Autor |
Nachricht |
Sunny-
Anmeldungsdatum: 01.10.2009 Beiträge: 7
|
Verfasst am: 03. Okt 2009 15:23 Titel: Dialektische Erörterung "Sozialpraktikum" |
|
|
Hallo @all:
Ich schreibe im Frühjahr 2010 die Abschlussklausur in Deutsch (Realschule Saarland). Nun habe ich mich am Thema von 2009 "Soll ein verpflichtendes Sozialpraktikum eingeführt werden?" versucht. Darf ich meine Erörterung hier posten und um Kritik bitten?
Gibt es eine bestimmte Länge, die eine dialektische Erörterung haben muss? Vier Stunden Zeit während der Prüfung erscheint mir doch sehr lange.
Danke |
|
|
jama Administrator
Anmeldungsdatum: 06.07.2004 Beiträge: 151
|
|
|
Sunny-
Anmeldungsdatum: 01.10.2009 Beiträge: 7
|
Verfasst am: 05. Okt 2009 13:02 Titel: |
|
|
Sozialpraktikum – Ja oder Nein?
Ein verpflichtendes Sozialpraktikum für alle Schüler fördert Einfühlungsvermögen und Nächstenliebe. Doch wie steht es mit der Überforderung solch junger Menschen in z.B. Pflegeheimen in denen schwerst pflegebedürftige und oft auch todkranke Menschen versorgt werden müssen?
Ich möchte daher hinterfragen, ob eine Teilnahme an einem Sozialpraktikum wirklich verpflichtend eingeführt werden sollte.
Das Hauptargument dafür ist ganz klar, dass mit solch einem Praktikum die Empathiefähigkeit junger Menschen gefördert werden kann. In der heutigen „Ellbogengesellschaft“, in der man sich oft nur noch selbst am Nächsten ist, hat Nächstenliebe keinen Stellenwert mehr. Schlimmer noch! Soziales Handeln wird geradezu belächelt!
Dafür spricht auch, dass Schüler einen Einblick in die Tätigkeitsfelder sozialer Berufe bekommen könnten. So kann sehr früh für sich selbst entschieden werden, ob einem ein solcher Beruf überhaupt liegt.
Außerdem kommt hinzu, dass man mit einem Praktikum in einem sozialen Bereich in eine „andere Welt“ eintauchen kann. Man erfährt, was es heißt zu helfen und wie dankbar beispielsweise viele alte Menschen sind, wenn jemand für sie da ist und sich um sie kümmert.
Dagegen spricht insbesondere aber die hohe psychische und physische Belastung unter der die jungen Leute stehen würden. Schwere Krankheiten wie Krebs oder Altersdemenz sind oft schon für Angehörige nur schwer zu ertragen. Wie verkraftet ein Jugendlicher solche Schicksale?
Ein weiteres Argument dagegen, ist der Unterrichtsausfall für mehrere Wochen. Wäre beispielsweise Nachmittagsunterricht wirklich eine Alternative um den versäumten Unterrichtsstoff nachzuholen?
Gegen ein verpflichtendes Sozialpraktikum spricht auch, dass es unentgeltlich absolviert werden müsste. Werden unsere Schüler angesichts des Pflegenotstands damit nicht als billige Arbeitskräfte missbraucht?
Ich fasse meine stärksten Argumente noch einmal zusammen: Auf der einen Seite würde ein Sozialpraktikum das Einfühlungsvermögen vieler Schüler stärken und die Jugendlichen bekämen einen Einblick in soziale Berufe. Auf der anderen Seite steht die nicht abzustreitende physische und psychische Belastung, derer nicht jeder junge Mensch gewachsen wäre.
Auch ein Unterrichtsausfall lässt sich nicht so einfach kompensieren.
Ich bin der Meinung, dass es kein soziales Pflichtpraktikum geben sollte. Nicht jeder Mensch ist für solch eine Tätigkeit geeignet. Eine emotionale und körperliche Überforderung muss ausgeschlossen sein! Die Möglichkeit aber, solch ein Praktikum absolvieren zu können, muss gegeben sein. Für die „Verweigerer“ könnte Unterricht nach Plan mit diversen sozialen Themen eine Alternative sein. |
|
|
Sunny-
Anmeldungsdatum: 01.10.2009 Beiträge: 7
|
Verfasst am: 05. Okt 2009 13:03 Titel: |
|
|
Sehr kurz, oder? |
|
|
Sunny-
Anmeldungsdatum: 01.10.2009 Beiträge: 7
|
Verfasst am: 06. Okt 2009 13:33 Titel: |
|
|
Keiner eine Meinung dazu?? |
|
|
jama Administrator
Anmeldungsdatum: 06.07.2004 Beiträge: 151
|
Verfasst am: 07. Okt 2009 11:36 Titel: |
|
|
Hallo Sunny,
Grammatik und Rechtschreibung sind tadellos, soweit ich das sehe. Die Ansätze sind auch sehr gut. Die Ansätze solltest Du aber generell weiter ausführen.
Zitat: | In der heutigen „Ellbogengesellschaft“, in der man sich oft nur noch selbst am Nächsten ist, hat Nächstenliebe keinen Stellenwert mehr. Schlimmer noch! Soziales Handeln wird geradezu belächelt! |
Belege deinen Ansatz in der Realität. Ich bin mir sicher, dass Du Beispiele dafür findest.
Zitat: | Dagegen spricht insbesondere aber die hohe psychische und physische Belastung unter der die jungen Leute stehen würden. Schwere Krankheiten wie Krebs oder Altersdemenz sind oft schon für Angehörige nur schwer zu ertragen. Wie verkraftet ein Jugendlicher solche Schicksale? |
Was kann noch die Arbeit erschweren? In den Pflegeberufen besteht derzeit ein großer Mangel an Fachpersonal. Kaum einer möchte dort arbeiten.
Zitat: | Gegen ein verpflichtendes Sozialpraktikum spricht auch, dass es unentgeltlich absolviert werden müsste. Werden unsere Schüler angesichts des Pflegenotstands damit nicht als billige Arbeitskräfte missbraucht? |
Gutes Argument! Hier ist die Frage, welche Maßnahmen notwendig wären, um das zu verhindern.
Allgemein bleibt auch die Frage, wielang ein solches Praktikum sein sollte / könnte. Wenn es zu kurz ist, werden die Schüler wohl eher kaum wirklich in die "Welt eintauchen" können. Außerdem kann es auch sein, dass das Praktikum nicht während der Schulzeit, sondern z.B. in den Ferien oder nach der Schule absolviert werden muss.
Ein Vergleich mit dem Zivildienst oder dem freiwilligen sozialen Jahr wäre auch sinnvoll.
Viele Grüße,
Jama |
|
|
Sunny-
Anmeldungsdatum: 01.10.2009 Beiträge: 7
|
Verfasst am: 07. Okt 2009 13:35 Titel: |
|
|
Danke für deine Mühe und die vielen guten Tipps!!
Werd es umsetzen und dann nochmal posten!
LG, Sunny |
|
|
Moderator Gast
|
Verfasst am: 08. Okt 2009 17:47 Titel: |
|
|
Ich finde, die Einleitung ist schon verbesserungsbedürftig und darunter leidet die gesamte Erörterung. Du erklärst überhaupt nicht, was ein "Sozialpraktikum" ist. Muss man das als Leser vorab wissen? Wann wird es wie lange wo durchgeführt? Wenn man das wüsste, könnte man die Argumente (versäumter Unterrichtsstoff von drei Wochen oder drei Monaten? Psychische Belastung bei nur drei Wochen? Psychische Belastung bei einer Hausaufgabenbetreuung in einer Schule? Was ist denn "sozial"? Bezahlt oder unbezahlt?) ganz anders einordnen.
Als Thema steht bei dir nur "Sozialpraktikum – Ja oder Nein?" - da lese ich nicht einmal eine Verpflichtung heraus. Aber plötzlich ist sie bei dir drin.
Zitat: | Das Hauptargument dafür ist ganz klar, ... |
Ich würde mich mit solchen Wertungen zurückhalten. Vielleicht empfindet der Leser das ja ganz anders.
Warum sollte in einer "Ellenbogengesellschaft" - wie du einfach schreibst - überhaupt Empathiefähigkeit erwünscht sein? Warum muss "die andere Welt", in die Schüler eintauchen sollen, die Welt sozialer Berufe sein? Warum sollte die Praktikums-Erfahrung, ob einem z.B. ein technischer Beruf liegt, minderwertiger sein?
M.E. entbehrt deine Erörterung an Logik und an Gehalt. Man merkt, dass du dich nicht mit den Themen (Sozialpraktikum und Erörterung) beschäftigt hast. |
|
|
jama Administrator
Anmeldungsdatum: 06.07.2004 Beiträge: 151
|
Verfasst am: 12. Okt 2009 11:23 Titel: |
|
|
Danke für Deine Vorschläge. Bitte übe Dich dennoch in einer freundlicheren Umgangsweise. |
|
|
|