Erörterung - Aufbau

volumina · Anmeldungsdatum: 22.05.2011 Beiträge: 3

Meine Frage:
Hallo,
ich muss als Klausurvorbereitung eine textgebundene Erörterung schreiben ("Der langsame Puls" von Rolf Degen >> http://www.bild-der-wissenschaft.de/bdw/bdwlive/heftarchiv/index2.php?object_id=10096054 <<). Aber wie muss ich jetzt speziell die einzelnen Behauptungen etc. aufstellen?
Mir raucht mittlerweile schon der Kopf.

Wäre echt super wenn ihr mir helfen könntet.

Meine Ideen:
Inhaltlich steht da, dass da ein Professor behauptet am Puls feststellen zu können, ob eine Person kriminell wird. Aber ist das dann schon die These und wenn ja wie muss ich weiterschreiben? Oder ist das nur die einfache Behauptung die mit Argumenten beschrieben werden muss.

Danke.

Gast11022013 · Gast

Hallo! Kurze Nachfrage:

Wenn ich Dein Problem richtig verstanden habe, so bist Du dran interessiert, wie man eine textgebundene Erörterung vernünftig aufbauen resp. strukturieren kann?

volumina · Anmeldungsdatum: 22.05.2011 Beiträge: 3

Ja genau,
wenn möglich am beispiel des Textes, "Der langsame Puls".

Ich habe jetzt zwar schon etwas geschrieben, ich glaube aber, dass ich die Thesen und die dazu gehörigen Belge falsch herausgelesen habe.

volumina

Gast11022013 · Gast

Okay, Frage verstanden.
Ich werde Dir aber nur eine allgemeine "Anleitung" geben. Die Umsetzung ist dann Deine Aufgabe.

Allgemein gilt jedenfalls Folgendes:

A. Einleitung

1. Führe in die Thematik ein, das heißt: Finde einen Einstieg für das Thema, den Du in einem einleitenden Satz formulierst.

2. Nenne den Autor, den Titel, die Textsorte, das Erscheinungsjahr, die Quelle und - wenn vorhanden - den Anlass des Autors.

3. Bei wertenden-argumentativen Texten nennst Du die Position des Autors; bei informierenden (resp. darstellenden) Texten nennst Du das Thema des Textes.

B. Inhaltsangabe

I. bei wertenden-argumentativen Texten:

1. Nenne die Hauptthesen des vorliegenden Textes.
2. Nenne die Argumente, mit deren Hilfe der Autor seine Ansicht untermauert.
3. Nenne auch - wenn vorhanden - fremde Thesen und Argumente, die der Autor aus anderen Texten resp. von anderen Personen heranzieht.

II. bei informierenden (resp. darstellenden) Texten:

1. Nenne die im Text genannten Positionen und die zugehörigen Argumente und mache auch klar - wenn möglich - wer hinter den jeweiligen Positionen steht.

So, das war bisher nur das Vorbereitende.
Nun kommt das Wichtigste:

C. Auseinandersetzung mit dem vorliegenden Text
[Untersuchung und Beurteilung der Thesen und Argumente des Textes]

1. Argumente unterstreichen: Gibt es etwas, was Du zu den Aussagen explizit herausstellen, konkretisieren oder vertiefen würdest? Wenn ja, so sollte das durch weitere Beispiele oder ergänzende Erläuterungen passieren.
2. Argumente widerlegen: Lassen sich Gegenthesen resp. Gegenargumente finden?
3. Welche Argumente sollten - über den Text hinausgehend - genannt werden?
4. Setze Dich mit der Argumentation auseinander: Stellst Du beispielsweise fest, dass der Autor unlogisch argumentiert? Macht der Autor nicht nachvollziehbare Gedankensprünge, die ungerechtfertigt sind? Argumentiert er zu subjektiv? Sind seine Beispiele unangemessen?
5. Steht hinter der Meinung resp. Behauptung des Autors die Meinung einer ganzen (gesellschaftlichen, wissenschaftlichen,...) Gruppe?

D. Schlussteil
[Fazit]

Stelle Deine eigene Position (begründet!!) dar. Beziehe Dich evtl. auf das Argument, das Dich am meisten überzeugt hat oder das Dich am meisten zu einer Gegenposition veranlasst hat.

Dies ist nur EINE mögliche Herangehensweise und Gliederung.
Die einzelnen Punkte können nicht immer bearbeitet werden resp. lassen sich in einzelnen Fällen noch viel ausführlicher untersuchen. Die obigen "Arbeitsschritte" sollen kein "Schema F" sein, das man einfach immer "herunterrattern" kann; es handelt sich nur um motivierende Fragen, die man sich in den jeweiligen Abschnitten der textgebundenen Erörterungen stellen kann, um mit und an dem Text zu arbeiten.

Viel Erfolg!

volumina · Anmeldungsdatum: 22.05.2011 Beiträge: 3

Ersteinmal vielen Dank, dass du dir die Mühe gemacht hast.
Ich habe mal folgendes geschrieben. Ist das so richtig oder fehlt da noch etwas? Ich möchte aber natürlich keine Korrektur, nur Fehleransätze.

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Der wissenschaftliche Sachtext „Der langsame Puls“ von Rolf Degen, welcher 10/2003 in der „Bild der Wissenschaft“ erschienen ist, handelt von einem kalifornischen Psychologie-Professeor, namens Adrian Raine, der behauptet am Puls von Kinder und Jugendlichen feststellen zu können ob diese in der Zukunft kriminell werden.
So meint Adrian Raine, dass junge Menschen mit einem abnormal niedrgien Puls in Zukunft die Tendenz zu Kriminalität haben.So gibt es auch im Tierreich Nachforschungen die belgen, dass Tiere mit niedrigem Puls agressiver sind als Tiere mit höherem Puls.
So kann auch die Größe des vorderen Stirnlappens Hinweise auf die kriminelle Ader geben. Denn Personen mit kleineren Stirnlappen, welche auch bildlich nachgewiesen werden können, sind häufiger kriminell tätig als diejenigen, mit größeren.
Außerdem zeigt bei den betreffenden Personen die Großhirnrinde, welche unterstimuliert wird, dass das Bedürfnis nach Anreizungen wie Gewalt und Kriminalität erweckt wird. Dies konnte an 29 Studien nachgewiesen werden bei denen alle positiv waren.
Unteranderem könnte der verlangsamte Herzschlag eine abnormale Furchtlosigkeit hervorrufen, wodurch der Betroffene keine Angst vor Strafe hat. So zum Beispiel auch die Minen- und Bombenentschärfer während dem Falkenkrieg, bei denen ebenfalls ein niedriger Puls nachgewiesen worden ist. Dies könnte daher auch auf Kriminelle zutreffen.
Auf der anderen Seite kann zum Beispiel die Größe des Stirnlappens nicht auf agressives Verhalten hinweisen. Denn auch der Stirnlappen des Professors ist sehr klein, doch wurde Adrian Raine in jeglicher Hinsicht noch nicht verurteilt, was seine Vermutung widerlegt.
Außerdem ist es nicht möglich allein an biologischen Faktoren ein kriminelles Verhalten vorhersagen zu können. Denn auch soziale Aspekte spielen eine wichtige Rolle.
Ich bin daher der Meinung, dass biologische Faktoren sicherlich Anhaltspunkte geben können, aber nur im Zusammenhang mit dem sozialen Umfeld annähernd richtige Vermutungen angestellt werden können.
Adrian Raines Argumentation ist daher vollkommen unsinnig, da allein 29 Studien nicht ausreichen um eine konkrete Vermutung zu erstellen.

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Wäre super wenn du dir das einmal anschauen könntest.

volumina

Gast11022013 · Gast

Gehe selbst die obige Liste durch und schaue, ob Dein Text das alles erfüllt.

Etwas Anderes würde ich auch nicht machen.