir geholfen Augenzwinkern
_________________
Es hat mich niemand gefragt ob ich leben will, also hat mir auch niemand zu sagen wie ich zu leben habe.
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